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Einfžhrung i n die Astrophysik Teil 1

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4 KAPITEL 1. GEOMETRIE<br />

also derjenige Radius bei dem potentielle (elektrostatische) Energie und Ruhmassenenergie des Elektrons gleich<br />

groß sind. Wir erwarten also<br />

rel = f ∗ re = 2.82 · 10 −13 f ∗<br />

cm<br />

mit f ∗ ≈ 1. Unklar ist aber bei <strong>die</strong>ser Abschätzung, warum das Elektron überhaupt zusammenhält. Das Analogon<br />

(für das Proton, welches aus Quarks besteht) in der Quantenchromodynamik bildet das Problem des Einschlusses<br />

(confinement). Die Streuexperimente zeigen tatsächlich, daß beim Elektron etwas fundamentales in unserer<br />

Abschätzung noch fehlt, denn der wahre Ladungsradius ist bisher unmessbar klein. Quantitativ gilt bisher:<br />

rel ≪ 10 −15<br />

cm (1.13)<br />

2. Die Raumzeit.<br />

Länge und Zeit werden als kontinuierlich angenommen, da sie bisher nicht quantisiert werden können.<br />

Wir geben zum Nachschlagen im Anhang <strong>die</strong> wichtigsten Naturkonstanten im<br />

c-g-s-System von Gauß, erweitert um K (Grad Kelvin)<br />

und eine Formelsammlung. Als Einheiten für grosse Zeiträume (yr = year) benutzen wir, wie in der<br />

angloamerikanischen Literatur üblich, <strong>die</strong> folgenden Abkürzungen (Kilo, Mega und Giga)<br />

kyr = 10 3 yr = 1000 Jahre, Myr = 10 6 Jahre und Gyr = 10 9 Jahre.<br />

Die gesamte Längen - Hierarchie vom Mikrokosmos zum Makrokosmos umspannt demnach mindestens<br />

42 Zehnerpotenzen;<br />

RUniv<br />

re<br />

≈ 10 42<br />

(1.14)<br />

wenn man nämlich von einer noch ausstehende Quantisierung der Gravitation mit der Planck-Länge<br />

�<br />

¯hG<br />

lP = � 1.6 · 10−33 cm (1.15)<br />

c3 absieht, sonst sogar etwa 61 Zehnerpotenzen!<br />

RUniv<br />

l P<br />

≈ 10 61<br />

Einige ausgewählte Längen bzw. Entfernungen sind in Tabelle (1.1) zusammengestellt. Analoge Tabellen<br />

werden wir noch für <strong>die</strong> Massen kosmischer Objekte, deren Temperaturen und Alter angeben.<br />

Dabei sollte man sich aber der Vorläufigkeit solcher Angaben stets bewusst sein. Die Entfernung zum<br />

galaktischen Zentrum z. B. ist in vielen Lehrbüchern und Tabellen noch mit 10 kpc angegeben; sie<br />

ist in den letzten Jahrzehnten um 20% geschrumpft und dann (nach Messungen mit dem Astrometrie<br />

Satelliten Hipparcos) wieder um 10% gewachsen. Sie liegt jetzt bei etwa 8 ± 1 kpc, der von der IAU ∗<br />

vorgeschlagene Wert beträgt 8.5 kpc. Es sieht so aus, als ob mit einer neuen Generation von Beobachtungsintrumenten<br />

nun eine Phase der Konsoli<strong>die</strong>rung beginnt: verschiedene, unabhängige Methoden<br />

der Entfernungsbestimmung ergeben übereinstimmende Ergebnisse.<br />

Dabei ist bemerkenswert, daß eine typische Galaxie 10 11 Sterne und das Universum etwa 10 11 Galaxien<br />

enthält! Zum Vergleich und zum Merken: das menschliche Gehirn enthält ebensoviel Neuronen.<br />

An Masse scheint im Universum etwa 10mal mehr vorhanden zu sein als man leuchten sieht (Dunkelmaterie),<br />

während das Alter der ältesten Objekte in etwa mit dem Alter des Kosmos übereinstimmt.<br />

∗ International Astronomical Union. Dachorganisation der nationalen astronomischen Gesellschaften. Zu Beginn des<br />

20ten Jahrhunderts gab es etwa 500 (Berufs) Astronomen, zum Ende mehr als 10 000.

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