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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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2.4. DIE MASSE DES KOSMOS 169<br />

2.4.2 Dynamik und Hubbles Galaxienflucht<br />

Frühe Modelle<br />

Die einfachste Vorstellung vom Universum ist <strong>die</strong> eines ewigen, statischen Universums mit bestenfalls<br />

stationären Mitgliedern (wie Sterne und Planeten). Diese Vorstellung war so offensichtlich richtig, daß<br />

das erste kosmologische Modell Einsteins statisch war. Ein statisches Universum hat keinen Anfang<br />

und kein Ende, also muß man auch nicht erklären, wie <strong>die</strong>se beschaffen (Kosmologie) sind bzw. woher<br />

sie rühren (Kosmogonie).<br />

Die ersten nichtstatischen Lösungen der ART wurden bereits 1922 und 1924 von Friedmann gefunden,<br />

aber von Einstein als ’furchtbar’ verworfen (sie haben einen singulären Anfang, den heute allgemein<br />

akzeptierten Urknall). Die Entdeckung Hubbles (1929) einer allgemeinen Galaxienflucht wurde dann<br />

aber auch von Einstein (de Sitter, Lemaître u.v.a.) sehr bald als Expansion des Kosmos gedeutet.<br />

Hubbles allgemeine Galaxienflucht<br />

Die Entdeckung Hubbles führt zunächst auf <strong>die</strong> folgende rein kinematische Beschreibung. Das kosmologische<br />

Prinzip (Einsteins Weltpostulat) verlangt, daß im Raum kein Punkt vor dem anderen ausgezeichnet<br />

ist. Das liefert <strong>die</strong> Homogenität und Isotropie für den Raum zu jedem Zeitpunkt und führt<br />

auf Räume konstanter Krümmung. Für jeden Abstand l zwischen zwei Punkten gilt dann, daß <strong>die</strong><br />

Geschwindigkeit ˙ l = v<br />

˙l = v = Hl (2.178)<br />

mit der zwei beliebige Punkte proportional zur Entfernung l <strong>die</strong>ser Punkte ist. Das gilt auch für den<br />

Krümmungsradius a. Wir betonen, daß <strong>die</strong>s eine rein kinematische Beschreibung ist. Diese Fluchtgeschwindigkeit<br />

˙ l = v führt zu einer Rotverschiebung und <strong>die</strong>se wieder zu einem Horizont, ˙ l > c,<br />

jenseits dessen das Universum unbeobachtbar ist.<br />

Die kosmologische Rotverschiebung ist wie folgt definiert:<br />

1 + z = λo<br />

λe<br />

= ωe<br />

ωo<br />

(2.179)<br />

dabei ist λo <strong>die</strong> vom Observer gemessene, λe <strong>die</strong> vom Sender emittierte Wellenlänge. Für einen im<br />

Kosmos mitschwimmenden Beobachter und eine ebensolche Quelle ist <strong>die</strong> Bewegungs-Richtung rein<br />

radial.<br />

Zur Bestimmung der Rotverschiebung z im expan<strong>die</strong>renden Kosmos reicht <strong>die</strong> Spezielle Relativitätstheorie.<br />

Dort gilt allgemein<br />

√<br />

1 − β2 νo = νe<br />

(2.180)<br />

1 + β cos θ<br />

wobei θ der Winkel zwischen der Visionsrichtung des Beobachters und der Bewegungsrichtung der<br />

Quelle ist. Für eine Quelle, <strong>die</strong> sich radial vom Beobachter weg bewegt, ist θ = 0 und es gilt<br />

�<br />

1 + β<br />

1 + z =<br />

1 − β<br />

mit der Umkehrung<br />

β = (1 + z)2 − 1<br />

(1 + z) 2 + 1<br />

= z<br />

1 + z<br />

2<br />

1 + z(1 + z<br />

2 )<br />

(2.181)<br />

(2.182)<br />

Dabei ist β = ˙ l/c direkt messbar, und der Wert für H folgt, wenn l bestimmt werden kann.<br />

Eine solche Bewegung heißt homolog. Anders als bei Kepler, der <strong>die</strong> kinematischen Gesetze der Planetenbewegung<br />

mithilfe vorhandener Beobachtungen vollständig bestimmen konnte, ist das in der Kosmolgie<br />

nicht möglich: der Kosmos ist dazu zu groß.

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