24.02.2013 Aufrufe

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

434 ANHANG B. GESCHICHTE DER PHYSIK<br />

1. Was ist Materie?<br />

2. Was ist Licht?<br />

3. Welches sind <strong>die</strong> Kräfte, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Materie wirken?<br />

4. Wie werden <strong>die</strong> Kräfte durch den Raum übertragen?<br />

Im folgenden werden wir erläutern, wie <strong>die</strong>se Fragen von den jeweiligen Protagonisten (Atomisten)<br />

und ihren Antagonisten (Plenisten) behandelt wurden. Im Zentrum der Diskussion stehen dabei neben<br />

der Gravitation das (klassisch paradoxe) Verhalten von Licht und <strong>die</strong> Existenz des Atoms (bzw.<br />

Moleküls). Dazu kommen und kamen zwei weitere Fragen, <strong>die</strong> bis dato unbeantwortet geblieben sind<br />

1. Was zeichnet den Raum aus?<br />

2. Was ist Zeit?<br />

Allerdings wurden sie von Einstein auf eine einzige Frage reduziert: Was bestimmt <strong>die</strong> Raum-Zeit?<br />

Kepler und <strong>die</strong> Geometrie<br />

Bei den Griechen (Empedokles) waren <strong>die</strong> Ur-Elemente Wasser, Luft, Feuer und Erde. Die Himmelsmechanik<br />

war weitgehend Philosophie: <strong>die</strong> Planeten und Sterne bestanden aus einem besonderen Stoff:<br />

dem Äther (oder der quinta essentia). Die Bahnen waren perfekt (nämlich<br />

Harmonia Mundi Kreise), <strong>die</strong> Bewegung harmonisch (daher <strong>die</strong> Sphärenklänge). Das Wort<br />

Astronomie leitet sich aus dem Griechischen ab, von astro = Stern und nomos<br />

= Gesetz. Vor Newton war Astronomie im wesentlichen Geometrie und es galt, <strong>die</strong> Sphärenharmonie<br />

zu erkennen. Bis Kepler versuchte man, nur mit der einfachsten geometrischen Figur auszukommen,<br />

dem Kreis. Da <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Beobachtung nicht korrekt wiedergab, benutzte man Epizyklen (Kreise auf<br />

Kreisen), um <strong>die</strong> Bewegung der Planeten zu beschreiben. Kepler markiert das Ende <strong>die</strong>ser Harmonia<br />

Mundi.<br />

Johann Kepler (1571 - 1630) gelangte nach vielen Versuchen (mindestens 70!) zu der Einsicht, daß <strong>die</strong><br />

wahren Bahnen Ellipsen sind, geometrische Figuren, <strong>die</strong> erstmals von Appolonius von Perge beschrieben<br />

worden waren. Die Keplerschen Gesetze sind <strong>die</strong> ältesten physikalischen Gesetze, <strong>die</strong> unverändert<br />

heute noch so gelehrt werden. Sie lauten:<br />

I Jeder Planet bewegt sich in einer elliptischen Bahn, in deren einem<br />

Brennpunkt <strong>die</strong> Sonne steht. (Geometrie)<br />

II Der von der Sonne zum Planeten gezogene Leitstrahl überstreicht in<br />

gleichen Zeiten gleiche Flächen. (Flächensatz)<br />

III Die Quadrate der Umlaufszeiten zweier Planeten verhalten sich wie <strong>die</strong><br />

Kuben der Ra<strong>die</strong>n. (Periode - Radius Relation)<br />

Kepler entwickelt <strong>die</strong> bereits im Altertum formulierte Korpuskulartheorie des Lichts weiter. Bei ihm<br />

sind <strong>die</strong> Korpuskel masselos. Er hat als erster eine dynamische Auffassung von der Bewegung der<br />

Gestirne: <strong>die</strong> Bewegungen sind Folge von Kräften. Seit Kepler gehören Astronomie und Physik eng<br />

zusammen und <strong>die</strong> Sonderstellung des Himmels ist aufgehoben. Die mathematische Formulierung der<br />

Gravitationskraft, welche Kepler als Ursache für <strong>die</strong> Bewegung der Planeten ansah, gelang ihm noch<br />

nicht.<br />

Galilei<br />

Galilei (1564 - 1642) begründet <strong>die</strong> moderne Physik. Forschung (Experiment und Beobachtung) und<br />

Lehre bilden für ihn eine Einheit. Auf ihn gehen <strong>die</strong> korrekte Beschreibung der Fall- und Wurfbe-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!