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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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1.2. LÄNGEN: RADIEN UND ENTFERNUNGEN 13<br />

dann beträgt <strong>die</strong> Entfernung Erde-Mond: D E-M = 60.2R⊕ (Eratosthenes, der als erster <strong>die</strong> Entfernung<br />

zum Mond bestimmte, erhielt 64R⊕). Bei bekanntem Öffnungswinkel des Mondes hat man damit auch<br />

den Radius bestimmt: R = 1 738 km oder R = 0.27R⊕. Damit ist unser Mond größer als Pluto.<br />

Erst Picards Wert des Erdradius war genau genug, Newtons Erklärung der Mondanziehung zu bestätigen<br />

(s.u.). Newton behandelte auch als erster <strong>die</strong> Gezeitenkräfte im Erde - Mond - Sonne System.<br />

Mit Lagrange und Laplace beginnt <strong>die</strong> systematische Behandlung des Keplerproblems mehrerer Körper<br />

und damit <strong>die</strong> analytische Geometrie mit ihren Invarianten der Bewegung. Laplace gelingt es so, gewisse<br />

Diskrepanzen, <strong>die</strong> Halley aus der Prüfung alter und neuer Mondfinsternisse erschlossen hatte (der<br />

Mond lief früher langsamer um <strong>die</strong> Erde um, Jupiter schien in <strong>die</strong> Sonne zu fallen, Saturn das Sonnensystem<br />

zu verlassen), als säkulare (langzeitige) Störungen des Planetensystems zu erklären. Aus Ebbe<br />

und Flut Beobachtungen (<strong>die</strong> er einige Jahre in Brest anstellen ließ) bestimmte er (als erster direkt) <strong>die</strong><br />

Masse des Mondes zu (M⊕/M Mond = 80/1). Der moderne Wert beträgt 81.3.<br />

M⊕<br />

M Mond<br />

= 81.3<br />

Die Mondbahn ist um i = 5◦9 ′ gegen <strong>die</strong> Erdbahnebene (Ekliptik) geneigt. Die Bahn hat eine Exzentrizität<br />

von e = 0.0549. Vom Schwerpunkt des Erde<br />

- Mond Systems aus gemessen heißt <strong>die</strong> kleinste<br />

Entfernung Perigäum, <strong>die</strong> größte Apogäum. Der<br />

mittlere Bahnradius beträgt D = 384 400 km und<br />

<strong>die</strong> Umlaufgeschwindigkeit v = 1.01 km s−1 Daten des Erde - Mond Systems<br />

.<br />

Perigäum Rp = a(1 − e) = 356.410 km d = 33 ′ 31 ′′<br />

Apogäum Ra = a(1 + e) = 406.697 km d = 29 ′ 22 ′′<br />

Tab. 1.2: Erde - Mond System<br />

Mondumlauf und Rotation sind synchron, des-<br />

halb sieht man von der Erde aus stets <strong>die</strong> gleiche Seite des Mondes.<br />

Die Geometrie der Bewegung Erde – Mond – Sonne sieht etwa folgendermassen aus:<br />

D E-M = 60R⊕ und D E-S = 23 000R⊕<br />

Daraus ergibt sich eine Kernschattentiefe hinter der Erde von 217R⊕. Bei einer Sonnenfinsternis beträgt<br />

der Kernschatten bei größter Mondannäherung 264 km im Durchmesser. Er wandert mit einer<br />

Geschwindigkeit von 35 km/min über <strong>die</strong> Erde, <strong>die</strong> maximale Dauer (an festem Ort) beträgt 265/35 =<br />

7.57 Minuten.<br />

Die Daten für <strong>die</strong> Sonnenfinsternis von 1999: maximale Dauer 2 Minuten 23 Sekunden, Kernschattenradius<br />

100 km. Nur bei wolkenlosem Himmel wird es im Kernschatten wirklich dunkle Nacht, bei<br />

starker Bewölkung nur neblig grau.<br />

Die Astronomische Einheit<br />

Für <strong>die</strong> Sonne allerdings beträgt <strong>die</strong> Parallaxe<br />

π = R⊕/D Erde-Sonne = 8.8 ′′<br />

was unmessbar ist. Eratosthenes, der als erster <strong>die</strong> Entfernung zur Sonne bestimmte, erhielt 1 160R⊕,<br />

Tycho Brahes Mauerquadrant erlaubte Messungen mit einer Genauigkeit von 25 ′′ . Man kann leider nur<br />

abschätzen, daß <strong>die</strong> Sonne ’sehr weit’ entfernt ist.<br />

Aus der Größe des Erdschattens auf dem Mond bei einer Mondfinsternis schloß Aristarch, daß <strong>die</strong><br />

Sonne viel größer als <strong>die</strong> Erde sein müsse. Bis zu Newtons Zeit war <strong>die</strong> Entfernung zur Sonne nur<br />

sehr ungenau bekannt. Um trozdem zum Ziel zu kommen, verwendet man ein in der Astronomie gebräuchliches<br />

Verfahren und legt einen Zwischenschritt ein: man bestimmt zunächst <strong>die</strong> Entfernung zu<br />

einem Planeten (und dessen Umlaufperiode P um <strong>die</strong> Sonne).

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