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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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4.1. ÜBERBLICK 223<br />

Die Verteilungsfunktion im Phasenraum kann für nicht wechselwirkende Fermionen (+) bzw. Bosonen (−) mit Impuls p<br />

exakt bestimmt werden. Mit <strong>die</strong>sen Definitionen für β und α lautet sie<br />

f(p) =<br />

1<br />

e βɛ(p)−α ± 1<br />

Dabei ist E(p) = ɛ(p) <strong>die</strong> Energie der <strong>Teil</strong>chen zum Impuls p, mit U wird ab jetzt <strong>die</strong> Gesamtenergie bezeichnet. Für N<br />

<strong>Teil</strong>chen im Volumen V = � d3x gelten <strong>die</strong> folgenden exakten thermodynamischen Beziehungen für Gesamtenergie U und<br />

Druck P<br />

N = g<br />

�<br />

V f(p)d<br />

h3 3 p (4.27)<br />

U = g<br />

�<br />

V E(p)f(p)d<br />

h3 3 p (4.28)<br />

P = gc2<br />

3h3 �<br />

p2 E(p) f(p)d3p (4.29)<br />

Verteilungsfunktion und Spektrum E(p) bestimmen vollständig <strong>die</strong> thermodynamischen Potentiale. Die (exakte) Energie -<br />

Impuls Relation für freie <strong>Teil</strong>chen der Ruhmasse m lautet:<br />

(4.26)<br />

E = c � p 2 + m 2 c 2 (4.30)<br />

Der Energienullpunkt ist dann eindeutig festgelegt, <strong>die</strong> Ruhmasse m enthält <strong>die</strong> Bindungsenergie (des Atoms oder Moleküls).<br />

Gewöhnlich spaltet man in der nichtrelativistischen Physik <strong>die</strong> Ruhmassen - Energie mc 2 ab und erhält in niedrigster<br />

Ordnung:<br />

E − mc 2 ≈ 1<br />

2m p2<br />

Der Energienullpunkt muß dann (willkürlich) festgelegt werden.<br />

Im Grenzfall hoher Temperatur folgt (aus beiden Verteilungen) <strong>die</strong> Maxwell - Boltzmann Verteilungsfunktion fM (v). Im<br />

Geschwindigkeitsraum (x, v) lautet <strong>die</strong> normierte Maxwell - Boltzmann Verteilungsfunktion<br />

(4.31)<br />

�<br />

m<br />

�3/2 −m v2<br />

fM (v) = n<br />

e 2kT (4.32)<br />

2πkT<br />

wobei m <strong>die</strong> Masse der <strong>Teil</strong>chen und n = N/V <strong>die</strong> Anzahldichte ist.<br />

Bei <strong>die</strong>sem Überblick konzentrieren wir uns zunächst auf <strong>die</strong> folgenden, für <strong>die</strong> Kosmogonie wichtigen<br />

Aspekte, <strong>die</strong> auf rein spektroskopischen Beobachtungen (an mehr als 400 000 Sternen) basieren:<br />

Die Leuchtkraft eines Hauptreihen Sterns, der über sein Spektrum identifiziert wird, kann<br />

als Standardkerze zur Entfernungsmessung verwendet werden. Hauptreihen Sterne können<br />

darüber hinaus – wenn auch weniger genau – sogar als Massen- und Altersnormale benutzt<br />

werden.<br />

Auch wenn das nicht direkt erwiesen ist gilt: Alle chemischen Elemente, <strong>die</strong> schwerer als Helium sind,<br />

wurden und werden in Sternen erzeugt. Über <strong>die</strong> Dauer solcher Fusionsprozesse erhält man dann nochmals<br />

eine unabhängige Altersbestimmung (vermittels theoretischer Sternentwicklungsrechnungen, <strong>die</strong><br />

an Beobachtungen überprüft werden) für Sternhaufen. Dies ist eines der wesentlichen Ergebnisse der<br />

<strong>Astrophysik</strong> des 20ten Jahrhunderts.<br />

Direkte Evidenz für <strong>die</strong> Erzeugung schwerer chemischer Elemente kommt von den beiden Sternklassen:<br />

<strong>die</strong> Population I (junge Sterne nahe der galaktischen Ebene) haben deutlich mehr schwere Elemente<br />

als Sterne der Population II (Halo Sterne und Mitglieder der Kugelsternhaufen). Die Große<br />

Maghellansche Wolke hat mit der Supernova 1987A sogar quantitativ theoretische Modellrechnungen<br />

bestätigt, nach denen Fe über radioaktives Ni erzeugt wird. In der Milchstraße wurden ebenfalls<br />

radioaktive Elemente über ihre Linien entdeckt: 26 Al bei 1.809 MeV und 44 Ti bei 1.156 MeV. Die<br />

Halbwertszeit von 26 Al beträgt 0.770 Myr (e-folding time: 1 Myr) und <strong>die</strong> von 44 Ti sogar nur 90 yr.

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