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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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1.5. GEOMETRIE DER RAUMZEIT 125<br />

• BEISPIEL (EISEN IN ABELL 370)<br />

Zur Erinnerung: unsere Haufen Masseneinheit ist M⋆ = 10 14 M⊙, <strong>die</strong> der (Flächen) Leuchtkraft ist L⋆ = 2.5 · 10 10 L⊙ =<br />

10 44 ) erg s −1 und <strong>die</strong> Temperatur wird in keV = 10 4 K gemessen.<br />

Der Haufen A370 ist eine Gravitationslinse mit einer Rotverschiebung von z = 0.37. Die (Virial) Masse beträgt (bei einer<br />

Geschwindigkeits Dispersion von 1350 km s −1 ) Mvir = 15M⋆ (innerhalb von 2.25 Mpc). Die Temperatur des intracluster<br />

Gases wurde von ASCA (1994) zu 9 keV bestimmt. Die Leuchtkraft innerhalb eines Radius von 5’ = 2 Mpc beträgt 10L⋆<br />

und innerhalb von 12.5’ = 4.5 Mpc etwa 13L⋆. Das Verhältnis von Gasmasse zu Virialmasse ist 0.21.<br />

Die Fe Linienemission ergibt eine Masse an Fe von MFe = 2 · 10 11 M⊙. Dies ist der bisher früheste Nachweis von Eisen im<br />

intracluster Gas und ist ein Beweis für massiver Sternentstehung (mit zusammen mit Supernovae vom Typ II). Der Haufen<br />

A370 enthält überproportional viele blaue Galaxien. Butcher-Oemler Effekt.<br />

Der Coma-Haufen<br />

Der letzte Eichstandard ist der Coma-Haufen.<br />

Coma (Abell A1656) mit z = 0.023.<br />

Seine Bedeutung für <strong>die</strong> Kosmologie liegt darin, daß er einerseits noch<br />

nah genug ist, um in einzelne Galaxien aufgelöst werden zu können, andererseits<br />

ist er aber weit genug enternt, sodaß man annehmen darf, daß<br />

seine Fluchtgeschwindigkeit kosmologischen Ursprungs ist.<br />

Die Mitglieder von Coma in der Tabelle sind geordnet nach ihrer optischen<br />

Leuchtkraft, <strong>die</strong> Röntgendaten stammen von ROSAT (1993). Die<br />

beiden ersten Galaxien sind supergiant.<br />

Die Koordinaten des Zentrums (α = 12:54:05.7, δ = 28:08:59) beziehen<br />

sich auf das Äquinoktium 1950 und fallen zusammen mit NGC 4889.<br />

Um von Virgo zu Coma zu kommen, müßen sekundäre Eichnormale be-<br />

Mitglieder von Coma<br />

Nummer LX,40<br />

NGC 4889 20<br />

NGC 4874 30<br />

NGC 4839 29<br />

NGC 4911 16<br />

NGC 4848 8<br />

α = 12:54:05.7, δ = 28:08:59<br />

nutzt werden. Zwei physikalisch verstehbare Methoden sind Supernovae Tab. 1.57: Coma<br />

vom Typ Ia und <strong>die</strong> Tully-Fisher Relation für <strong>die</strong> Breite der 21 cm Radiolinie. Beide liefern in etwa<br />

übereinstimmende Ergebnisse.<br />

Der Entfernungsmodul ∆m beträgt für Virgo und Coma ∆m = 3.7 oder<br />

DComa = 5.5DVirgo<br />

(1.244)<br />

Daraus folgt (nach Pierce) für Coma eine Entfernung D = 82 Mpc (und einem Durchmesser d = 8<br />

Mpc, m − M = 35.27, m = 14.7). Wenn wir h = 0.5 setzen und DVirgo = 20 Mpc benutzen, erhalten<br />

wir dagegen DComa = 110 Mpc. Dies ist der Wert, den wir in Zukunft zugrunde legen werden.<br />

Bzw. (nach Freedman) D = 94 Mpc. Der gemessenen Rotverschiebung entspricht eine Fluchtgeschwindigkeit<br />

von v = 7 146 km s −1 .<br />

Die (geschätzte) Masse M = 4·10 15 M⊙ liefert ein Masse/Leuchtkraftverhältnis M/L = 400(M⊙/L⊙).<br />

Rotverschiebung: Das Hubble Gesetz<br />

Wir definieren <strong>die</strong> Rotverschiebung z durch<br />

λe<br />

= ωe<br />

ωo<br />

(1.245)<br />

wobei λo <strong>die</strong> Ruhwellenlänge (observiert im Laborsystem) und λe <strong>die</strong> emittierte Wellenlänge (der<br />

1 + z = λo<br />

Galaxie) ist. Dem entspricht in der SRT<br />

�<br />

1 + β<br />

1 + z =<br />

1 − β<br />

oder umkehrt<br />

β = (1 + z)2 − 1<br />

(1 + z) 2 + 1<br />

= z<br />

1 + z<br />

2<br />

1 + z(1 + z<br />

2 )<br />

(1.246)<br />

(1.247)

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