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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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1.1. DIE KOSMISCHEN HIERARCHIEN 9<br />

Der Spins S des Elektrons ist<br />

S = 1<br />

2 ¯h<br />

Deutet man den Spin klassisch, dann bedeutet <strong>die</strong>s, daß ein Elektron oder Photon stets drehen muß. (Ein Elektron steht<br />

nach einer Drehung um 360 Grad sogar auf dem Kopf).<br />

Die natürliche Einheit der Energie ist für <strong>die</strong> elektromagnetische Wechselwirkung <strong>die</strong> Ruhmassenenergie des Elektrons<br />

Erest = mec 2<br />

Der dimensionslose Parameter, der <strong>die</strong> Energieniveaus bestimmt, ist <strong>die</strong> Sommerfeldsche Feinstrukturkonstante<br />

α = e2<br />

¯hc<br />

Dabei ist es wesentlich für das Aussehen unserer Welt, daß α ≈ 1<br />

eines Atoms der Ladung Z kann wie folgt geschrieben werden:<br />

Etot = Erest + Ekin + Epot = mec 2 + p2<br />

2me<br />

− Ze2<br />

r<br />

137<br />

(1.20)<br />

klein ist. Die Gesamtenergie des Elektrons im Feld<br />

Die Bindungsenergie Ebin = Etot − Erest ist eine Funktion von α und es gilt für <strong>die</strong> Ableitung E ′ bin = 0, d. h. Ebin hängt<br />

in niedrigster Näherung nur von α 2 ab.<br />

Der zweite dimensionslose Parameter ist das Massenverhältnis von Elektron und (reduzierter) Masse der Atomkerne des<br />

Moleküls. Damit ergibt sich eine Überlappung von Vibration- und Feinstruktur bzw. von Rotation- und Hyper - Feinstruktur<br />

Niveaus. Anregung – und damit Strahlung – findet statt, wenn <strong>die</strong> thermische Energie kT ausreicht, d. h. falls kT ≈ E.<br />

Somit kann man mit Molekülen das kalte Universum untersuchen, mit Atomen <strong>die</strong> heißen Sternhüllen. Bei Molekülen<br />

beobachtet man nur el. Dipol - Strahlungsübergänge, während man bei atomarem Wasserstoff sogar wegen seiner Häufigkeit<br />

den (im Labor extrem verbotenen, weil durch Stöße unterdrückten) Hyper - Feinübergang eines Elektronen - Spinflips (21<br />

cm Linie) beobachten kann. Bei optisch dünnen Me<strong>die</strong>n sieht man <strong>die</strong> Linien meist in Emission, sonst in Absorption.<br />

Damit hat man über den gesamten Spektralbereich (Radio bis UV und weiches Röntgengebiet) hervorragende<br />

Thermometer zur Verfügung. Aus der Intensität der Linien kann man darüber hinaus über<br />

<strong>die</strong> relative Häufigkeit der chemischen Elemente Aussagen gewinnen. Diese (Atomkerne) wurden<br />

bzw. werden bis auf H und He alle im Innern von Sternen erzeugt. Der wichtigste Prozeß im Innern<br />

der Sterne und, bei akkretierenden Neutronensternen (Röntgen - Pulsaren) sogar an deren Oberfläche,<br />

ist <strong>die</strong> Nukleosynthese, welche durch <strong>die</strong> Kernphysik mithilfe der Schrödinger Gleichung und<br />

phänomenologischem Kernpotential beschrieben wird. Neben der elektromagnetisch benötigt man dazu<br />

noch <strong>die</strong> starke und schwache Wechselwirkung.<br />

Der interstellare Raum ist mit einem heißen Gas angefüllt, welches durch Sterne und ihre Explosionen<br />

(Novae und Supernovae) geheizt bzw. nachgefüllt wird. Die heißeste Komponente bildet das Gas in<br />

Supernova Überresten. Hier handelt es sich bereits um ein extrem nichtthermisches Plasma (mit Synchrotronstrahlung):<br />

<strong>die</strong> kosmische Strahlung gehört ebenfalls dazu und wird eventuell dort erzeugt.<br />

Diese nichtthermische Komponente erzeugt ihrerseits ein galaktisches Magnetfeld, in dem <strong>die</strong> relativistischen<br />

Elektronen Synchrotronstrahlung erzeugen, welche dann im Radiobereich nachgewiesen<br />

werden kann. Die verschiedenen Komponenten sind zwar im zeitlichen und räumlichen Mittel im thermodynamischen<br />

Gleichgewicht, womit man grob ihre Struktur erklären kann. Die genauere Analyse<br />

hat aber gerade erst begonnen, es ist denkbar, daß von Zeit zu Zeit sich Instabilitäten bilden und explo<strong>die</strong>ren<br />

in Form von Jets oder Bursts. Diese heizen ein dünnes, thermisches Gas, welches <strong>die</strong> Galaxien<br />

(wie ein Halo) umgibt und welches im Röntgenbereich nachgewiesen wurde.<br />

Wir betrachten als Einführung den Makrokosmos und zwar in <strong>die</strong>ser Reihenfolge<br />

1. Längenhierarchie (Geometrie)<br />

2. Massenhierarchie (Newtonsche Gravitationstheorie, ART)<br />

3. Alter (Kernphysik)<br />

4. Temperatur (Thermodynamik und Elektrodynamik)

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