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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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372 KAPITEL 7. DIE ERDE.<br />

Falls ein externes Drehmoment, � T , an einem starr rotierenden Körper angreift, so daß � Ω = � Ω(t) wird,<br />

liefert Drehimpulserhaltung <strong>die</strong> Bewegungsgleichung:<br />

d<br />

dt � J = d<br />

dt IΩ = � T (7.85)<br />

Skalare Multiplikation <strong>die</strong>ser Gleichung mit � Ω liefert den Energiesatz für <strong>die</strong> Rate der dem Systen<br />

hinzugefügten Energie, ˙ E+:<br />

˙E+ := � Ω � T = � Ω d� L<br />

dt<br />

= 1<br />

2<br />

d<br />

dt<br />

� �<br />

2 L<br />

I<br />

− 1 d<br />

L2<br />

2 dt<br />

1<br />

I = ˙ Etot<br />

wobei für <strong>die</strong> letzte Umformung das Varionationsprinzip benutzt wurde:<br />

1 d<br />

L2<br />

2 dt<br />

1<br />

I<br />

+ d<br />

dt (Egrav + Eint) = 0<br />

(7.86)<br />

Bei starrer Rotation wird <strong>die</strong> gesamte Energierate, ˙ Etot, verlustlos gespeichert, Wärme wird nicht dissipiert<br />

(wichtig beim Abbremsen von Pulsare).<br />

Die inkompressible Flüssigkeit<br />

Die Bedeutung der inkompressiblen Flüssigkeit liegt darin, daß ihre Gleichgewichtsbedingung analytisch<br />

exakt bestimmt werden kann. Die inkompressible Flüssigkeit ist der Grenzfall einer Polytropen<br />

ɛ ∝ n γ<br />

2 d<br />

; P = n<br />

dn<br />

ɛ<br />

n<br />

= (γ − 1)ɛ (7.87)<br />

wobei der adiabatische Index, γ, nach Unendlich geht und <strong>die</strong> innere Energiedichte ɛ nach Null, so<br />

daß P ∝ γɛ endlich bleibt (und ungleich Null, P > 0). Die Gesamtenergiedichte ist relativistisch<br />

ɛtot = ρc 2 + ɛ.<br />

Die Gleichgewichtsbedingung einer inkompressiblen Flüssigkeit (bei der h = p/ρ ist) lautet<br />

∇(Φ + p<br />

ρ + Zrot) = 0 (7.88)<br />

und führt auf<br />

p = ρ(C − Φ − Zrot) (7.89)<br />

Die Gleichgewichtskonfiguration kann exakt (Maclaurin 1742 und Jacobi 1834) bestimmt werden.<br />

• ANMERKUNG (POTENTIALTHEORIE)<br />

Die Aufgabe, <strong>die</strong> Gleichgewichtskonfiguration einer idealen Flüssigkeit unter Einfluß der Gravitation zu bestimmen, gehört<br />

in das Gebiet der Potentialtheorie. Man kann streng zeigen, daß ohne Rotation <strong>die</strong> Gestalt eine Kugel ist.<br />

Newton bestimmte 1687 bereits <strong>die</strong> Abplattung der Erde aufgrund ihrer Rotation. Exakte Ergebnisse mit Rotation gibt es<br />

nur noch für <strong>die</strong> inkompressible, ideale Flüssigkeit.<br />

Maclaurin (1742) fand <strong>die</strong> nach ihm benannten 2-achsigen Rotations-Ellipsoide mit grosser Hauptachse a = b und und<br />

kleiner Hauptachse c = a √ 1 − e 2 .<br />

Jacobi (1834) fand eine weitere Sequenz, und zwar 3-achsige Ellipsoide a > b > c bei hohem Drehimpuls (aber geringerer<br />

Energie). Diese sind von besonderem astrophysikalischem Interesse, da ihr Quadrupolmoment zeitlich veränderlich ist und<br />

sie somit Gravitationswellen abstrahlen.<br />

Poincaré fand (1855) eine weitere Sequenz zur Jacobi Sequenz.<br />

Nicht gefunden hat man bisher exakte toroidale Lösungen, <strong>die</strong> bei sehr hohem Drehimpuls existieren sollten.<br />

Es ist nützlich, dimensionslose Masse für <strong>die</strong> Verformung, <strong>die</strong> Rotations Frequenz Ω und den Drehimpuls<br />

J einer Masse M mit Radius R zu bestimmen.

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