24.02.2013 Aufrufe

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

224 KAPITEL 4. THERMODYNAMIK: TEMPERATUR<br />

Mit seiner grossen Halbwertszeit kann 26 Al benutzt werden, <strong>die</strong> Anreicherung der ISM aus Supernovae<br />

mit schweren Elementen zu untersuchen, 44 Ti ist dagegen ein Indikator für junge Supernova Überreste.<br />

Tatsächlich findet man 26 Al entlang der galaktischen Ebene, in Richtung Orion und in Richtung der<br />

Spiralarme, 44 Ti wurde zuerst in Cas A entdeckt. Anschließend wurde mithilfe <strong>die</strong>ser Methode ein<br />

vorher unbekannter Supernova Überrest in nur 200 pc Entfernung (Alter 700 yr) entdeckt. Dieser wurde<br />

übersehen, da er vom sehr viel helleren Vela Remnant überstrahlt wird.<br />

Was noch fehlt ist spektroskopische Evidenz für Sterne der nullten Generation (z. B. ohne Fe).<br />

In einem zweiten Schritt (21tes Jahrhundert) wird man dann versuchen, ähnlich detailliert, wie das<br />

mittlerweile für Hauptreihensterne gelungen ist, Galaxien und Galaxienhaufen zu vermessen und zu<br />

verstehen. Dabei gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Sternen und Galaxien: <strong>die</strong> Zeitskala.<br />

Als Zwischenschritt können Kugelsternhaufen nützlich sein. Galaxien und <strong>die</strong> Kugelsternhaufen der<br />

Milchstraße sind vermutlich genauso alt wie das Universum; verschiedene Generationen von Galaxien<br />

gibt es deshalb vermutlich nicht, wohl aber solche im Geburtsstadium. Wie Galaxien nach mehreren<br />

Zusammenstößen mit anderen Galaxien aussehen, kann erst untersucht werden, wenn das Universum<br />

10 11 Jahre alt ist (etwa an Andromeda und Milchstraße).<br />

Um <strong>die</strong> Vorläufer der heutigen Galaxien im Frühstadium zu beobachten, muß man demnach in den<br />

frühen Kosmos zurückblicken und das bedeutet: grosse Rotverschiebung (Infrarot Astronomie) und<br />

weit entfernte, also schwache Quellen. Die Beobachtungen sind schwierig, da das eigentliche Signal im<br />

Rauschen von Zodiakallicht (stetig und nicht eliminierbar, aber berechenbar) und der Staubstrahlung<br />

der Galaxien und Galaxienhaufen steckt. Sie haben bereits begonnen (Copernicus, IRAS, COBE und<br />

ISO) und <strong>die</strong> Kataloge dazu werden jetzt angelegt. Damit wird man dann vermutlich das Universum<br />

als ganzes verstehen können. Ein wesentlicher Zugang zum Verständnis des frühen Universums ist <strong>die</strong><br />

kosmologische Hintergrundstrahlung mit ihrer hohen Isotropie und extremen Entropie.<br />

4.2 Strahlung und ihre Quellen<br />

Bereits der griechische Philosoph Parmenides behauptete, daß Licht <strong>die</strong> Quelle aller Erkenntnis ist. Bevor<br />

wir zur astrophysikalischen Anwendung <strong>die</strong>ser korrekten Aussage kommen, sei hier ein Überblick<br />

über Strahlung (quantenmechanisch: Photonen und ihre Erzeugung) vorangestellt.<br />

An Strahlungsarten unterscheiden wir zwischen inkohärent und kohärent, thermisch und nicht thermisch,<br />

relativistisch und nichtrelativistisch, Linien- und Kontinuumstrahlung. Im Labor gehört noch<br />

✛ ✘<br />

<strong>die</strong> Čerenkov-Strahlung dazu, <strong>die</strong> zum Nachweis relativistischer Energien wichtig ist<br />

Ohne Quelle und <strong>die</strong> nur im Dielektrikum erzeugt werden kann. (Einmal erzeugt, verhält sie sich<br />

keine Welle ! wie gewöhnliches Licht). Photonen sind Bosonen (mit Spin Eins und Masse Null). Sie<br />

Eigenzitat<br />

können beliebig erzeugt und vernichtet werden, was durch das relle Maxwell Feld be-<br />

✚ ✙<br />

schrieben wird (<strong>Teil</strong>chen sind gleich ihren Antiteilchen). Quantisiert ist ihr Drehimpuls<br />

(Spin, in Einheiten von ¯h), was zu besonderen Auswahlregeln bei der Erzeugung führt (erlaubte<br />

Übergänge haben ∆J = ±¯h). Die Quantisierung der Energie ist nur eine Folge der Spinquantisierung<br />

über <strong>die</strong> Relation E = ¯hω.<br />

Weit entfernt von der Quelle kann ein Photon durch eine ebene Welle dargestellt werden, <strong>die</strong> Information<br />

über Multipolarität (bei der Erzeugung) und Drehimpuls geht lokal verloren. Da ein Photon<br />

mindestens den Spin 1 besitzt, wirkt es bei der Absorption wie ein <strong>Teil</strong>chen (Photoeffekt, Auswahlregeln).<br />

4.2.1 Strahlungserzeugung<br />

Die Strahlungserzeugung ist einerseits ein <strong>Teil</strong>gebiet der Elektrodynamik, insofern daß elektromagnetische<br />

Wellen durch <strong>die</strong> Maxwellsche Theorie korrekt beschrieben werden, andererseits aber der

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!