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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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6.4. DIE NEUN PLANETEN DER SONNE 331<br />

Statt der Coulomb - Kraft hätten wir auch den Pauli - Druck benutzen können und für unsere Abschätzung<br />

eine nichtrelativistische, inkomressible Flüssigkeit † mit einem <strong>Teil</strong>chen pro Atomvolumen<br />

v = 4π<br />

3 r3 B ≈ 5 · 10 −25<br />

cm 3 oder ρ = mp<br />

v<br />

≈ 3 g cm−3<br />

betrachten können.<br />

Der Planet Jupiter liegt gerade an <strong>die</strong>ser Grenze mit einer Masse von 10 −3 M⊙ = 318M⊕, einer mittleren<br />

Dichte von ρ = 1.3 g cm −3 und einem Durchmesser von D = 0.1D⊙ = 11.25D⊕ = 140 000<br />

km.<br />

Bis zu <strong>die</strong>ser Grenze Mc wächst der Radius einer von der Gravitation zusammengehaltenen Kugel<br />

aus Wasserstoff, danach sorgt <strong>die</strong> Gravitation für ein Schrumpfen des Radius bei wachsender Masse.<br />

Die Atome werden durch <strong>die</strong> Gravitation bei wachsender Masse aufgelöst, es bildet sich ein freies<br />

Elektronengas, neutralisiert durch Atomkerne. Früher waren Planeten solcher Masse nicht bekannt<br />

und man nahm an, daß ein starker Sternenwind ihr Wachstum verhindert. Mittlerweile sind 2 Planeten<br />

mit M = 2.4Mc und 6.5Mc gefunden worden und es werden wohl noch mehr werden.<br />

6.4 Die neun Planeten der Sonne<br />

6.4.1 Jupiter<br />

Der Planet Jupiter ist sowohl astronomisch als auch astrophysikalisch besonders interessant. Er stellt<br />

mit seinen Monden praktisch ein Sonnensystem in miniatur dar, allerdings mit bedeutenden Unterschieden:<br />

<strong>die</strong> Masse und der Drehimpuls stecken im Zentrum, <strong>die</strong> (Galileischen) Monde zeigen eine<br />

extrem scharfe Resonanz. Die Perioden von Io, Europa und Ganymed erfüllen<br />

1 1<br />

τI<br />

− 3 1<br />

τE<br />

+ 2 1<br />

τG<br />

= 0<br />

auf neun Stellen genau. Im Sonnensystem selbst enthält Jupiter den Hauptanteil am Bahn Drehimpuls,<br />

er hat auch <strong>die</strong> größte Eigenrotation (Spin). Im System Sonne Jupiter wurde (1906) der erste Asteroid<br />

an einem stabilen Lagrange Punkt gefunden.<br />

Wir definieren nochmals Masse<br />

Mc = mHD 3/2<br />

1 ≈ 10 −3 M⊙ und D1 = e2<br />

≈ 1036<br />

Gm2 und Radius eines kritischen Planeten<br />

Rc = D 1/2<br />

1 r B ≈ 5 · 10 9<br />

(6.32)<br />

cm (6.33)<br />

Der Planet Jupiter, mit einer mittleren Dichte von ρ = 1 g cm −3 und einem Radius von R = 0.1R⊙<br />

und mit einer Masse von 10 −3 M⊙, liegt, wie wir gesehen haben, an <strong>die</strong>ser kritischen Grenze, an der<br />

<strong>die</strong> Gravitation zu dominieren beginn: es ist <strong>die</strong> minimale Masse, ab der Planeten schrumpfen wenn<br />

Materie hinzugefügt wird.<br />

Von außen nach innen befindet sich beim Jupiter der Wassertstoff in folgenden Phasen: molekular<br />

(gasförmig und fest), atomar und metallisch. Bei nicht zu hoher Temperatur im Zentrum ist der Wasserstoff<br />

dort fest, es ist sogar möglich, daß er supraleitend wird. Daran schließt sich ein Fe - Ni Kern<br />

von etwa 13 M⊕ an.<br />

Der Wärmeinhalt beträgt 10 42 erg und <strong>die</strong> Verlustrate 4 · 10 24 erg s −1 .<br />

† Für eine relativistische Flüssigkeit ist e 2 durch ¯hc zu ersetzen und man erhält eine um den Faktor α −3/2 grössere<br />

Grenzmasse: <strong>die</strong> Chandrasekhar Masse für weiße Zwerge.

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