24.02.2013 Aufrufe

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.4. DIE MASSE DES KOSMOS 179<br />

1. <strong>die</strong> statische: Abzählen und Aufsummieren der leuchtenden Materie im hinreichend grossen Volumen.<br />

2. <strong>die</strong> lokal dynamische: Bestimmung des Gravitationspotentials eines hinreichend grossen Volumens<br />

über den Virialsatz oder den Linseneffekt.<br />

3. <strong>die</strong> global dynamische: Bestimmung der Hubble Konstanten (Expansionsrate des Kosmos) anhand<br />

von Cepheiden oder Supernovae (Standardkerzen).<br />

Eine Möglichkeit, durch direkte (optische) Beobachtung <strong>die</strong> mittlere Dichte des Universums zu bestimmen,<br />

besteht darin, <strong>die</strong> Masse eines hinreichend grossen Volumens (über <strong>die</strong> Leuchtkraft der darin<br />

enthaltenen Galaxien) zu bestimmen.<br />

Unabhängig davon kann man <strong>die</strong> Virialmasse M (über <strong>die</strong> Dopplerverschiebung) bestimmen. Das führt<br />

direkt auf das Problem der Dunkelmaterie. Das Verhältnis von Masse zu optischer Leuchtkraft LV<br />

Mvir<br />

LV<br />

= M<br />

L<br />

= f M⊙<br />

L⊙<br />

eicht man zunächst in Sonnenumgebung, was f ≈ 3 ergibt, dann etwa an unserer Galaxis (f ≈ 10<br />

ohne Halo) bzw. Galaxien in unserer Nachbarschaft, so erhält man (je nach Galaxientyp noch differenziert)<br />

f ≈ 5 . . . 30 verglichen mit der Virialmasse. Dieses Verhältnis f wächst mit der Entfernung und<br />

beträgt für Coma bereits f ≈ 400. Licht ist demnach kein verläßlicher Anzeiger (tracer) für Materie.<br />

Wesentlich besser geignet scheint dagegen Röntgenstrahlung zu sein, welche von intergalaktischem,<br />

heißem Gas ausgestrahlt wird.<br />

Im Folgenden wollen wir a mit R bezeichnen. Indirekt kann man <strong>die</strong> mittlere Dichte des Universums<br />

aus der Dynamik des Kosmos bestimmen. Man definiert dazu den Hubble Expansionsparameter H und<br />

eine kritische Dichte des Universums wie folgt:<br />

H = ˙ R<br />

R<br />

; ρc = 3<br />

8πG H2<br />

; Ω = ρ<br />

ρc<br />

= 8πG<br />

3 ρH−2<br />

dabei bestimmt der dimensionslose Dichteparameter Ω in der ART <strong>die</strong> Geometie<br />

Ω<br />

⎧<br />

⎪⎨<br />

⎪⎩<br />

> 1 sphärisch (geschlossen)<br />

= 1 Euklidisch<br />

< 1 hyperbolisch (offen)<br />

des Universums. Sie ist eine topologische Invariante.<br />

Die beide Grundgrößen, H<br />

H −1<br />

o = 0.98 · 10 10 h −1<br />

yr<br />

und ρ sind für ein expan<strong>die</strong>rendes Universum zeitabhängig; ebenso <strong>die</strong> kritische Dichte<br />

ρc = 3H2<br />

8πG = 5 · 10−30 (2h) 2<br />

gcm −3<br />

(2.240)<br />

(2.241)<br />

trotzdem wird, etwas missverständlich, Ho = H(heute) Hubble Konstante genannt (weil sie sich in<br />

den nächsten 10 9 yr nur wenig ändern wird).<br />

Die Aussage ρ = ρc bzw. Ω = 1 ist zeitunabhängig, sonst gilt Ω = Ω(t). Der Beobachtungsbefund, daß<br />

für unser Universum heute Ω(to) ≈ 1 gilt, wird allgemein als Problem angesehen, flatness problem.<br />

Im einfachsten Fall, dem flachen Universum, ist <strong>die</strong> Dichte also gleich der kritischen Dichte und Ω = 1<br />

= const. gilt für alle Zeiten. Das Alter eines solchen Universums beträgt:<br />

tU = 2<br />

3 H−1 o = 2<br />

10 By (2.242)<br />

3ho

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!