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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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unauffälliger in den Text eingeflochten zu sein, denn es sind im ersten Fall nur syntaktische<br />

Splitter <strong>des</strong> Zhuangzi-Textes, die weniger den Inhalt, als die Struktur der Aussage übertragen,<br />

im zweiten Fall ist es das Bild der Häutung/Entlarvung 蛻 (tui), das in demselben<br />

unmittelbaren Zusammenhang bei Zhuangzi auftaucht, und aufgrund der vorangegangenen<br />

Anspielung ebenfalls diesen Text im Hintergrund vermuten läßt. Nachdem zunächst die<br />

Dichotomie übereinstimmend (he) - verschieden (yi) durch den Vorsatz der doppelten<br />

Verneinung nicht nicht...sein können dialektisch aufgehoben wird, d.h. die Frage nach<br />

Übereinstimmung bzw. Verschiedenheit <strong>des</strong> individuellen Stils im Vergleich mit den alten<br />

Vorbildern nicht mehr auf die Absicht <strong>des</strong> Autors, sondern auf die außer ihm liegende<br />

Notwendigkeit zielt, stützt <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> seine These wiederum über Zhuangzi ab, und bemüht<br />

dabei auch ein weiteres Mal die buddhistische Terminologie.<br />

Der Vergleich der Anspielungen mit dem ursprünglichen Zhuangzi-Text bildet auch hier<br />

den Ausgangspunkt der Interpretation. Übersichtshalber werden beide Textstellen hier noch<br />

einmal in Erinnerung gerufen und dabei durch den Bezugstext miteinander verbunden:<br />

Dort, wo es absichtlich um die Dichtung geht, da sucht man bald 向也 (xiang ye) mit den<br />

Alten übereinzustimmen, bald 今也 (jin ye) sucht man von den Alten verschieden zu sein. Wo<br />

aber keine Absicht auf die Dichtung gerichtet ist, da sucht man nicht mit den Alten<br />

übereinszustimmen und kann doch nicht nicht übereinstimmen, da sucht man nicht von den<br />

Alten verschieden zu sein und kann doch nicht nicht verschieden sein.<br />

The various secondary shadows asked shadow: One moment (xiang ye) you look down<br />

and an other moment (jin ye) you look up. One moment your hair is done up, then it is<br />

streaming down your back.... Why?<br />

That’s an inquisition. Why do you question me piecemeal? I exist, but I don’t know how.<br />

I’m the cicada’s shell or the snake’s slough 蛻 (tui): I look like the real thing, but I’m not it.<br />

Flame and sun let me form; Yin and night are my replacements. If I put my hopes for<br />

existence in another, think how much more it in turn puts its hopes on another! When the<br />

other comes, I come along with it, and when it goes, I go with it. When it perseveres, I<br />

persevere with it. But how can you learn anything from a perseverer? 297<br />

...Die Wesen wandeln sich, indem sie sich häuten (tui). Ohne sich zu häuten, behindern<br />

sie sich selbst. Gerade weil sie eine Haut haben, haben sie auch eine Wandlung. Ihr aber werdet<br />

gewandelt durch Dichtung, wie könntet ihr euch da durch eure alten Schriften selbst behindern?<br />

Deshalb bewahrt sie, bis andere Tage kommen.<br />

297 Da Wilhelm Kapitel 27 „Parabeln“ (Yu yan) nicht übersetzt, verwende ich hier die Übersetzung von Ware,<br />

James R.; The Sayings of Chuang Chou; 1963; S. 188<br />

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