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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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5.4. LICHT: DIE GROSSEN ENTDECKUNGEN 299<br />

und außen, für r > R, gilt:<br />

V = −G M(R)<br />

(5.136)<br />

r<br />

Wir führen im Innern, wo m(r) eine monoton wachsende Funktion von r ist, dimensionslose Variablen ein: <strong>die</strong>se sind <strong>die</strong><br />

Radialkoordinate, ξ = r/R und relative Masse, m = M(r)/M(R) = ξ1/3 .<br />

V = G M(R)<br />

(ξ<br />

2<br />

2 − 3) (5.137)<br />

P = G ρM(R)<br />

(1 − ξ<br />

2<br />

2 ) (5.138)<br />

Für Untersuchungen, bei denen <strong>die</strong> Masse fest vorgegeben ist, ist es nützlich, statt der Radialkoordinate ξ als unabhängiger<br />

Variablen <strong>die</strong> dimensionslose Masse m zu benutzen. Man erhält dann:<br />

V = G M(R)<br />

(m<br />

2<br />

2/3 − 3) (5.139)<br />

P = G ρM(R)<br />

(1 − m<br />

2<br />

2/3 ) (5.140)<br />

Dadurch werden <strong>die</strong> Gleichungen leider singulär im Ursprung m = 0.<br />

• BEISPIEL (DIE HOMOGENE GASKUGEL IN DER ART)<br />

Es ist lehrreich <strong>die</strong> Newtonsche Gravitationstheorie und <strong>die</strong> Allgemeine Relativitätstheorie in Bezug auf ihre Beschreibung<br />

des gravischen Gleichgewichts eines Sterns zu vergleichen. In der ART lautet <strong>die</strong> Gleichung des hydrostatischen Gleichgewichts<br />

(<strong>die</strong> Tolman - Oppenheimer - Volkoff Gleichung, abgekürzt zu TOV Gleichung) wie wir später zeigen werden:<br />

P ′ = −G (ρ + ζP ) � m + 4πζr 3 P �<br />

r(r − 2ζGm)<br />

mit der Randbedingung<br />

; ζ = 1<br />

c 2<br />

(5.141)<br />

P (R) = 0 (5.142)<br />

Wir wollen hier nur einige relativistische Aspekte ihrer Lösungen erläutern. Eine ausführliche Diskussion folgt im Kapitel<br />

Neutronensterne.<br />

Als Gleichung des hydrostatischen Gleichgewichts wird <strong>die</strong> TOV-Gleichung exakt lösbar für ein Sternmodell (eines Neutronensterns)<br />

mit inkompressibler Materie, d. h. mit der Zustandsgleichung ρ = const. Für <strong>die</strong> Masse M(r) erhalten wir<br />

eine zur Newtonschen Relation formal identische Abhängigkeit von Dichte ρ und Masse M(r).<br />

Mit den dimensionslosen Variablen<br />

y = P<br />

ρc2 ; x = 4πG<br />

ρr2 ; x0 =<br />

3c2 GM<br />

c2 (5.143)<br />

R<br />

lautet <strong>die</strong> TOV-Gleichung dann mit ξ = r/R und x0 = const im Innenraum,<br />

− 2 dy (1 + y)(1 + 3y)<br />

=<br />

dx 1 − 2x<br />

Die Lösung <strong>die</strong>ser Riccatischen Differentialgleichung ist elementar. Dazu schreibt man<br />

dy<br />

dx<br />

= −<br />

(1 + y)(1 + 3y) 2(1 − 2x)<br />

und integriert. Das liefert <strong>die</strong> sog. innere Schwarzschild-Lösung mit folgendem Druck P :<br />

P = ρc 2<br />

�<br />

1 − 2x0ξ2 − √ 1 − 2x0<br />

3 √ 1 − 2x0 − � 1 − 2x0ξ2 mit<br />

r<br />

ξ =<br />

R<br />

und dem erstaunlichen Ergebnis, daß der Druck im Zentrum<br />

P (0)<br />

ρc 2 = 1 − √ 1 − 2x0<br />

3 √ 1 − 2x0 − 1<br />

(5.144)<br />

(5.145)<br />

(5.146)<br />

(5.147)<br />

für endliche Dichte, Masse und Radius unendlich wird!<br />

Dies ist <strong>die</strong> Grundlage für <strong>die</strong> Existenz schwarzer Löcher. Wir sehen, daß <strong>die</strong> Größe σg = 2x0 ein Maß dafür ist, wie<br />

relativistisch ein Stern ist, hier, wie nah der tatsächliche Radius des Sterns an den Schwarzschildradius Rs heranreicht. Ein<br />

inkompressibler Stern muß<br />

σg = 2x0 < 8/9 (5.148)<br />

erfüllen, realistische Sterne erreichen viel weniger.

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