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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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22 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

Daß sich <strong>die</strong> Sonne relativ zu weit entfernten Sternen (Fixsterne) bewegt, hat als erster (1783) W.<br />

Herschel gemessen. Sein Ergebnis wurde von Argelander in Bonn (1837) anhand eines viel umfangreicheren<br />

Materials bestätigt. Typische Eigengeschwindigkeiten belaufen sich auf 30 km/sec oder 30<br />

pc/Myr (relativ zur Sonne), sodaß <strong>die</strong> Sterne der Sonnenumgebung nach etwa einer Million Jahre ganz<br />

andere sein werden.<br />

In einer Kugel mit dem Radius 5 pc um <strong>die</strong> Sonne als Zentrum sind bisher 62 Objekte entdeckt: nämlich<br />

32 Einzelsterne, 12 Doppelsterne und 2 Tripelsterne. Dem entspricht eine Anzahldichte von 0.12 Sterne<br />

pro pc 3 . Schätzt man deren Massen (s.u.), dann erhält man für <strong>die</strong> lokale, gesehene Massendichte etwa<br />

ρlokal = 0.1M⊙pc −3 . Der Literaturwert der gesehen Masse beträgt<br />

ρlum = 0.09M⊙ pc −3<br />

Der beste Wert der von Hipparcos (aufgrund der Stellardynamik sonnennaher Sterne) ermittelt wurde<br />

ist sogar kleiner: ρdyn = 0.076M⊙ pc −3 . Dem entspricht in cgs Einheiten ρ = 10 −23 g cm −3 , was (mit<br />

einem mittleren Molekulargewicht von µ = 2 · 10 −24 ) eine <strong>Teil</strong>chendichte von n = 5 cm −3 ergibt.<br />

ρdyn = 10 −23<br />

g cm −3 , ndyn = 5 cm −3 (1.35)<br />

Der Wert vor Hipparcos war ρdyn = 0.12M⊙ pc −3 , sodaß 30% Dunkelmaterie bereits in allernächster<br />

Sonnenumgebung impliziert wurde.<br />

Da nun <strong>die</strong> Sonne kein ausgezeichneter Stern ist, legt <strong>die</strong>s nahe, ein lokales Ruhsystem zu definieren<br />

(local standard of rest, LSR). Dazu werden besonders ausgewählte, sonnennahe Sterne herangezogen<br />

und ihr Geschwindigkeitschwerpunkt als LSR genommen. Im LSR hat <strong>die</strong> Sonne eine Pekuliargeschwindigkeit<br />

von 20 km s −1 . Der Wert, der vom Satelliten Hipparcos neuerdings ermittelt wurde, ist<br />

(nur unwesentlich) kleiner: 14 km s −1 .<br />

Sterne mit Planeten<br />

Wenn es stimmt, daß Einzelsterne Planeten benötigen, in denen (wie bei der Sonne) der Drehimpuls<br />

gespeichert wird, dann sollte es um alle (Einzelsterne) Trabanten geben. Eventuell werden bei der<br />

Bildung einige das System verlassen (interstellare Planeten). Wie können <strong>die</strong>se nachgewiesen werden?<br />

Aktuelle Grundlage zum Nachweis extrasolarer Planeten ist der Dopplereffekt. Über <strong>die</strong> statistische<br />

Messung sehr vieler Linien und ihrer Dopplerverschiebung kann man damit noch Massen bis zu einer<br />

halben Jupitermasse herab bestimmen. Entdeckt werden mittlerweile immer mehr (27 Sterne mit<br />

Planeten, 2 Pulsare und 3 Sterne mit Planet und Staubscheibe. Stand: 22 Okt. 1998).<br />

Es stellt sich dann, bei so vielen positiven Entdeckungen, <strong>die</strong> Frage, ob es auch Sterne ohne Planeten<br />

gibt. Die Antwort ist ja, bei 21 Sternen (mit gleicher Methode) konnten keine Dopplerverschiebung<br />

gefunden werden. Das heißt aber nicht, daß hier keine sind. Zur Erinnerung: absence of evidence is not<br />

evidence of absence!<br />

Synopsis: Die lokale Entfernungsskala<br />

Die Griechen um 300 BC hatten bereits das richtige, nämlich ein heliozentrisches, Weltbild. Die Entfernungen<br />

stimmten allerdings nicht.<br />

Aristarch nahm <strong>die</strong> Entfernung zur Sonne (AE: Astronomische Einheit) zu 20 EM (Entfernung<br />

Erde-Mond) an. Bei Archimedes ist um 215 BC <strong>die</strong> Sonne im Zentrum eines statischen, sphärischen

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