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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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5.5. STABILITÄT 317<br />

Variationsprinzip der Perioden<br />

Die Schwingungsgleichung für <strong>die</strong> Sternpulsationen, (5.256), ist selbstadjungiert. Daraus folgt, daß <strong>die</strong><br />

Eigenwerte ω 2 reell und diskret sind und daß <strong>die</strong> Bestimmung der Eigenwerte in ein Variationsprinzip<br />

umgewandelt werden kann.<br />

Mit den Definitionen (vgl. (5.48) und (5.49))<br />

K = γP r −2<br />

W = ρr −2<br />

wobei K, W, Q alle positiv sind, erhält man:<br />

ω 2 �<br />

′ 2 2 (Kζ − Qζ )dr<br />

= min �<br />

W ζ2dr Q = −4P ′ r −3<br />

ζ = ξr 2<br />

(5.258)<br />

(5.259)<br />

Für γ = 4/3 ist ξ = r exakte Lösung (homologe Transformation) mit ω = 0. Statt einer periodischen<br />

Schwingung verhält sich ξ nun aperiodisch, ζ ∝ at + b, und <strong>die</strong> Lösung ist instabil.<br />

Für ξ = r als Ansatz im Variationsprinzip erhält man<br />

ω 2 =<br />

� (9γP − 4P ′ r 3 )r 2 dr<br />

� ρr 4 dr<br />

= (3¯γ − 4) −Ug<br />

Ĩ<br />

(5.260)<br />

dabei ist −Ug = 3 � P dV , Glchg. (5.248) benutzt worden, Ĩ ist das Trägheitsmoment bzgl. Pulsation,<br />

Ĩ =<br />

M�<br />

0<br />

r 2 dm und I = 2<br />

3 Ĩ<br />

Glchg. (5.80), und der Mittelwert des adiabatischen Index ist<br />

�<br />

2 γP r dr<br />

¯γ := �<br />

P r2dr • ZUSATZ<br />

Allgemeiner ist ξ = r n ein möglicher Ansatz, das liefert im Integranden<br />

((2 + n) 2 γ − 4(2n + 1))P r 2n mit dem Minimum n =<br />

Pulsperioden typischer Sterne<br />

4 − 2γ<br />

γ<br />

(5.261)<br />

Da für Sternmaterie stets (3¯γ − 4) > 0 ist, könnte man vermuten, daß es keine obere Massengrenze für<br />

Sterne gibt. Tatsächlich ist unsere Näherung, welche auf dem adiabatischen Index für massive Sterne<br />

beruht, dafür zu grob.<br />

Man muß dann <strong>die</strong> vollen Gleichungen mit Opazität und Strahlungstransport betrachten.<br />

Wir geben in der nebenstehenden Tabelle einige berechnete<br />

Werte für Ptheor = Π0 und für beobachtete Pobs Pulsperioden<br />

Pulsperioden<br />

(<strong>die</strong> Fundamentalmode) für ausgewählte Objekte an. Im fol- Objekt Ptheor Πobs<br />

genden Kapitel betrachten wir ihre Herleitung genauer. Neutronenstern 0.1 . . . 1 ms<br />

Die ersten drei Objekte sind entartet. Die seismische Grund- Weißer Zwerg 1 . . . 10 s<br />

schwingung der Erde (beobachtbar nach starken Erdbeben) Erde 1 h 54 min<br />

ist aufgespalten (durch <strong>die</strong> Coriolis Kraft) in Π0 = 53.1 min<br />

Sonne 57 min 48 min<br />

und 54.7 min.<br />

RR Lyrae 10 h 10 h<br />

Weiße Zwerge oder Neutronensterne sind bisher nur bei ex-<br />

Cepheiden 1 d . . . 1 yr 1 d . . . 1 yr<br />

tremer Rotation nicht aber bei Pulsation beobachtet. Der Radiopulsar<br />

PSR B1937 + 21 hat eine Rotationsperiode von<br />

Tab. 5.4: Pulsperioden<br />

nur 1.5 ms, der Weiße Zwerg WZ Sge hat P = 27.8 Sekunden.<br />

Viele Röntgenburster zeigen Quasi-periodische Oszillationen im kHz Bereich, was ebenfalls als Rotationsperiode<br />

(des Neutronensterns und seiner Akkretionsscheibe) gedeutet wird.

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