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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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230 KAPITEL 4. THERMODYNAMIK: TEMPERATUR<br />

• Der stärkste OH Maser, <strong>die</strong> Quelle IRAS 20100 − 4156, hat eine kosmologische Fluchtgeschwindigkeit<br />

von 38650 km s −1 (Rotverschiebung z = 0.129). Bei einer Flussdichte von<br />

200 mJy entspricht das einer (isotropen) Leuchtkraft von L = 10 4 L⊙ in einer Linie der<br />

Dopplerbreite 1500 km s −1 ! Die Gesamt IR-Leuchtkraft beträgt L = 3 · 10 12 L⊙.<br />

2. Breitband Kontinuum:<br />

Die extremsten Leuchtkräfte von einigen 1000 Jansky werden bei Pulsaren an einzelnen Pulsen,<br />

den sog. giant pulses, beobachtet. Der Mechanismus, mit dem Pulsare (galaktisch und mittlerweile<br />

auch extragalaktisch in LMC und SMC) ihre kohärente, gepulste Strahlung erzeugen, ist nicht<br />

bekannt. Interferenz an der ionisierten Komponente der ISM kann zu zeitabhängiger Verstärkung<br />

und Abschwächung (bis zum völligen Verschwinden) führen. Typische Daten (Medianwert der<br />

Verteilung) für einen Pulsar sind:<br />

• Periode P = 0.6 s, Alter 30 Myr, Masse M = 1.38M⊙,<br />

• Leuchtkraft (unter Annahme eines konischen Strahlungskegels) L = 4 · 10 27 erg s −1 oder<br />

L = 10 −6 L⊙,<br />

• Entfernung 3 kpc.<br />

• Der dazu gehörende Medianwert der Fluß Verteilung beträgt 60 mJy.<br />

• ANMERKUNG (ANWENDUNG: UNSER ZEITSTANDARD)<br />

Es ist instruktiv, <strong>die</strong>se Daten mit denen, <strong>die</strong> im Labor erreichbar sind, zu vergleichen.<br />

Maser Linien Strahlung wurden erstmals im Labor erzeugt (von Gordon, Zeiger und Townes 1954) und bereits ein Jahr<br />

später wurden Maser als Frequenzstandard vorgeschlagen (von denselben Autoren, 1955). Mittlerweile liefern sie auch den<br />

Zeitstandard.<br />

Breitband Maser (wie bei Pulsaren) gibt es bis heute nicht im Labor.<br />

4.2.2 Klassische Dispersionstheorie<br />

Um <strong>die</strong> Frage zu beantworten, was an Strahlung beim Beobachter (außerhalb der Erdatmosphäre) ankommt,<br />

müßen wir verstehen, wie Photonen mit der interstellaren Materie wechselwirken. Wir unterteilen<br />

das Problem in zwei unabhängige Aspekte; einen astrophysikalisch - phänomenologischen<br />

(Säulendichte, Emissionsmass) und einen atomaren (Absortion, Emission). Wir beginnen mit dem atomaren.<br />

Dabei ist das Modell der Materie so einfach wie möglich. Die Behandlung ist rein klassisch, wie sie<br />

erstmals in der Lorentzschen Elektronentheorie gegeben wurde. So wird ein Plasma einfach durch freie<br />

Elektronen mit der <strong>Teil</strong>chendichte ne approximiert. Die mindestens 1880 mal schwereren Ionen bleiben<br />

in <strong>die</strong>ser Näherung einfach liegen und liefern den für <strong>die</strong> Ladungsneutralität des gesamten Plasmas<br />

notwendigen Hintergrund. Ein an ein Atom gebundenes Elektron wird durch einen gedämpften, harmonischen<br />

Oszillator angenähert. In dem Problem treten <strong>die</strong> folgenden physikalischen Größen auf:<br />

1. der E-Vektor � Eω der Welle in Richtung �ex (<strong>die</strong> Ausbreitungsrichtung ist �ez), <strong>die</strong> Kreisfrequenz<br />

der Welle, ω und ihre Amplitude, Eo<br />

�Eω = aω�ex ; aω = Eoe −iω(t−kz)<br />

2. <strong>die</strong> Kreisfrequenz des Atoms (harmonischer Oszillator), ωo und <strong>die</strong> Dämpfungskonstante γ. Für<br />

einen gedämpften Oszillator gilt dann für <strong>die</strong> Amplitude<br />

δxe = xoe −γt/2 e −iωt<br />

(4.56)<br />

In der Lorentzschen Elektronentheorie betrachtet man nur Strahlungsrückwirkung als Dämpfungsmechanism<br />

was für <strong>die</strong> Linien ein Lorentz Profil liefert. Die Dämpfungskonstante γ ist dann nach Glchg.<br />

(4.88) gegeben, das Profil durch Glchg. (4.89) (s. u.).

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