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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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4.4. DIE STERNE: LEUCHTKRAFT UND TEMPERATUR 267<br />

vermessene Sterne in der Nähe des Pols herangezogen (sog. Polsequenz).<br />

Mit dem Aufkommen der Photoplatte wurden, je nach Spektralbereich, verschiedene<br />

Helligkeitssysteme definiert. Hier sind <strong>die</strong> wichtigsten (Johnson<br />

u. Morgan, 1953) in <strong>die</strong> folgende Tabelle aufgenommen, zusammen mit<br />

Beispielen für <strong>die</strong> Sonne und Wega. Es bedeutet<br />

U: Ultravioletthelligkeit,<br />

B: Blauhelligkeit,<br />

V: Visuelle Helligkeit.<br />

Ferner ist λeff <strong>die</strong> Frequenz der maximalen Empfindlichkeit und Dλ <strong>die</strong><br />

Breite des Frequenzfilters. Der relative Energiefluß der Sonne im Frequenbereich<br />

Dλ um λeff ist in Prozent angegeben: 100 ∆L⊙<br />

. Dgl. ist in der<br />

L⊙<br />

Das UBV Helligkeitssystem<br />

Band λeff ∆λ ∆L/L f<br />

˚A ˚A Sonne Wega<br />

U 3650 660 4.77 % 1780 Jy<br />

B 4450 940 10.1 % 4000 Jy<br />

V 5510 880 10.1 % 3600 Jy<br />

Tab. 4.10: UBV Helligkeitssystem<br />

letzten Spalte f <strong>die</strong> wahre Helligkeit für Wega (in Jansky). Die Leuchtkraft der Sonne ist L⊙ = 3.9 · 10 33 erg s −1 .<br />

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Eichsysteme, auf <strong>die</strong> wir nicht näher eingehen wollen. Im Johnson u. Morgan System<br />

sind <strong>die</strong> Grundlage hierfür 10 ausgewählte Eichsterne (s. z.B. Lang, Table 64, p560).<br />

Es gilt dann (in <strong>die</strong>sem System) für <strong>die</strong> Umrechnung Leuchtkraft L aus absoluter Helligkeit M = Mbol<br />

L = 3.02 · 10 35 · 10 −0.4M erg s −1 (4.248)<br />

mit der Umkehrung<br />

Mbol = 4.72 m − 2.5 m lg(L/L⊙) (4.249)<br />

Für <strong>die</strong> Umrechnung wahre Helligkeit f aus scheinbarer Helligkeit m<br />

f = 2.52 · 10 −5 · 10 −0.4m erg cm −2 s −1 (4.250)<br />

• BEISPIEL (α–CENTAURI UND WEGA)<br />

α–Centauri ist ein G2 V Stern und Wega ein A0 Stern. Beide haben mbol = 0. Ein solcher Stern 0. Größe hat also einen<br />

Energiefluß von f = 2.52 · 10 −5 erg cm −2 s −1 . Um daraus <strong>die</strong> Leuchtkraft von α–Centauri zu erhalten, ist mit (D/10) 2<br />

zu multiplizieren, D ≈ 1 pc und man erhält L = L⊙. Die Sonne ist ebenfalls ein G2 V Stern. Wega ist weiter entfernt und<br />

hat (als A0 Stern) L = 54L⊙.<br />

Unter Zuhilfenahme des Wienschen Gesetzes (also für Violett und für nicht zu hohe Temperaturen)<br />

kann man B − V auf <strong>die</strong> Temperatur eines Sterns, T , umrechnen. Im kurzwelligen Bereich ist <strong>die</strong><br />

Wiensche Näherung für <strong>die</strong> Sternstrahlung ausreichend<br />

Bλ(T ) = 2hc2<br />

e−hc/λkT<br />

λ5 mit hc/k = 1.4388 cm K.<br />

Als Farbindex, F I, definiert man allgemein das entfernungsunabhängige Verhältnis der wahren Helligkeiten<br />

für zwei Wellenlängen λ1 und λ2<br />

F I = mλ1 − mλ2 = −2.5 log(Bλ1/Bλ2)<br />

als Differenz ihrer Magnitudines bzw. als Logaritmus aus dem Quotient der Flüsse, welches (mit mit<br />

der Umrechnung 2.5logx = 1.086lnx) auf <strong>die</strong> Relation<br />

F I = 12.5(log λ1 − log λ2) + 1.086 · hc<br />

kT<br />

� 1<br />

λ1<br />

− 1<br />

�<br />

λ2<br />

führt.<br />

Als nützliche Farbindizes betrachtet man B − V = mB − mV und U − B = mU − mB. Sie sind so<br />

festgelegt, daß für A0 Sterne der Index F I = 0 gilt. Für kühlere Objekte ist dann B − V positiv, für<br />

heißere negativ.

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