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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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264 KAPITEL 4. THERMODYNAMIK: TEMPERATUR<br />

Dies ist der Bereich der klassischen Astronomie, in dem praktisch alle Beobachtungen bis 1945 gemacht<br />

wurden.<br />

Die Ränder des optischen Fensters werden durch <strong>die</strong> Absorption von Molekülen (Banden von OH)<br />

bestimmt. Im Blauen durch Ozon (ab λ < 3000 ˚A durch Bandenabsorption in einer Höhe von 20 km<br />

bis 60 km), O2 und N2 (ab λ < 2000 ˚A durch Absorption). Atomares O und N werden ab λ < 1000 ˚A<br />

wichtig.<br />

Die Ionospäre (F Schicht) wird zwischen 250 km und 350 km durch <strong>die</strong> Ionisation von O (ab λ < 900<br />

˚A) erzeugt. Röntgenstrahlung wird erst zwischen 50 km und 150 km absorbiert.<br />

Im (infra)Roten wird (ab λ > 10000 ˚A) durch <strong>die</strong> Moleküle H2O und CO2 (und ebenfalls durch<br />

Banden von O2 und N2) <strong>die</strong> Erdatmosphäre undurchläßig. Die Fraunhoferlinien A (7594 ˚A) und B<br />

(6868 ˚A) zählen dazu. Für schwache Quellen wie Quasare stört aber bereits das Luftleuchten (air glow<br />

= Emissionslinien des Nachthimmels), welches ab λ > 7000 ˚A bedeutsam wird. Es handelt sich<br />

hierbei um Linienstrahlung (Banden von OH) photochemischer Prozesse und der Rekombination (von<br />

O und H). Die stärkste Linie ist <strong>die</strong> λ = 5577 ˚A Linie des angeregten O ∗ (grün). Es handelt sich um<br />

einen verbotenen 1 S → 3 D Übergang mit einer Dauer von τ = 0.74 s (el. Quadrupol). Die Anregung<br />

kommt aus einem Dreierstoß<br />

O + O + O → O2 + O ∗<br />

Diese Linie kommt auch im Polarlicht vor und wurde erstmals von ˚Angström dort nachgewiesen.<br />

Daneben gibt es noch Linien bei 6300 und 6364 ˚A (rot).<br />

Der Photonenfluß wird in Rayleigh gemessen<br />

1Rayleigh = 10 6 Photonencm −2 s −1<br />

(4.238)<br />

Die natürliche Einheit für den Photonenfluß durch <strong>die</strong> Erdatmosphäre ist das Kilo Rayleigh (1 kR<br />

= 109 Photonen cm−2 s−1 ). Zum Vergleich der relativen Bedeutung<br />

gibt nebenstende Tabelle Helligkeiten verschiedener Quel- Strahlungsdichten der Erdatmosphäre<br />

len.<br />

Objekt Photonenfluss<br />

Neben den bereits erwähnten Linien gehören auch <strong>die</strong> beiden Na<br />

D-Linien (5890 und 5896 ˚A, gelb) zum Luftleuchten (engl. air<br />

Sonne 6 · 10<br />

glow). Die Strahlungsdichte erhält man daraus (unter Annahme<br />

von Isotropie) durch Multiplikation mit 4π.<br />

Das Nachtleuchten (engl. night glow) im IR wird dominiert von<br />

OH (Meinel-Banden). Die wichtigste Anregung kommt von der<br />

Sonne, man findet eine Modulation mit der Rotationsperiode der<br />

Sonne von 27 Tagen.<br />

13 Vollmond<br />

kR<br />

1 · 108 kR<br />

Polarlicht<br />

Nachtleuchten opt.<br />

Nachtleuchten IR<br />

1 bis 1000 kR<br />

0.5 kR<br />

4.5 · 103 Sternleuchten<br />

kR<br />

0.4 kR<br />

Tab. 4.9: Leuchten der Erdatmosphäre<br />

Wir ersehen aus der Tabelle, daß <strong>die</strong> Erde ein alles andere als günstiger Beobachtungsort ist.<br />

Spektralklassifikation<br />

Die Harvard Spektralklassifikation klassifiziert <strong>die</strong> Sterne in einer eindimensionalen Sequenz, geordnet<br />

nach fallender Temperatur.<br />

Harvard Spektralklassifikation.<br />

Klassifikationskriterien sind<br />

O<br />

das Auftreten (Frequenz) und<br />

<strong>die</strong> Stärke (Intensität und Linienbreite)<br />

Blau<br />

bestimmter Eichlinien.<br />

✲ B ✲ A ✲ F<br />

Gelb<br />

✲ G ✲ K<br />

❅<br />

❅❘<br />

Rot<br />

��✒<br />

S<br />

R ✲ ✲ M<br />

N<br />

O–Sterne sind heiß (T = 20000 . . . 35000 K, Farbe: Blau) und zeigen Linien des ionisierten Heliums, M–Sterne<br />

dagegen sind so kalt (T ≈ 3000 K, Farbe: Rot), daß bereits Moleküllinien (TiO oder Wasserdampf, H2O) im<br />

Spektrum auftreten. Bei den O-Sternen beginnt <strong>die</strong> Klassifikation bei 5, also O5, bei den M-Sternen bei M6.

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