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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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160 KAPITEL 2. GRAVITATION<br />

2. Ausbildung der Scheibe mit Sternwind (Jet) T ≈ 4000 K, Dauer 10 5 yr<br />

3. Bildung der Planeten, Durchmesser 400 AE, Dauer 10 7 yr<br />

4. Erreichen der Hauptreihe nach 10 9 yr mit Planetensystem<br />

Direkt beobachtet davon sind bisher Scheiben mit Massen an schweren Elementen von 10 −4 . . . 10 −3 M⊙.<br />

Mehr als 100 solcher Scheiben sind bereits nachgewiesen. Beispiele sind <strong>die</strong> folgenden Sterne in Orion:<br />

β-Pictoris, HH30, 114-426 und 183-405 und <strong>die</strong> Veränderlichen RY Tauri, DL Tauri und GM Aurigae.<br />

Die optische Emission des Sterns liegt bei 1µ, <strong>die</strong> der Scheibe bei 20 bis 200 µ.<br />

Indirekt kann man Planeten um Sterne beobachten, wenn man entweder <strong>die</strong> Dopplerverschiebung an<br />

Linien des (Hauptreihen) Sterns oder <strong>die</strong> Laufzeitverzögerung eines Signals vom Stern (Pulsar) misst.<br />

Die Auflösungsgrenze liegt bei der Doppler Methode zur Zeit bei 500 cm s −1 und damit kann man<br />

etwa Planeten von einer Jupitermasse in einem Sonnensystem nachweisen. Es ist<br />

∆λ<br />

λ<br />

= v<br />

c<br />

Mpl<br />

M = 10−4 × 10 −3<br />

wenn wir als Entfernung 1 AE (d. h. v = 30 km s −1 ) und für Mpl <strong>die</strong> Masse von Jupiter wählen.<br />

Beispiele sind 51 Peg, 70 Vir, 47 UMa und 55 Can. Die Massen der Hauptreihen Sterne beträgt M⊙,<br />

<strong>die</strong> der Planeten liegen zwischen 0.5 und 7 Jupitermassen (10 −3 M⊙). Alle Bahnen liegen innerhalb 2<br />

AE (zum Vergleich: <strong>die</strong> Jupiterbahn hat 5 AE), <strong>die</strong> meisten sogar innerhalb der Merkurbahn. Bisher<br />

sind also auf <strong>die</strong>se Weise keine braunen Zwerge entdeckt worden, es gibt aber erste Hinweise (Massen<br />

etwa 10 −2 M⊙).<br />

Dabei ist wichtige Voraussetzung für <strong>die</strong> Identifizierung, daß wir <strong>die</strong> Zustandsgleichung der Materie<br />

und damit auch <strong>die</strong> möglichen Zustände von Körpern mit geringer Masse kennen.<br />

1992 wurde (für viele vollkommen überraschend) der erste Pulsar mit zwei Planeten entdeckt. Aus<br />

einem Fit der Pulsankunftszeiten von PSR 1257+12 erhält man <strong>die</strong> folgende Daten für <strong>die</strong> Plane-<br />

ten. Die Orbitalperioden von Planet B und C stehen<br />

etwa im Verhältnis von 2 : 3, was zu einer charakteristischen<br />

Resonanz in einer Anziehung der beiden<br />

Massen führt, <strong>die</strong> aus den Pulsankunftszeiten abgelesen<br />

werden kann. Diese wurde korrekt vorhergesagt<br />

und in drei Jahren durch Messungen bestätigt. Damit<br />

gibt es keinen vernünftigen Zweifel mehr an der Realität<br />

von Planeten außerhalb des Sonnensystems. Für<br />

<strong>die</strong> Planeten gilt: Masseneinheit ist <strong>die</strong> Masse der Erde,<br />

M⊕ = 5.997 · 10 27 g. Die grosse Halbachse a wird<br />

in Licht-Millisekunden gemessen. Die Orbitalperiode,<br />

Torb, ist in Tagen, der Radius in astronomischen Ein-<br />

Daten des Pulsar Planeten Systems PSR 1257+12<br />

P = 6.218 ms P ˙ = −19 1.14 · 10<br />

D = 500 Parsec DM = 10 pc cm −3<br />

Kepler Parameter der Planeten<br />

Planet A B C<br />

a 0.0035 1.31 1.41<br />

e 0.0 0.018 0.026<br />

Torb (d) 25.34 66.54 98.22<br />

Rorb (AE) 0.19 0.36 0.47<br />

Mpl (M⊕) 0.015 3.4 2.8<br />

heiten (AE) und e ist <strong>die</strong> Bahnexzentrizität. Die ange-<br />

Tab. 2.7: Pulsar-Planeten<br />

nommene Masse, M, des Pulsars ist M = 1.4M⊙ und der Inklinationswinkel wurde mit sini = 1<br />

festgelegt.<br />

Ref:<br />

Entdeckung des Pulsar-Planeten Systems: A. Wolszczan und D.A. Frail, 1992 Nature 355, 145<br />

Messung der Resonanz: A. Wolszczan, 1994 Science 264, 538<br />

2.3.5 Die ISM<br />

Nach konventioneller Ansicht ist <strong>die</strong> interstellare Materie derjenige Anteil der Urmaterie der Galaxis,<br />

der noch nicht in Sternen gebunden ist. Ursprünglich bestand <strong>die</strong> Galaxis nur aus Gas, irgendwann<br />

wird <strong>die</strong>ses aufgebraucht sein (wie in Kugelsternhaufen).

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