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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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4.4. DIE STERNE: LEUCHTKRAFT UND TEMPERATUR 265<br />

Zur feineren Klassifikation werden <strong>die</strong> einzelnen Sternlassen nochmals dezimal unterteilt: 0 . . . 9 (nach<br />

abnehmender Temperatur). Also z. B. B0, B1 . . . B9, A0, A1 . . . A9 usw. Die Sonne ist in <strong>die</strong>sem<br />

Klassifikationsschema ein G2 Stern.<br />

Die Leuchtkraft als zweiter Parameter<br />

Da zur vollständigen Klassifikation eines Sterns, wie wir vom HR–Diagramm (s.u.) lernen, zwei Parameter<br />

notwendig sind, muß <strong>die</strong> Harvard Sequenz durch einen weiteren Parameter ∗ ergänzt werden. Als<br />

zweiten Parameter hat man deshalb <strong>die</strong> Leuchtkraft L bzw. <strong>die</strong> Linienintensitäten (bestimmter Linien)<br />

gewählt. Die Yerkes Klassifizierung kennt folgende † Klassen:<br />

I Überriesen II helle Riesen III Riesen IV Unterriesen<br />

V Hauptreihe (Zwerge und normale Hauptsequenz)<br />

VI Unterzwerge VII weiße Zwerge<br />

Die Sonne ist in <strong>die</strong>sem Klassifikationsschema ein G2V Stern.<br />

Daneben klassifiziert man weitere Besonderheiten mit kleinen Buchstaben:<br />

n = besonders diffuse Linien (nebulous)<br />

s = besonders scharfe Linien (sharp)<br />

e = zusätzlich Emissions-Linien (emission) Be<br />

f = Unterklasse der O Sterne mit Emissions-Linien Of<br />

m = zusätzlich Metall-Linien (metal) Am<br />

p = zusätzlich besondere Linien (peculiar) Ap<br />

Sieht man von der chemischen Zusammensetzung einmal ab, dann ist ein Stern durch <strong>die</strong> Harvard<br />

Spektralklassifikation eindeutig bestimmt und damit ist seine Leuchtkraft bekannt. Darauf beruht <strong>die</strong><br />

Möglichkeit der spektroskopischen Entfernungsbestimmung. Etwa 1% aller Sterne fallen nicht in <strong>die</strong>ses<br />

Schema.<br />

• ZUSATZ (AUSNAHMEN)<br />

Beispiele für Ausnahmen sind:<br />

1. W Sterne (Wolf-Rayet Sterne) mit Untertyp WN und WC,<br />

2. variable Sterne (Cepheiden, RR-Lyrae),<br />

3. Zentralsterne planetarer Nebel (Nova-Überrest),<br />

4. south preceding star im Krebsnebel (Supernova-Überrest) und Geminga.<br />

Synopsis<br />

Zum quantitativen Verständnis der Spektralklassifikation der Sterne benötigt man:<br />

Linienbreite (quantifiziert durch <strong>die</strong> Äquivalentbreite)<br />

Anregungsbedingung (Temperatur, Dichte, chemische Zusammensetzung)<br />

Linienprofil (Symmetrie, Tiefe)<br />

Mit <strong>die</strong>sen Parametern kann man in <strong>die</strong> Strahlungstransportgleichung eingehen und versuchen, ein<br />

Modell der Sternatmosphäre zu entwickeln.<br />

∗ Zur vollständigen Klassifizierung ist ein Parameter nicht ausreichend weil Sterne in verschiedenen Entwicklungssta<strong>die</strong>n<br />

identische Spektren (Spektralindizes) haben und doch ganz verschieden sein können.<br />

† Überriesen werden nochmals in Ia, Iab, Ib, weiße Zwerge nochmals in DA und DB unterteilt.

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