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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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64 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

1.3.7 Gamma Astronomie<br />

Die frühen Entdeckungen<br />

• ZUSATZ (DIE ZIVILE FRÜHPHASE)<br />

Vor 1967 wurde nicht ein einziges extrasolares Photon mit einer Energie jenseits von 100 keV (harte Röntgenstrahlung)<br />

detektiert. Auch <strong>die</strong> Gamma Astronomie beginnt mit Ballon und Raketenbeobachtungen um 1967 und am Anfang wurden<br />

<strong>die</strong> einzelnen Photonen, nicht <strong>die</strong> Quellen, gezählt. Das änderte sich erst 1972 mit SAS-2 (mit 8000 Photonen und 4 Punkt<br />

Quellen) und besonders 1975 mit COS B, dem ESA Satelliten (der insgesamt bereits 10 5 Photonen, 4 identifizierte und 20<br />

nicht identifizierte Quellen nachweisen konnte) für Energien jenseits von 100 MeV (harte Gammastrahlung).<br />

Weiche Gammastrahlung konnte (mangels geeignetem Satelliten) bis zum Start von HEAO-4 (1977 bis 79) und Compton<br />

Observatory (1991 bis auf weiteres) nur mit Ballon und Raketenbeobachtungen untersucht werden, was bei variablen Quellen<br />

frustrierend sein kann, wenn der Start in eine Phase fällt, wo <strong>die</strong> Quelle ein Minimum durchläuft. Eine variable Quelle<br />

im galaktischen Zentrum (GX1+4 = 4U 1728 − 24 = V2116 Oph ?) bereitete besondere Schwierigkeiten, sie wurde bei<br />

der Zerstrahlungsenergie von Elektron und Positron bei 511 keV zwischen 1970 und 1990 wahlweise entdeckt (1970 bis<br />

1980; 1988 bis 1990) oder auch nicht (1981 bis 1988 und seit dem Start von Compton Observatory).<br />

In geheimer Mission wurde der Röntgen und Gammabereich von Spähsatelliten im Rahmen des Atom<br />

Teststop Abkommens (engl. Outer Space Treaty) zwischen den USA (Vela 5A und 5B) und der UdSSR<br />

(Konus) von beiden Seiten ab 1968 untersucht. Hier wurden erstmals <strong>die</strong> Gamma Bursts entdeckt. Die<br />

Daten sind später (1973) freigegeben worden und enthalten einige interessante Beobachtungen hoher<br />

Qualität, <strong>die</strong> in Zeiten fallen, wo kein ziviler Satellit Beobachtungen angestellt hat. Auch <strong>die</strong> Quantität<br />

der Daten übertrifft <strong>die</strong> zivilen Möglichkeiten der damaligen Zeit.<br />

Einige der besonders interessanten Beobachtungen:<br />

1. der Burst GRB790613<br />

war einer der kürzesten überhaupt mit einer (nicht aufgelösten) Anstiegszeit tr < 20 ms und<br />

einer Dauer von nur ∆t = 0.5 s.<br />

2. <strong>die</strong> Bursts GRB730721 und 730725<br />

mit einer Dauer von ∆t = 8 s und ∆t = 4 s stammen vermutlich aus derselben Quelle. Sie waren<br />

damit der insgesamt längste Puls überhaupt, mit verschwindender Amplitude zwischendrin, oder<br />

es handelt sich um einen Wiederholungstäter (engl. repeater).<br />

3. <strong>die</strong> Radio Galaxie Cen A<br />

war in der Zeit von 1973 bis 75 besonders hell und aktiv, sie könnte damit ein Blasar sein.<br />

4. Bei Cyg - X1<br />

wurde neben der Bahnperiode von 5.6 Tagen noch eine weitere Periode von 294 Tagen erstmals<br />

entdeckt.<br />

Nach <strong>die</strong>sen frühen Entdeckungen, <strong>die</strong> bereits zeigten, wie wichtig <strong>die</strong> Hochenergie <strong>Astrophysik</strong> für<br />

das Verständnis wesentlicher Aspekte der Stern und Galaxien Entwicklung ist, beginnt 1991 eine neue<br />

Phase mit dem Start des Compton Observatory der NASA und seinen 4 Instrumenten.<br />

Das Compton Observatory<br />

• ZUSATZ (KURZBESCHREIBUNG: DAS COMPTON OBSERVATORY)<br />

Start April 1991. An Bord des Compton Observatory befinden sich<br />

1. BATSE das Burst and Transient Source Experiment [15 keV . . . 2 MeV], 0.6 sterad,<br />

2. COMPTEL das Compton Imaging Teleskop [1 MeV . . . 30 MeV], 1 sterad,<br />

3. OSSE das Oriented Scintillation Spectrometer Experiment [0.1 MeV . . . 10 MeV] 4 ◦ ×11 ◦<br />

4. EGRET das Energetic Gamma Ray Experiment [20 MeV . . . 30 GeV].<br />

Die Abbildungsgenauigkeit beträgt etwa 1 Quadratgrad.

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