24.02.2013 Aufrufe

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2.3. DIE MASSENHIERARCHIE 161<br />

Die interstellare Materie (ISM) ist danach in ständigem Austausch mit dem Material der Sterne begriffen.<br />

Langfristig wird sie so mit schweren Elementen angereichert. Die chemische Zusammensetzung<br />

sollte demnach ein Altersindikator sein und insbesondere im Zentrum der Milchstraße sollten nur noch<br />

alte Sterne sein.<br />

Wir besprechen im folgenden einige Aspekte, <strong>die</strong> beim Nachweis (durch Strahlung) und bei der Vorhersage<br />

(möglicher Konstituenten) der ISM wichtig sind.<br />

Bisher hat sich folgende Aussage noch immer als richtig erwiesen: eine Quelle, <strong>die</strong> nicht optisch identifiziert<br />

werden kann, bleibt im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln (also unverstanden). Ein gutes<br />

Beispiel sind <strong>die</strong> Gamma Bursts. Die Umkehrung gilt nicht uneingeschränkt: Quasare sind seit langem<br />

optisch identifiziert, aber nicht verstanden. Bei den Gamma Bursts ist immerhin ihre Entfernung<br />

nunmehr bestimmt.<br />

Teleskope und Observatorien<br />

Radioastronomie kann vom Erdboden aus betrieben werden. Eine typische Frequenz zum Nachweis<br />

von Radiokontinuumsquellen ist ν = 400 MHz (λ = 75 cm). Die Ionosphäre begrenzt <strong>die</strong> Durchläßigkeit<br />

der Erdatmosphäre im unteren Frequenzbereich (unterhalb von 30 MHz), Wasserdampf im oberen (ab<br />

300 GHz). Im letzteren Fall kann man interessante Moleküllinien von hohen Bergen (oder neuerdings<br />

sogar vom Südpol) aus noch nachweisen. Die Empfänger erreichen mittlerweile 1 Tera Hz (300 µ) und<br />

schließen damit ans IR an.<br />

• DEFINITION (ZUM UMRECHNEN)<br />

LTE (local thermodynamic equilibrium) herrscht vor, falls sich lokal, d. h. in einem kleinen Volumenelement, <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Konstituenten im thermodynamischen Gleichgewicht befinden. Es gilt dann für <strong>die</strong><br />

1. Photonen <strong>die</strong> Planck Verteilung,<br />

2. Gaskomponente <strong>die</strong> Maxwell Verteilung und<br />

3. ionisierte Komponente <strong>die</strong> Saha Gleichung<br />

Der Energieaustausch zwischen den Komponenten kann dann wie folgt<br />

E = hν = kBT = ∆mc 2<br />

umgerechnet werden. Der Energie von 1 eV entspricht 1.602·10 −12 erg im Gaußschen System. Mit νλ = c, w = ν/c und<br />

ɛ = hν erhält man für ɛ = 1 eV<br />

λ = 1240 nm : T = 11605 K : ν = 241 THz : w = 8067 cm −1<br />

1 eV cm −3 ist eine typische Energiedichte für das interstellare Gas, seine magnetische Energie und für das Strahlungsfeld<br />

der Sterne.<br />

Das (sichtbare) optische Spektrum reicht von etwa 800 nm bis 400 nm, der Bereich von 550 bis 500 nm ist grün. Die Balmer<br />

Linie, Hα, liegt bei λ = 6563 ˚Angstrøm (rot).<br />

Radiolinien<br />

Das bei weitem häufigste Element ist Wasserstoff. Ionisierter Wasserstoff wird in der Astronomie mit<br />

HII, atomarer mit HI bezeichnet. HI in kalten Regionen hat nur zwei Anregungsmöglichkeiten:<br />

1. Spin Flip (21-cm Linie, Emission oder auch Absorption gegen starke Quelle),<br />

2. Lyα (Lyman−α in Absorption: der (1s → 2p)−Übergang bei 10 eV oder λ = 1215 ˚A).<br />

Staub und molekularer Wasserstoff, H2, bedingen sich gegenseitig. In kalter Umgebung kann H2 nur<br />

auf Staub gebildet werden, umgekehrt schützt der Staub H2 gegen Dissoziation durch UV-Strahlung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!