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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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<strong>Werk</strong>en <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong>s. Da die geistige Beziehung <strong>des</strong> Autors zu dem im Text erwähnten Lu<br />

Guimeng (Tiansui) bisher zwar bemerkt, aber von der Kritik - mit Ausnahme <strong>des</strong> kurzen<br />

Eingehens von Xia - kaum untersucht wurde, ist dieser wesentliche Aspekt auch in<br />

Einzelinterpretationen <strong>des</strong> Gedichtes kaum beachtet worden:<br />

PURPURNE LIPPEN BETUPFEND (Dian jiang chun) 426<br />

Im Winter <strong>des</strong> Jahres Dingwei (1187) während eines Aufenthaltes am<br />

Wu-Fluß geschrieben.<br />

Schwalben und Wildgänse - ohne Ziel<br />

Folgen sie Wolken, die über den Taisee gen Westen verschwinden,<br />

Wo etliche Gipfel bitter-klar<br />

<strong>Das</strong> Nahen <strong>des</strong> Regens bei Zwielicht ergründen.<br />

Neben der „Brücke Vier“ 427 wollt’ ich<br />

Wie Himmelnach eineBleibe finden.<br />

Wo bin ich denn heut’?<br />

Auf die Brüstung gelehnt Altes im Sinn,<br />

Während blattlose Weiden im Tanz sich winden.<br />

點降唇<br />

丁未冬過吳松作<br />

燕雁無心<br />

太湖西畔隨雲去<br />

數峰清苦<br />

商略黃昏雨<br />

第四橋邊<br />

擬共天隨住<br />

今何許<br />

憑闌懷古<br />

殘柳參差舞<br />

In seiner kommentierten ci-Auswahl warnt Liu Sifen vor der Versuchung, die<br />

Anspielung auf den Tang-Dichter und den Ausdruck 懷古- in Vers 8 mit Altes im Sinn<br />

übersetzt - nach traditioneller Manier als poetische Umschreibung einer resigniernden Trauer<br />

über die gegenwärtigen Zeitläufte zu interpretieren. 428 Ich teile vollkommen seine Meinung,<br />

daß <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> hier ausschließlich Lu Guimeng als ausgewählten Repräsentanten <strong>des</strong> „Alten“,<br />

also jenes Ideals geistigen <strong>Das</strong>eins, in <strong>des</strong>sen Nähe alles Gewesene über die Grenzen seiner<br />

Zeitlichkeit hinauswächst, im Sinn hatte, und daß der historische Vergleich zwischen den<br />

Epochen, in denen beide Dichter lebten, wenig Aufschluß bringt. Um die gegenwärtige Lage<br />

426 JBS; S. 25-26<br />

427 Mit der Übersetzung übernehme ich hier die Meinung Xia Chengtaos, der unter Berufung auf<br />

Lokalchroniken auseinandersetzt, daß es sich nicht um „die vierte Brücke“ (auf <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong>s mutmaßlicher Route<br />

über den Wu-Fluß von der Mündung in den Taisee) handelt, sondern das „Brücke (Nr.) 4“ der reguläre und<br />

gebräuchliche Name <strong>des</strong> Bauwerks war. (JBS; S. 26)<br />

428 Liu, Sifen; <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> Zhang Yan cixuan; S. 42<br />

227

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