24.02.2013 Aufrufe

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.3. DIE MASSENHIERARCHIE 159<br />

Der wichtigste Nachweis schwarzer Löcher beruht praktisch ausschließlich auf ihrer Masse. Zwei Bedingungen<br />

müßen mindestens erfüllt sein, um als stellares schwarzes Loch zu qualifizieren<br />

1. das Objekt muß kompakt sein (Röntgenstrahlung, ms-Variabilität)<br />

2. <strong>die</strong> Masse M muß (einwandfrei) bestimmt werden (kein Tripelsystem)<br />

Falls <strong>die</strong> Masse etwa drei Sonnenmassen, M > M⊙, überschreitet, kann man sicher sein, daß man es<br />

mit einem kollabierten Objekt zu tun hat. Sternentwicklungsrechnungen zeigen, daß Sterne bis zu 60<br />

M⊙ noch als Neutronensterne enden. Damit erhält man als Abschätzung ihrer möglichen Anzahl in der<br />

Galaxis etwa 1% der Neutronensterne. Die Progenitor Sterne könnten damit anzahl- und massenmäßig<br />

Wolf-Rayet Sterne sein. Der beobachtete mittlere Abstand zwischen schwarzen Löchern (d. h. den<br />

bekannten Schwarz-Loch-Kandidaten) beträgt 4 kpc.<br />

Die folgende Tabelle gibt eine Liste möglicher stellarer Schwarz-Loch-Kandidaten (Stand 1996) von<br />

Röntgen- bzw. Gamma- Binärsystemen in unserer Galaxis und in der Grossen Maghellanschen Wolke.<br />

Die ersten drei Objekte der Liste, Cyg X-1 (entdeckt als Röntgen Quelle im Jahr 1971), LMC X-3 und<br />

A0620-00 sind schon länger Kandidaten<br />

und haben alle Versuche, als Neutronensterne<br />

identifiziert zu werden, bisher erfolgreich<br />

überstanden.<br />

Spalte eins gibt <strong>die</strong> Bezeichnung der Quelle.<br />

Die meisten Namen stammen aus den<br />

Entdecker - Katalogen. A steht für ARI-<br />

EL (engl. Satellit, 1964), GS bedeutet<br />

Ginga Source und GRS ist <strong>die</strong> Bezeichnung<br />

für Gamma Ray Source (vom US<br />

Satelliten COMPTEL).<br />

Es bedeuten ferner T <strong>die</strong> Orbitalperiode<br />

in Stunden, i der Inklinationswinkel (un-<br />

ter dem das System gesehen wird), Mx<br />

<strong>die</strong> Masse des Schwarz-Loch-Kandidaten in M⊙ und q = Mx<br />

Mb<br />

Massen schwarzer Löcher<br />

Name T i Mx q Sp d<br />

h deg M⊙ Typ kpc<br />

Cyg X−1 134 35 10 0.57 O9.7Ia 1.9<br />

LMC X−3 40.9 . . . 9 . . . (B3V)? 50<br />

A0620−00 7.75 55 6.1 14 K5 1.2<br />

GRS1124−68 10.4 60 6.0 7.5 K4 6.5<br />

GROJ1655−40 62.7 . . . 4.5 . . . . . . 3.2<br />

H1705−250 12.5 60 7.5 12 K3 8.6<br />

GS2000+250 8.26 66 7.2 20 K5 2.7<br />

GS2023+338 155 . . . 12 . . . . . . 3.0<br />

Tab. 2.6: Schwarz-Loch-Kandidaten<br />

das Massenverhältnis von Röntgenstern<br />

zu optischem Begleiter. Sp ist der Spektraltyp des Begleiters und d <strong>die</strong> Entfernung des Systems.<br />

Einige der hier aufgeführten Schwarz-Loch-Kandidaten sind auch als Röntgen- und optische Novae<br />

bekannt:<br />

A0620−00 als V616 Mon<br />

GRS1124−68 als Nova Muscae 1991<br />

GS2000+250 Röntgen-Nova 1988<br />

GRO J0422+32 als Nova Persei<br />

Planeten<br />

Von der Bildung eines Planetensystems um einen Stern wie <strong>die</strong> Sonne ist bisher nur wenig bekannt.<br />

Das liegt daran, daß <strong>die</strong> wichtigsten Stufen bei sehr niedrigen Temperaturen (2000 . . . 4000 K) ablaufen<br />

und damit nur schwer zu beobachten sind, da sie ins mm- bzw. Infrarot- Gebiet der Strahlung fallen.<br />

Diese sind:<br />

1. Kollaps der Wolke und zünden des Protosterns. T ≈ 2000 K, Dauer 10 4 yr, Durchmesser 400<br />

AE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!