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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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360 KAPITEL 7. DIE ERDE.<br />

und integrieren <strong>die</strong> Maxwell Verteilung über v, so erhalten wir <strong>die</strong> barometrische Höhenformel für<br />

nicht zu grosse Höhen<br />

n(x) = noe −σ(h) mit σ(h) = h<br />

H<br />

und H = kT<br />

mg<br />

Die Größe H heißt Skalenhöhe. Unter Skalenhöhe versteht man also <strong>die</strong> Höhe, bei welcher der Anteil<br />

auf 1/e abgesunken ist. Analog kann man eine Halbwertshöhe definieren<br />

n(x) = no2 −˜σ(h) mit ˜σ(h) = h<br />

˜H und ˜ H = H ln 2 = 0.69H<br />

Sie ist von der Masse der <strong>Teil</strong>chen abhängig. Für Luft und T = 290 K beträgt sie H = 8.44 · 10 5 cm.<br />

( ˜ H = 5.85 · 10 5 cm).<br />

In einer ruhigen Atmosphäre würden sich demnach <strong>die</strong> schweren Moleküle am Erdboden, wo sie erzeugt<br />

werden, sammeln. Zum Glück gibt es eine ständige Durchmischung der Luft. Der Grund dafür<br />

ist der negative Temperaturgra<strong>die</strong>nt: warme Luft steigt auf, kalte sinkt ab. Man kann deshalb mit einem<br />

mittleren Molekulargewicht von ˜µ = 28.9 rechnen. An der Erdoberfläche (Index o) gelten dabei <strong>die</strong><br />

Werte der Tabelle.<br />

Die Lösung für das globale Problem lautet analog<br />

n(x) = noe −σ(r) mit σ(r) =<br />

φ(r) − φo<br />

kT<br />

und φ(r) = − GmM<br />

r<br />

(7.39)<br />

Wir sehen, daß im Unendlichen <strong>die</strong> Dichte nicht verschwindet, falls sie an der Erdoberfläche von Null<br />

verschieden ist. Das ist eine offensichtlich unsinnige Konsequenz.<br />

Die Lösung des Paradoxons: <strong>die</strong> Gleichungen für ein statisches Gleichgewicht Erde - Atmosphäre<br />

dürfen nicht angewendet werden, da es ein solches Gleichgewicht nicht gibt. Die Atmosphäre muß<br />

ständig verdampfen, was sie auch tut.<br />

Verdampfung der Atmosphäre<br />

Um den Effekt quantitativ zu bestimmen, benutzen wir zunächst obige Werte für <strong>die</strong> Erdoberfläche<br />

(Index o) und erhalten für den Faktor σ im Exponenten für Luft<br />

yo = σ(∞) = mVo<br />

kTo<br />

= R<br />

H<br />

= 660<br />

wenn wir konstante Temperatur annehmen. Luft kann vom Erdboden aus nicht verdampfen. Das gilt<br />

auch in größeren Höhen.<br />

Eine interessantere Abschätzung erhalten wir dort für atomares H: setzen wir eine mittlere Temperatur<br />

von 1500 Kelvin an, so folgt<br />

yo = σ(∞) = mVo<br />

kTo<br />

= 22 m<br />

mH<br />

(7.40)<br />

Aus der barometrische Höhenformel folgt dann, daß <strong>die</strong> Dichte von H im Unendlichen auf den exp(−xo)<br />

= exp(-22)–ten <strong>Teil</strong> des Oberflächenwertes abfallen sollte.<br />

Tatsächlich verdampft <strong>die</strong> Erdatmosphäre nicht vom Erdboden aus (bei konstanter Temperatur), sondern<br />

aus einer Höhe von etwa H = 1500 km heraus, der sogenannten Exosphäre, Index x. Sie ist<br />

dadurch definiert, daß hier <strong>die</strong> freie Weglänge, l, der Atome vergleichbar mit der Skalenhöhe H ist.<br />

l = 1<br />

nσ<br />

= H = kTx<br />

mgx<br />

= kTxr 2 x<br />

GmM

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