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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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222 KAPITEL 4. THERMODYNAMIK: TEMPERATUR<br />

Nebelstrahlung liegt im weichen Röntgen Bereich, ab MeV ist <strong>die</strong> Strahlung vollständig gepulst.<br />

Mittlerweile findet man Änderungen der Strahlungsintensität auf der Zeitskala von einer Woche.<br />

Der ersten Bestimmung von ˙ P (und damit des Alters von 1230 yr) folgte 1971 <strong>die</strong> von ¨ P . Der daraus abgeleitete Bremsindex<br />

n = 2− ¨ P P ˙ P −2 war allerdings ungenau. Erst seit 1972 (Boynton et al. und 1981 Lohsen) ist mit n = 2.515 ein endgültiger<br />

Wert für den Bremsindex n bestimmt.<br />

• BEISPIEL (ABSORPTION AN QUASAREN UND GAMMA BURSTS)<br />

Als Beispiele von aktuellem Forschungsinteresse, für <strong>die</strong> Absorption wesentlich zum Verständnis sind, seien Quasare und<br />

Gamma Bursts erwähnt. Für beide kann damit bewiesen werden, daß sie in kosmologischer Entfernung liegen, was insbesondere<br />

bei der Abschätzung ihrer Leuchtkräfte wichtig ist. Von <strong>die</strong>sen seien Quasare etwas genauer betrachtet, Gamma<br />

Bursts als Objekte einer einheitlichen astronomischen Klasse sind noch zu wenig verstanden.<br />

Quasare haben jeweils (mindestens) eine rotverschobene Emissionslinie, Lα, bei λα = (1 + z)1215.67 ˚Angstrøm (entspr.<br />

10.2 eV im Ruhsystem) und (oft) eine Vielzahl von Absorptionslinien (<strong>die</strong> alle bei kleineren Rotverschiebungen liegen).<br />

Daß <strong>die</strong> stärkste Emissionslinie <strong>die</strong> Lyman α Linie ist, ist dank der Häufigkeit von H im Universum verständlich. Gleiches<br />

gilt für <strong>die</strong> Vielzahl von Absorptionslinien: <strong>die</strong> nachgewiesene Anzahl ist mittlerweile so groß, daß sie mit Lα forest<br />

bezeichnet wird.<br />

Die Frage, ob Quasare wirklich in kosmologischer Entfernung liegen, wird mittlerweile eindeutig mit ja beantwortet. Der<br />

Grund ist hier jedoch nicht <strong>die</strong> im Vordergrund absorbierende Materie, obwohl das vollkommend ausreichend wäre: in<br />

einigen Fällen findet man sogar Gravitationslinsen, <strong>die</strong> aus geometrischen Gründen vor dem jeweiligen Quasar liegen<br />

müssen und deren Entfernung konventionell (Spektrum, Ausdehnung) bestimmt werden kann.<br />

Ähnliches gilt dann für Gamma Bursts, da auch bei <strong>die</strong>sen Absorptionslinien bei grosser Rotverschiebung gefunden wurden.<br />

Die Quelle wird hier durch multi Frequenzbeobachtungen als zeitlich veränderlich nachgewiesen, zum Schluß ist nichts<br />

mehr da, was leuchtet.<br />

Ein Ziel der modernen Astronomie ist es, für Galaxien eine ähnlich präzise und verläßliche Klassifikation<br />

zu finden, wie für <strong>die</strong> Sterne. Grundlage dazu ist ein Verständnis der Entwicklung der Sterne und<br />

ihre Wechselwirkung mit der umgebenden Materie (interstellare Materie = ISM).<br />

Benötigt werden dazu (im Hinblick auf Sterne und ISM):<br />

1. Die Elektrodynamik und Kernphysik, zur mikroskopischen Beschreibung von Strahlungsprozessen<br />

wie Streuung, Emission und Absorption von Photonen, bzw. <strong>die</strong> Fusion von Kernen.<br />

2. Die Thermodynamik, zur statistischen Behandlung von strahlenden, makroskopischen Vielteilchensystemen.<br />

Dies sind allerdings so umfangreiche und komplexe Gebiete der Physik, daß hier nur ein ein erster, auf<br />

das Wesentliche beschränkter Überblick gegeben werden soll.<br />

• DEFINITION (PARAMETER DER THERMODYNAMIK)<br />

Ein thermodynamisches System (d. h. ein Vielteilchensystem im thermodynamischen Gleichgewicht) ist durch drei unabhängige<br />

und eine abhängige Variable vollständig bestimmt. Die Wahl der Variablen ist nicht eindeutig.<br />

Wir wählen Volumen V , Entropie S und <strong>Teil</strong>chenzahl N als unabhängige Variable und <strong>die</strong> Energie E als abhängige Variable:<br />

E = E(V, S, N).<br />

Der erste Hauptsatz besagt, daß jede Änderung an einem thermodynamischen System, wie folgt beschrieben werden kann:<br />

dE = −P dV + T dS + �<br />

µidNi<br />

(4.23)<br />

i<br />

Die Größen P (Druck), T (Temperatur) und µi (chemisches Potential der <strong>Teil</strong>chensorte i) sind intensive Größen. V , S und<br />

N sind <strong>die</strong> extensiven thermodynamischen Variablen von E (weiter unten mit U bezeichnet).<br />

Zur mikroskopischen Beschreibung wählen wir <strong>die</strong> Variablen x (Ort) und p (Impuls) der <strong>Teil</strong>chen. Die Verteilungsfunktion<br />

im Phasenraum sei f(x, p) und dΓ sei das 6dim Volumelement im Phasenraum:<br />

dΓ = d3 xd 3 p<br />

h 3 ; dN = fdΓ (4.24)<br />

Für <strong>die</strong> Thermodynamik definieren wir <strong>die</strong> folgenden dimensionslosen Variablen<br />

α = µ<br />

kT<br />

= βµ (4.25)

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