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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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B.1. NEWTONSCHE FERNWIRKUNG 437<br />

welches ist <strong>die</strong> Kraft, <strong>die</strong> zu <strong>die</strong>ser Bewegung führt? Antwort:<br />

..<br />

�x = 1<br />

m � F (B.4)<br />

Damit konnte er zeigen, daß <strong>die</strong> allgemeine Bewegung zweier Massen eine Kegelschnittlinie (Ellipse,<br />

Parabel, Hyperbel) ist. Newton kann deshalb zu recht (mit Galilei) als Begründer der <strong>Astrophysik</strong><br />

angesehen werden.<br />

Apfel und Mond<br />

Schon viel früher, nämlich 1665, hatte Newton (mit 22 Jahren) <strong>die</strong> Idee, <strong>die</strong> Kraft (der Erde) auf einen<br />

fallenden Apfel mit der auf den Mond zu vergleichen.<br />

Es ist lehrreich sich <strong>die</strong> Herleitung im einzelnen zu vergegenwärtigen und alle Voraussetzungen aufzuzeigen,<br />

<strong>die</strong> dazu notwendig waren: Die Zentrifugalbeschleunigung (s.o. Huygens) des Mondes beträgt<br />

Z = gMond =<br />

� �2 2π<br />

D<br />

P<br />

dabei ist P <strong>die</strong> Umlaufperiode und D <strong>die</strong> Entfernung Erde - Mond.<br />

Es gelten für <strong>die</strong> Zentrifugalbeschleunigung (heutiger Wert: gMond = 0.273 cm s −2 ) und für <strong>die</strong> Beschleunigung<br />

an der Erdoberfläche (heutiger Wert) g⊕ = 981 cm s −2 (s. o. Galilei). Nimmt man nun<br />

an, wie Newton das tat und wofür er von Kollegen kritisiert wurde, daß<br />

g⊕ = C⊕<br />

R 2 ⊕<br />

mit C⊕ = GM⊕<br />

ist, d. h. tut man so, als ob <strong>die</strong> Masse in einem Punkt konzentriert sei, so erhät man für den Quotienten<br />

g⊕/gMond:<br />

g⊕<br />

gMond<br />

=<br />

� D<br />

R⊕<br />

� 2<br />

Die Grobanalyse ergab (Erathostenes + Aristarch + Galilei) nun in der Tat 3600 = (60/1) 2 !<br />

Die genaueren Daten befriedigten Newton jedoch nicht und er gab <strong>die</strong> Bewegunglehre erst einmal auf.<br />

Es gab damals nämlich noch als rivalisierende Theorie <strong>die</strong> Wirbellehre von Descartes und <strong>die</strong> Daten<br />

schienen zusätzlich Wirbel für <strong>die</strong> Anziehung des Mondes zu verlangen. Wie aus der obigen Herleitung<br />

ersichtlich, geht an einer Stelle der Erdradius direkt ein: bei gMond.<br />

Erst als Jean Picard den Erdumfang neu vermessen hatte, wovon Newton zu seiner Zufriedenheit 1682<br />

erfuhr, seine Theorie stimmte!, konnte sein Freund Edmund Halley ihn dazu überreden, seine ’Principia’<br />

zu vollenden und zu publizieren, 1686, auf Halleys Kosten. Die Principia sind nach Demokrit der<br />

zweite bedeutende Versuch, <strong>die</strong> Physik zu axiomatisieren. Sie sind das einflussreichste Physik Buch,<br />

das je geschrieben wurde.<br />

Newton war nicht nur der erste, der eine Theorie entdeckte, welche bekannte Phänomene erklären<br />

konnte, hier also <strong>die</strong> Relationen:<br />

g⊕R 2 ⊕ = C⊕ = GM⊕ = ω 2 MondD 3<br />

er war auch der erste, dem es gelang, eine solche Theorie durch Beobachtung zu überprüfen. (Die<br />

Vorhersage Hipparchs u.a. der Sternparallaxe konnte erst von Bessel bestätigt werden).<br />

Newton versuchte vergeblich, <strong>die</strong> in seiner Theorie auftretende Gravitationskonstante G zu messen.<br />

Das gelang erst Cavendish etwa 70 Jahre nach Newtons Tod, er war aber in der Lage G abzuschätzen:

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