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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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410 KAPITEL 8. DIE SONNE ALS STERN<br />

Wenn <strong>die</strong> Temperatur im Innern etwa 5 · 10 5 K erreicht hat zündet der Protostern erstmals: alles, was an<br />

1. Deuterium (ab 0.5 · 10 6 K)<br />

D (p, γ) 3 He<br />

2. Kohlenstoff (ab 1 · 10 6 K)<br />

12 C (p, γ) 13 N (e + ν) 13 C (p, γ) 14 N<br />

3. Lithium (ab 3 · 10 6 K)<br />

Li (p, γ) 4 He + 4 He<br />

im Ausgangsmaterial vorhanden ist, wird verbrannt. Der Stern ist voll konvektiv, evtl. sogar explosiv.<br />

Kohlenstoff kann später im C-N-O Zyklus wiederhergestellt werden (auf Kosten von N und O), Lithium<br />

nicht.<br />

Realistische Rechnungen hierzu wurden erstmals von Hayashi durchgeführt. In seinem Modell geht das<br />

ganze mit Schockwellen einher: <strong>die</strong> Schockwelle läuft nach außen und heizt dabei <strong>die</strong> äußeren Bereiche<br />

des Sterns auf, sodaß der Wasserstoff dissoziiert und ionisiert wird (erreichte Temperatur T > 10 5 K).<br />

Dies wird als ’core bouncing’ bezeichnet. Im Zentrum sitzt jetzt ein akkretierender Protostern. Dieser<br />

ist konvektiv.<br />

Wenn <strong>die</strong> Temperatur im Innern etwa 10 7 K erreicht hat, zündet der Protostern das Wasserstoffbrennen<br />

und wird zu einem sog. Embryostern. Fällt auf den Stern von außen keine Materie mehr herunter, so<br />

wird er zu einem Hauptreihenstern, einem Stern, der H zu He verbrennt.<br />

• ANMERKUNG (T TAURI STERNE)<br />

Zwischen Embryostern und voll ausgebildetem Hauptreihenstern liegt <strong>die</strong> Phase der T Tauri Sterne. Dies sind eruptive<br />

Veränderliche (Zeitskala für einen Ausbruch etwa 50 Tage), <strong>die</strong> nur in Molekülwolken und dorts stets in Assoziationen<br />

(also mit vielen ähnlichen Objekten) vorkommen. Das Alter beträgt etwa 1 Myr. Im HR Diagramm liegen <strong>die</strong> T Tauri<br />

Sterne etwa 3 m oberhalb der Hauptreihe (im HR- Diagramm).<br />

Auf der Hauptreihe verbleibt der Stern bis etwa 12% seines Wasserstoffvorrats aufgebraucht sind. Für<br />

<strong>die</strong> Sonne sind das etwa 9 Gyr, wovon <strong>die</strong> Hälfte um sind.<br />

8.3.2 Protosterne<br />

Von der Fragmentierung einer Wolke bis zum Zünden des Wasserstoffbrennens im Innern des Sterns,<br />

werden verschiedene Phasen durchlaufen. Neben der Masse spielen dabei Drehimpuls und Magnetfeld<br />

eine zentrale Rolle, <strong>die</strong> wir hier zunächst ignorieren.<br />

• ANMERKUNG (STABILITÄTSÜBERLEGUNGEN)<br />

Eine Gaswolke wird instabil, falls <strong>die</strong> Gravitationsenergie Egrav ≈ −GM 2 R −1 <strong>die</strong> thermische Energie Ekin ≈ NkT<br />

übersteigt.<br />

|Egrav| ≈<br />

2 GM<br />

> NkT ≈ Ekin<br />

R<br />

Für eine Wolke mit vorgegebener Masse und mit Dichte ρ = mn gibt es damit stets einen Radius, RJ, unterhalb dessen<br />

das Gas instabil bezüglich Klumpung wird. Je nachdem, ob der Druck Pext = P (R) an der Oberfläche verschwindet oder<br />

nicht, erhält man leicht unterschiedliche Kriterien.<br />

Das Jeans–Kriterium<br />

Aus dem Virialsatz Egrav + 2Ekin = 0, oder<br />

−GM 2<br />

+ NkT = 0 (8.142)<br />

R

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