24.02.2013 Aufrufe

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

242 KAPITEL 4. THERMODYNAMIK: TEMPERATUR<br />

oder, falls man <strong>die</strong> Rayleigh-Jeans Näherung für <strong>die</strong> Antennentemperatur<br />

Tb = c2<br />

2kν<br />

verwenden kann<br />

2 Iν<br />

∆Tl = (Tex − Tbg)(1 − e −τν ) (4.136)<br />

Die Indizes an den verschieden (Antennen) Temperaturen bedeuten hier l : Linie, ex : Anregung und<br />

bg Hintergrund. Im optisch dünnen Fall bleibt dann nur<br />

∆Tl = (Tex − Tbg)τν mit τν = χνL (4.137)<br />

Daraus kann <strong>die</strong> Säulendichte N bestimmt werden, falls <strong>die</strong> atomaren Koeffizienten (s. Glchg. (4.133))<br />

bekannt sind. Zwei Fälle, wo das sogar analytisch möglich ist, sind der Hyperfeinübergang bei atomarem<br />

Wasserstoff (21 cm Linie) und <strong>die</strong> Rotationsübergänge eines Moleküls.<br />

• FORMELN (21CM HYPERFEINÜBERGANG BEI H)<br />

Für den Hyperfeinübergang bei H gilt folgendes. Die Wechselwirkungsenergie ist <strong>die</strong> Energie der magnetischen Momente<br />

von Elektron und Proton. Beide sind mit dem Spin assoziiert. Der Grundzustand ∆Ehfs(n = 1) hat für Gesamtspin F = 0,<br />

antiparallele Spins = paralles Feld, <strong>die</strong> niedrigste Energie. Der Übergang F = 1 → 0 hat <strong>die</strong> Energie<br />

∆Ehfs(n = 1) ≈ 5.6 · 10 −6<br />

eV oder k∆T = 0.06 K (4.138)<br />

Die dazu gehörende Frequenz ist eine der am genauesten bestimmten Größen der Physik:<br />

νhfs = 1 420. 405 751 786 MHz (4.139)<br />

Die statistischen Gewichte sind go = 3 (zu Spin gleich 1) und gu = 1. Damit ist selbst für <strong>die</strong> kosmische Hintergrundstrahlung<br />

von 2.7 K <strong>die</strong> Rayleigh Näherung erlaubt und <strong>die</strong> Verteilung der beiden Niveaus ist stets thermisch im Verhältnis<br />

1:3.<br />

Auch der Einstein A Koeffizient kann exakt bestimmt werden. Es gilt in Zahlen für <strong>die</strong> Emission:<br />

A ≈ 2.85 · 10 −15<br />

was einer Lebensdauer von T = 10 Myr entspricht.<br />

Die natürliche Linienbreite ist winzig:<br />

∆ν<br />

ν<br />

= 1<br />

2π<br />

A<br />

ν<br />

s −1 (4.140)<br />

≈ 3 · 10−25<br />

Die natürliche Linienbreite spielt keine Rolle, deshalb wird <strong>die</strong> beobachtete Linienbreite durch <strong>die</strong> thermische und makroskopische<br />

Bewegung (Doppler-Effekt) und durch Stöße bestimmt. Da Stöße in der ISM selten sind, ein Stoß findet etwa alle<br />

10 Myr statt, liefern <strong>die</strong>se (nach der Holtsmark Theorie) nur einige Zehnerpotenzen im Vergleich zur natürlichen Linienbreite:<br />

viel zu wenig um (in der Linienbreite) beobachtbar zu sein. Der entscheidende Effekt ist <strong>die</strong> Doppler-Verbreiterung.<br />

Diese liefert mehr als 19 Zehnerpotenzen (bei v 1 km s −1 , was Tkin 40 K entspricht!):<br />

∆ν v<br />

=<br />

ν c ≈ 5 · 10−6v5 Der Wirkungsquerschnitt für Absorption, den wir nach der Formel<br />

σ = 6πλ- 2<br />

abschätzen (σ ≈ 200 cm 2 !), wird dann herabgesetzt auf<br />

σ = (λ- 2 A<br />

)<br />

∆ν<br />

(4.141)<br />

oder auf σ ≈ 10 −18 cm 2 . Die Breite der Linie ist dann entsprechend<br />

∆ν = v<br />

c νhf<br />

Für <strong>die</strong> Säulendichte NH des Hyperfeinübergangs bei atomarem Wasserstoff ergibt sich damit in der Beobachtung ange-<br />

passten Einheiten<br />

N = 1.8 · 10 18<br />

�<br />

(Tsp/K)(dv/kms −1 ) cm −2 (4.142)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!