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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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vieler Vorworte, die seinen ci-Texten beigefügt sind und in denen sich oft diese, auf den<br />

doppelten künstlerischen Anspruch dieser Gattung gerichtete Aufmerksamkeit widerspiegelt.<br />

Von den etwa dreißig Texten dieser Art enthalten acht Erklärungen bzw. längere<br />

Ausführungen zu Problemen der Komposition. Von diesen acht Vorworten entstanden sieben<br />

in Bezug auf Texte und Kompositionen in der man-Form. Dabei wird zunächst deutlich, daß<br />

<strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong>s Kompositionen sich meist auf musikalische Vorgaben stützen und diese - oft nur<br />

leicht - verändern. Schon von anderen wurde festgestellt, daß in den Kompositionen <strong>Jiang</strong><br />

<strong>Kui</strong>s häufig die „Musik der Form <strong>des</strong> Textes soweit angeglichen wurde, daß zeitweilig der<br />

Phrasierung der Melodie keine Beachtung geschenkt wurde“ und die Musik zwar das „zuvor<br />

gegebene Element“, zugleich aber „flexibel“ gewesen sei, also stets der Worttext im<br />

Vordergrund gestanden habe. 208 In diesem Sinn erklärt sich <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> seinem Publikum im<br />

ersten Teil eines Vorwortes folgendermaßen:<br />

Es ist mir am liebsten die Melodien (zu meinen ci) selbst zu schreiben.<br />

Anfangs mache ich die verschieden langen Verse wie sie mir in den Sinn<br />

kommen, danach erst stimme ich sie auf eine Tonart ab. Deshalb sind die<br />

vordere und die hintere Strophe sich oft nicht gleich. 209<br />

予頗喜自製曲<br />

初率意為長短句<br />

然協以律<br />

故前後闋多不同<br />

Die Erläuterungen zu den eigenen Kompositionen haben nur zum geringeren Teil rein<br />

funktionalen Charakter, wie etwa in „Mond über dem Xiang“ (Xiang yue), wo auf eine<br />

längere poetische Prosabeschreibung einer gemeinsamen Bootsfahrt mit Freunden kurze<br />

Hinweise für die Flötenspieler folgen, samt Erläuterung <strong>des</strong> (regional verschiedenen?)<br />

Fachbegriffes ¹LµÄ (guo qiang; für „Transponieren“), Quellenverweis und einem<br />

aufmunternden Zuspruch, daß eigentlich alle geübten Flötenspieler wissen müßten, worum es<br />

geht. 210 Meistens läßt sich zwischen den musikalischen Vorbemerkungen <strong>des</strong> Autors und<br />

Erzählfragmenten, die den andern Teil <strong>des</strong> Prosatextes ausmachen, ein leicht zu übersehender<br />

Sinnzusammenhang wahrnehmen. So fährt etwa das Vorwort zu dem man-ci „Klage an der<br />

Wegstation“ ªø«F«èºC (Changting yuan man) 211 , <strong>des</strong>sen erster Teil oben zitiert wurde,<br />

unmittelbar danach fort:<br />

208 Rulan, Chao Pian; Sonq Dynastie Musical Sources; S. 36-37<br />

209 Anfang <strong>des</strong> unten weiter zitierten Vorwortes zu dem man-ci „Klage an der Wegstation“ (Chang ting yuan<br />

man). JBS; S. 36<br />

210 Übersetzung im Anhang, Original in JBS; S. 8-9<br />

211 Quellenverweis siehe Anmerkung 209<br />

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