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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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48 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

• FORMELN (INDIKATOREN ERSTER ORDNUNG)<br />

Die derzeit wichtigsten Indikatoren erster Ordnung sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.<br />

Die Eichklassen erster Ordnung sind in der Tabelle nach Reichweite geordnet. RR<br />

Lyrae Sterne und Cepheiden vom Typ I sind auch in den Maghellanschen Wolken<br />

vermessen worden. Dort entfällt eine Unsicherheit: Es sind alle Sterne gleich weit<br />

entfernt und es ist sogar möglich, zwischen Feldsternen und Sternen in Kugelsternhaufen<br />

zu unterscheiden. Es zeigt sich, daß <strong>die</strong>se keineswegs gleiche Helligkeit besitzen.<br />

Gleiches gilt für Novae. Insgesamt kennt man (bis 1991) 18 Novae in den<br />

Maghellanschen Wolken, 14 in LMC und 4 in SMC. Ihre Eigenschaften sind vergleichbar<br />

mit denen der Milchstraße. Wichtige Ausnahme ist <strong>die</strong> Nova 1991 in LMC<br />

mit Mv = −9 m im Maximum, eine Magnitude heller als <strong>die</strong> hellsten Novae in der<br />

Milchstraße.<br />

Primäre Eichstandards<br />

Sternklasse Mv Dmax<br />

RR Lyrae 0 m .5 200 kpc<br />

Cepheiden −7 m 4 Mpc<br />

Überriesen −7 m 2 Mpc<br />

Novae −8 m 4 Mpc<br />

Supernovae −19 m 250 Mpc<br />

Tab. 1.18: Eichklassen<br />

Eine interessante Fragestellung, <strong>die</strong> nunmehr mit den zur Verfügung stehenden Beobachtungsinstrumenten geklärt werden<br />

kann, ist <strong>die</strong> Abhängigkeit der Leuchtkraft vom Ort des Eichstandards (chemische Zusammensetzung). Da es sich um <strong>die</strong><br />

jeweils hellsten Objekte einer Klasse handelt, ist hier <strong>die</strong> Malmquist Verfälschung besonders zu berücksichtigen.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist der bereits erwähnte 30-Doradus-Nebel in der Große Maghellansche Wolke. Ursprünglich (Feast<br />

et al. 1960), als <strong>die</strong>ser noch nicht aufgelöst werden konnte, wurde als Modell ein supermassiver Stern von M = 2 · 10 4 M⊙<br />

vorgeschlagen. Um 1990 war der Kern in 111 OBA Sterne aufgelöst, der Kern R139 enthielt aber immer noch etwa <strong>die</strong> gleiche<br />

Masse. Erst mit dem Hubble Space Teleskop konnte R139 aufgelöst werden. Das Ergebnis wird später weiter diskutiert<br />

werden.<br />

Von den Eichklassen erster Ordnung sind <strong>die</strong> wichtigsten, nämlich <strong>die</strong> Supernovae, noch am wenigsten gut verstanden (weil<br />

sie so selten bzw. so weit weg sind).<br />

1.2.4 Daten einiger wichtiger Nachbargalaxien<br />

Mit den primären Eichstandards kommen wir bequem bis M31. Wir geben hier einen kleinen Ausblick, <strong>die</strong> eigentliche Behandlung<br />

der Entfernungsbestimmung in unserer Metagalaxie verschieben wir, bis wir Galaxien bei anderen als optischen<br />

Frequenzen behandelt haben.<br />

Die Andromeda Galaxie (M31, mit ihren beiden Begleitern M32 und M33) bildet zusammen mit der Milchstraße (plus<br />

LMC und SMC) ein Doppelgalaxie System. Solche Systeme sind häufig in Galaxienhaufen. Das Gesamtsystem wird zur<br />

Lokalen Gruppe zusammengefasst. Weitere Gruppen in unserer Nähe (wie M81 mit M82 und NGC 2403 oder <strong>die</strong> Maffei<br />

Gruppe mit NGC 6946) werden wir später kennenlernen.<br />

Wir beschließen <strong>die</strong>sen Überblick mit einer Tabelle von Daten der wichtigsten Nachbargalaxien und Literatur für genauere<br />

Angaben.<br />

Die Koordinaten der folgenden Tabelle enstammen der SIMBAD Datenbank. Die Gesamtmasse der lokalen Gruppe, mit<br />

nunmehr insgesamt 40 Mitgliedern, wird in <strong>die</strong>sem<br />

Modell zu<br />

MLG = 5 · 10 12 M⊙<br />

angenommen. Die Rektaszension α in Spalte 2<br />

und <strong>die</strong> Deklination δ in Spalte 3 beziehen sich<br />

auf das Jahr 2000. Spalte 4 und 5 geben <strong>die</strong> galaktischen<br />

Koordinaten l und b in Grad. Die letzte<br />

Spalte gibt <strong>die</strong> Beträge der Entfernungen Dist<br />

(in Mpc). Sie sind hier auf den Schwerpunkt der<br />

lokalen Gruppe bezogen. Die angegebenen Geschwindigkeiten<br />

V⊙ (in km s −1 ) sind dagegen<br />

bezogen auf den LSR (local standard of rest).<br />

Der Einflussbereich der lokalen Gruppe reicht<br />

bis etwa 1.8 Mpc vom Schwerpunkt, Galaxien,<br />

<strong>die</strong> weiter entfernt sind, gehören zum Virgo Haufen.<br />

Die Masse des Virgo Haufens beträgt in <strong>die</strong>sem<br />

Daten der wichtigsten Nachbargalaxien<br />

Name α δ l b V⊙ Dist<br />

J2000 J2000 deg deg Mpc<br />

MWG 17 h 45 m .7 −29 ◦ 00 0.00 0.00 16 0.440<br />

LMC 05 h 23 m .6 −69 ◦ 45 280.46 −32.89 278 0.469<br />

SMC 00 h 52 m .6 −72 ◦ 48 302.80 −44.30 158 0.468<br />

M31 00 h 42 m .7 41 ◦ 16 121.18 −21.57 −301 0.329<br />

M32 00 h 42 m .7 40 ◦ 52 121.15 −21.98 −200 0.326<br />

M33 01 h 33 m .8 30 ◦ 39 133.61 −31.33 −181 0.436<br />

Geschwindigkeit V⊙ (in km s −1 ) bezogen auf LSR<br />

Dist (in Mpc) bezogen auf Schwerpunkt<br />

Tab. 1.19: Nachbargalaxien<br />

Modell etwa MV irgo = 1 · 10 15 M⊙. Wir kommen auf <strong>die</strong> Bestimmung später zu sprechen.<br />

• LITERATUR (FÜR GENAUERE ANGABEN)<br />

Marcy, G. W. und R. P. Butler, [MB98] Detection of extrasolar Planets.<br />

Woolf, N. und J. R. Angel, [WA98] Astronomical Searches for Earth-like Planets ans Signs of Life.<br />

J. Kovalevski, [Kov98] First Results from Hipparcos.<br />

T.R. Geballe, [Geb85] Das Zentrum der Milchstrasse.

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