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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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1.4. DIE METAGALAXIE 95<br />

Typen:<br />

−19.78 Ia (1.122)<br />

MB − 5log(2h) = −17.18 I(b,c) (1.123)<br />

−16.19 II(P,L) (1.124)<br />

−15.50 IIb (1.125)<br />

Ein rein empirisches Klassifikationsschema wurde erstmals von Minkowski (1941) eingeführt und von<br />

ihm zusammen mit Baade und Zwicky im Laufe der Zeit modifiziert. Sie gaben auch <strong>die</strong> theoretische<br />

Begründung: in jedem Fall wird in einer Supernova ein Neutronenstern geboren. Diese Deutung wird<br />

heute allgemein akzeptiert. Das Hauptunterscheidungsmerkmal der Klasseneinteilung ist <strong>die</strong> Abwesenheit<br />

(Typ I) bzw. Anwesenheit (Typ II) von Wasserstoff Linien in den Spektren. Die Theorie erklärt<br />

<strong>die</strong>s dadurch, daß<br />

1. beim Typ Ia ein Weißer Zwerg geringer Masse und mit wasserstoffarmer Atmosphäre,<br />

2. beim Typ II ein massiver O oder B Stern, mit einer Masse von mehr als 8 M⊙ und mit viel H in<br />

der ausgedehnten Hülle,<br />

explo<strong>die</strong>rt. In beiden Fällen entsteht radioaktives 56 Ni und der Zerfall des Tochterelements 56 Co (Halbwertszeit<br />

78 d) bestimmt <strong>die</strong> Lichtkurve.<br />

Diese klassische Einteilung (von Baade) in nur zwei Typen kann empirisch nicht mehr aufrecht erhalten<br />

werden, was seitens der Theorie mittlerweile auch verständlich ist. Auch massive (Wolf Rayet)<br />

Sterne können, wie man aus Beobachtung plus Komputersimulationen weiß, ihre Wasserstoff Hülle<br />

(und nicht nur <strong>die</strong>se) verlieren, sodaß H im Spektrum fehlt. Hinzu kommt nunmehr beim Typ I Abbzw.<br />

Anwesenheit von He Linien (und als zusätzliches Kriterium evtl. sogar Ab- bzw. Anwesenheit<br />

von Fe).<br />

Um Supernovae als Standardkerzen benützen zu können, muß folgendes gewährleistet sein:<br />

1. Die Leuchtkraft L(t) der Supernova muß bereits vor dem Maximum bekannt sein, um das Maximum<br />

Lmax der Leuchtkraft bestimmen zu können.<br />

2. Dieses Lmax sollte empirisch als Funktion der Entfernung (d. h. der Fluchtgeschwindigkeit cz)<br />

eindeutig sein.<br />

Bei beiden Typen wird seitens der Theorie das Maximum Lmax der Leuchtkraft bestimmt aus der<br />

Menge an radioaktivem 56 Ni, welches in der Supernova erzeugt wurde. Beim Typ Ia ist <strong>die</strong> Masse des<br />

explo<strong>die</strong>renden Sterns eindeutig: <strong>die</strong> kritische Chandrasekhar Masse von M = Mch = 1.4M⊙ = 2.8 ·<br />

10 33 g muß bei der Akkretion erreicht werden, damit es zum Kollaps kommt. Bei den anderen Typen<br />

liegen auf <strong>die</strong>sem Kern mit kritischer Masse noch weitere Massenschalen plus einer ausgedehnten<br />

Hülle. Die erzeugte Menge an radioaktivem 56 Ni hängt jedoch von der Chemie und damit von der<br />

Vorgeschichte des Sterns bis zur Explosion ab.<br />

Nach bisherigen Beobachtungen (und nach der Theorie) kommen am ehesten Supernovae vom Typ<br />

Ia in Frage. Hier schwankt <strong>die</strong> erzeugte Masse an radioaktivem 56 Ni (modellabhängig) zwischen 0.49<br />

und 0.67 M⊙. Um Übereinstimmung mit den empirischen Daten zu erhalten, MB = −19.5, erfordert<br />

<strong>die</strong>ses Modell eine Masse von 0.6 M⊙ an 56 Ni für das dazu gehörende Lmax. Zum Vergleich: in SN<br />

1987A ist an radioaktivem 56 Ni etwa 0.075M⊙ freigesetzt worden.<br />

Supernovae vom Typ Ia sind durch folgende Eigenschaften charakterisiert:<br />

1. Spektrum<br />

kein H, P Cygni Profil mit starker Absorption bei λ = 6150 ˚A.

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