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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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wir sehen werden, sind Entfernungsbestimmungen kosmischer Objekte in unserer Galaxis und<br />

darüber hinaus außerordentlich schwierig. Ihre Genauigkeit nimmt mit der Anzahl der Zwischenschritte<br />

etwa exponentiell ab und so kann man heute nicht sagen, wie groß das beobachtbare<br />

Universum ist, auch wenn optimistische Abschätzungen hier ’nur’ noch um einen Faktor 7/5 =<br />

1.4 voneinander abweichen.<br />

2. Masse<br />

Die Bestimmung der Massen kosmischer Objekte geht mithilfe des Virialsatzes (erstmals für<br />

Galaxien 1933 von Zwicky am Virgo-Galaxienhaufen durchgeführt)<br />

2Ekin + Epot = 0 oder v 2 = GM<br />

R<br />

und ist meist noch ungenauer, da sie <strong>die</strong> Kenntnis der Entfernungen voraussetzt. Die Allgemeine<br />

Relativitätstheorie liefert zwei bemerkenswerte Ausnahmen, welche ihre Genauigkeit nichtlinearen<br />

Termen der Theorie verdanken. Es sind <strong>die</strong>s einerseits Doppelsterne und von <strong>die</strong>sen wieder<br />

einige Binärpulsare, <strong>die</strong> mithilfe der Keplerschen Gesetze bzw. deren allgemein relativistischer<br />

Version direkt gewogen werden können. Die relative und absolute Genauigkeit beträgt hier wenige<br />

Promille und wächst mit der Zeitspanne der Beobachtung.<br />

Andrerseits kann <strong>die</strong> Masse und evtl. <strong>die</strong> Entfernung (über <strong>die</strong> Laufzeitverzögerung von Explosionsereignissen)<br />

von Gravitationslinsen geometrisch bestimmt werden.<br />

Die Masse des beobachtbaren Universums ist unsicher, wobei <strong>die</strong> Unsicherheit nicht einmal<br />

quantifiziert werden kann (Faktor 10?). Es ist möglich, daß 90% der gravitierenden Materie noch<br />

unentdeckt sind.<br />

3. Alter und Zeit<br />

Ähnlich ungenau ist <strong>die</strong> Altersbestimmung kosmischer Objekte. Das Universum selbst ist seit<br />

Hubbles ursprünglicher Bestimmung um etwa einen Faktor 10 älter geworden. Wie wir sehen<br />

werden, gibt es 4 unabhängige Methoden, das Alter kosmischer Objekte und damit Grenzen für<br />

das Weltalter zu bestimmen. Es ist befriedigend, daß, im Rahmen der Ungenauigkeiten, heute alle<br />

Methoden übereinstimmende Ergebnisse liefern: das Weltalter beträgt etwa 12 bis 15 Milliarden<br />

Jahre, vergleichbar mit den ältesten Sternhaufen unserer Galaxis und älter als das Sonnensystem<br />

(4.5 Milliarden Jahre). Es gibt seitens der Beobachtung keine Objekte, <strong>die</strong> seitens der Theorie z.<br />

B. 50 Milliarden Jahre alt sein sollten. Das ist keineswegs selbstverständlich.<br />

4. Temperatur<br />

Im Gegensatz zu Radius, Masse und Alter des beobachtbaren Universums ist seine Temperatur<br />

sehr genau bestimmt. Das Universum ist im Grossen von einer thermischen Strahlung von<br />

Planckschem Charakter und hoher Isotropie angefüllt. Die Geauigkeit der Realisierung und Bestimmung<br />

(des Planckschen Charakters) übertrifft (dank COBE) <strong>die</strong> besten Labormessungen<br />

und beträgt heute etwa 2.73 ◦ K. Die Temperaturbestimmungen bei Sternen und Wolken sind<br />

wesentlich ungenauer und haben darüber hinaus manchmal nur formalen Charakter: <strong>die</strong> formale<br />

Strahlungstemperatur ist nicht thermisch (und kann T ≈ 10 30 ◦ K bei Pulsaren erreichen) oder<br />

sie ist sogar negativ (Maser und evtl. LASER).<br />

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