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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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4.1. ÜBERBLICK 213<br />

Bis zum Zentrum der Galaxis gilt (für H und H2)<br />

NGal ≈ 10 23<br />

cm −2<br />

Das reicht bei weitem nicht aus Exitinktion und Rötung des Sternenlichts bei seinem Weg durch <strong>die</strong> Milchstraße quantitativ<br />

zu erklären. Notwendig ist demnach eine weitere Komponente der ISM: Staub der richtigen Größe.<br />

• ANMERKUNG (BEITRAG STAUB IN DER MILCHSTRASSE)<br />

Einer relativen Massenhäufigkeit (bezogen auf <strong>die</strong> Gaskomponente) von XStaub = 0.01 entspricht eine numerische<br />

Häufigkeit von YStaub = 10 −13 , also etwa nStaub = 10 −12 cm −3 . Das ist ein Staubteilchen pro (100 m) 3 . Der Radius<br />

s eines Staubkorns liegt zwischen einigen 0.1 bis zu 1 µ. Streuung und Absorption werden mit der Mieschen Theorie modellmäßig<br />

beschrieben. Als Ergebnis ergibt sich der geometrische Querschnitt, korrigiert für <strong>die</strong> Wellenlängenabhängigkeit<br />

(ähnlich der Rayleigh Streuung):<br />

σStaub = πs 2 � s<br />

�4 πs 2<br />

λ<br />

; λ > s (4.12)<br />

; λ < s<br />

Damit wird optische Strahlung über den geometrischen Querschnitt vollständig absorbiert und bei größeren Wellenlängen<br />

wieder abgestrahlt (Rötung mit Entropievergrößerung!).<br />

Die Emission, d. h. <strong>die</strong> Leuchtkraft von Staub, L, ist im optisch dünnen Fall gegeben durch <strong>die</strong> Summe, NStaub =<br />

nV YStaub, aller Einzelstrahler im Volumen V . Ein Staubkorn strahlt genähert wie ein Planckscher Strahler, l = 4πs 2 σT 4 .<br />

4π<br />

LStaub = (nYStaub<br />

3 R3 )(4πs 2 σT 4 Staub) < 4πR 2 σT 4 Staub<br />

Die Leuchtkraft L aus dem Volumen V = (4π/3)R 3 ist dabei begrenzt durch <strong>die</strong> Strahlungsformel für den schwarzen<br />

Körper (der optisch dicke Fall).<br />

Weitere Möglichkeiten, <strong>die</strong> bekannt sind, können zum zeitweisen völligen Verschwinden der Quelle<br />

führen (Interferenz bei Pulsaren, extrem in dem Kugelsternhaufen 47Tuc) oder zu so grosser Verstärkung,<br />

wie im Falle von Gravitationslinsen (oder Pulsaren), daß <strong>die</strong> Quelle ohne <strong>die</strong>se Fokussierung bzw.<br />

Verstärkung nicht nachweisbar wäre.<br />

4.1.2 Das Spektrum der Linien<br />

Die Geschichte der Spektroskopie ist einerseits <strong>die</strong> Geschichte des Lichts und der Quantenmechanik,<br />

andererseit <strong>die</strong> Geschichte des experimentellen und technologischen Fortschritts der Optik (und verwandter<br />

Gebiete).<br />

• ANMERKUNG (DUALISMUS WELLE - KORPUSKEL IN DER QUANTENMECHANIK)<br />

Ein diskretes Linienspektrum der Materie ist klassisch vollkommen unverständlich (natura non fecit saltus). Erst <strong>die</strong> Quantenmechanik<br />

liefert eine vollständige, widerspruchsfreie Beschreibung, <strong>die</strong> sich jedoch klassischen Denkvorstellungen<br />

weitgehend entzieht. Licht ist beides: Korpuskel (ein Photon beteiligt) im Photoeffekt (Einstein, 1905) oder Welle (Maxwellsche<br />

Theorie der Elektrodynamik, viele Photonen beteiligt) im Hertzschen Dipol. Auf Hertz geht dabei sowohl <strong>die</strong><br />

Entdeckung, besser Realisierung, elektromagnetischer Wellen (am 13.11.1886) als auch <strong>die</strong> (zufällige) Entdeckung des<br />

Photoeffekts (1887) zurück. Erklärt wurde <strong>die</strong>ser erst von Einstein.<br />

Grundsätzlich wird im atomaren Prozeß ein einzelnes Photon mit Spin ¯h emittiert. Erst viele Photonen, emittiert von vielen<br />

Atomen, liefern das klassische Bild einer Kugelwelle, deren Amplitude nach außen so abnimmt, daß der Fluß durch eine<br />

Kugelfläche konstant ist.<br />

Die Spektroskopie beginnt mit der Zerlegung des Sonnenlichts im Prisma. Neben dem Prisma sind<br />

Regenbogen und Farben dünner Plättchen Phänomene, <strong>die</strong> zu erklären sind. Hiermit beginnt <strong>die</strong> Kontroverse<br />

nach der korrekten Beschreibung von Licht: ist es seiner Natur nach Welle oder Korpuskel.<br />

Klassisch schließen sich beide Beschreibungen gegenseitig aus. Wichtige Theorien stammen von Newton<br />

(Korpuskel) einerseits und von Hooke und Huygens (Welle) andererseits.<br />

(4.13)

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