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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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1.3. GALAXIEN BEI ANDEREN FREQUENZEN 59<br />

Englischen den Namen ’fluence’. Sie ist das Integral von Leuchtkraft und Zeit (Dimension erg cm−2 ).<br />

Viele Phänomene (Aktivität genannt) spielen sich innerhalb von Stunden oder gar Minuten ab, und das<br />

oft nur ein einziges Mal: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.<br />

Bei den Gamma Bursts, <strong>die</strong> teilweise harte (100 keV bis 1 MeV) Röntgen Bursts sind, ist <strong>die</strong> Situation<br />

noch extremer: viele sind kürzer als eine Sekunde.<br />

Solche Gamma Bursts werden klassifiziert nach dem Flussintegral, engl. ’fluence’ genannt. Die Größe<br />

’fluence’, Energie pro Fläche,<br />

�<br />

E = fodto<br />

hat bisher kein eigenes Symbol, mangels besserem wird es hier mit E bezeichnet.<br />

Die Entdeckung der ersten Quellen<br />

Die erste (von H. Friedmann) untersuchte Quelle von Röntgenstrahlung war natürlich <strong>die</strong> Sonne. Der<br />

mittlere Röntgen Fluß in der Entfernung der Erde beträgt 10 6 Photonen pro cm 2 und Sekunde. Abgesehen<br />

davon und analog zur Radio-Astronomie beginnt auch <strong>die</strong> Röntgen Astronomie mit der völlig<br />

unerwarteten Entdeckung einzelner starker Quellen unbekannter Art. Sterne wie <strong>die</strong> Sonne wären bereits<br />

in 1 Parsec Entfernung nicht mehr beobachtbar gewesen (mit der damaligen Technologie).<br />

• DEFINITION (NOMENKLATUR)<br />

Die Röntgen Astronomie beginnt mit Ballon und Raketenbeobachtungen im weichen Röntgenbereich. Hier wurde als Nomenklatur<br />

z. B. für <strong>die</strong> erste Quelle, <strong>die</strong> in der Konstellation Scorpius entdeckt wurde, Sco X-1 gewählt. Analoges gilt für<br />

<strong>die</strong> erste Quelle in Herkules, Her X-1 und <strong>die</strong> Quellen in Cygnus wurden mit Cyg X-1, Cyg X-2 und Cyg X-3 bezeichnet.<br />

Da das Alfabet dafür bekanntlich nicht geeignet ist, hat man anschließend <strong>die</strong> frühe Pulsar Nomenklatur (α, δ) mit individueller<br />

Katalogbezeichnung, <strong>die</strong> den Namen des Instruments bzw. der Beobachter erkennen läßt, gewählt.<br />

Im harten Röntgenbereich und im Gammabereich, wo <strong>die</strong> Positionsgenauigkeit wesentlich geringer ist, hat man allerdings<br />

anstatt (α, δ) <strong>die</strong> galaktischen Koordinaten l und b gewählt. Besonders viele Quellen wurden in der Nähe des galaktischen<br />

Zentrums gefunden: Sie erhielten Bezeichnungen, <strong>die</strong> in Andeutung der gal. Koordinaten gewählt wurden, wie GX9+1<br />

oder GX5−1.<br />

Die eigentliche Entdeckung (akkretierender Neutronensterne) kam mehr aus Neugier, <strong>die</strong> mögliche<br />

Existenz von Röntgenquellen, <strong>die</strong> mit der damaligen Technologie hätte nachgewiesen werden können,<br />

war theoretisch nicht vorhergesehen und als Extrapolation der Sonnendaten auch nicht zu erwarten<br />

gewesen. Pulsare waren 1960 noch nicht entdeckt.<br />

Die Pioniere der Röntgen Astronomie waren Bruno Rossi (MIT und AS&E), Herbert Friedmann (NRL)<br />

und, als Entdecker der ersten Röntgen Quelle, Riccardo Giacconi (AS&E) und seine Gruppe von Mitarbeitern.<br />

Die erste Röntgen Quelle, <strong>die</strong> (mit einer Raketenbeobachtung und zwei Geiger Zählern) 1961 gefunden<br />

wurde, war unerwartet stark. Sie ist <strong>die</strong> bis heute <strong>die</strong> hellste, persistente<br />

Röntgen Quelle in der Milchstraße und liegt in der Konstellation Scorpius.<br />

Ausgerechnet <strong>die</strong> stärkste Quelle ist ein extremer Ausnahmefall. Erst<br />

1975 gelang <strong>die</strong> endgültige und eindeutige optische Identifizierung mit<br />

dem Veränderlichen Stern V818Sco (als Begleiter).<br />

Die meisten Punkt Quellen in der Milchstraße sind mittlerweile mit akkretierenden<br />

Neutronensternen identifiziert, <strong>die</strong> ausgedehnten mit Supernova<br />

Überresten. Eine wichtige Grobeinteilung der Punkt Quellen ist<br />

nach der Masse des Begleiters, eine andere nach dem Alter und dem Magnetfeld<br />

des Neutronensterns. Viele starke Punkt Quellen sind Pulsare.<br />

Die hellste, persistente Röntgen Quelle, Sco X-1, hat einen Fluß von<br />

spektral fν ≈ 20.000 µJy und integral f = 3 · 10−7 erg cm−2 s−1 Daten zu Sco X-1<br />

Sco X-1 = 3U 1617−15<br />

= X 1617−155 = V818Sco<br />

l Grad 359.09<br />

b Grad 23.77<br />

D pc 800<br />

fν mJy 20<br />

Lx erg s<br />

. Die<br />

Entfernung beträgt nur D ≈ 800 pc, was eine Röntgen Leuchtkraft von<br />

−1 3 · 1037 Lx/Lopt<br />

500<br />

Porb d 0.787<br />

Tab. 1.21: Sco X-1

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