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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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358 KAPITEL 7. DIE ERDE.<br />

Der Treibhauseffekt<br />

Der Treibhauseffekt kommt dadurch zustande, daß <strong>die</strong> Wellenlänge des eingestrahlten Lichts (Maximum<br />

bei 500 nm) und <strong>die</strong> Wellenlänge der von der Erde wieder abgestrahlten Wärmestrahlung (Maximum<br />

bei 8800 nm, entsprechend 290 K) sehr verschieden sind. Er wird deshalb hauptsächlich bestimmt<br />

durch <strong>die</strong>jenigen Moleküle, welche im IR, nicht aber im visuellen optisch aktiv sind (absorbieren): <strong>die</strong><br />

Gase (in <strong>die</strong>ser Reihenfolge) H2O undCO2. Svante Arrhenius erkannte 1896 <strong>die</strong>ses Prinzip bereits und<br />

konnte damit <strong>die</strong> Eiszeiten (und Warmzeiten) erklären.<br />

• ANMERKUNG (SINTFLUT)<br />

Die Konsequenzen einer Erwärmung um ein Grad (bis 2100):<br />

1. Abschmelzen der Eisberge liefert eine Erhöhung des Meeresspiegels um 17 cm,<br />

2. Ausdehnung des Wassers liefert 32 cm, insgesamt: 49 cm.<br />

Bei einer richtigen Warmzeit beträgt <strong>die</strong> Amplitude des Meeresspiegels dagegen 120 Meter (d. h. 20 %, bei einer mittleren<br />

Tiefe des Meeres von 2.4 km).<br />

Damit absorbiert <strong>die</strong> Erde (1 − A) = 70% aus dem Sonnenfluß. Der Gesamtfluß, <strong>die</strong> Solarkonstante<br />

f⊙, kann direkt gemessen werden und beträgt:<br />

f⊙ = 1.36 · 10 6<br />

erg s −1 cm −2 = 1.99 cal cm −2 min −1 = 236 W m −2 (7.36)<br />

sodaß der <strong>die</strong> Erde (senkrecht) treffende Fluß oberhalb der Atmosphäre Lo = S<br />

S = πR 2 f⊙ ≈ 1.75 · 10 24<br />

beträgt. Da der absorbierte Fluß<br />

Sabs = (1 − A)πR 2 f⊙ ≈ 10 24<br />

erg s −1 (7.37)<br />

erg s −1<br />

ist, <strong>die</strong> abstrahlende Fläche F jedoch (jedenfalls bei schnell rotierenden Planeten) F = 4πR 2 ist (sonst<br />

–wie z. B. beim Mond– <strong>die</strong> Hälfte), ergibt sich für <strong>die</strong> Gleichgewichtstemperatur der Erde als schwarzer<br />

Strahler<br />

Teff =<br />

� (1 − A)f⊙<br />

4σ<br />

�1/4 �<br />

R⊕<br />

= T⊙<br />

2DES<br />

�1/2<br />

(1 − A) 1/4<br />

was Teff ≈ 256 ◦ K ergibt.<br />

Da <strong>die</strong> mittlere Temperatur an der Oberfläche der Erde allerdings To = 290 ◦ K beträgt, ergibt sich eine<br />

Differenz von 34 K. Diese erklärt sich aus dem Teibhauseffekt, der also <strong>die</strong> Erde erst bewohnbar macht.<br />

Die wirkliche Abstrahlung (für <strong>die</strong> dann der Energiesatz angewendet werden kann) geschieht aus der<br />

Tropopause heraus (etwa 20 km über der Erdoberfläche): In der Eddingtonschen Näherung für den<br />

Strahlungstransport durch <strong>die</strong> Troposphäre gilt für <strong>die</strong> Temperatur als Funktion der optischen Tiefe τ<br />

T = Teff<br />

�<br />

3 2<br />

(τ +<br />

4 3 )<br />

�1/4<br />

(7.38)<br />

Für <strong>die</strong> Tropopause ist dann T = 207 ◦ K, während am Boden (für τ = 2) T = 290 ◦ K gilt. Wir<br />

erwarten demnach einen negativen Temperaturgra<strong>die</strong>nten von etwa 4 · 10 −5 K cm −1 .

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