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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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weiterem literarischen Durchbruch verhelfen wollte 419 , keineswegs aus, um die Beziehung,<br />

die <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> allmählich zu Lu aufbaute, zu kennzeichnen. Im weiteren Verlauf dieses<br />

Kapitels soll bei<strong>des</strong> gleichermaßen berücksichtigt werden, wenn es darum geht, der Rezeption<br />

von Lus <strong>Werk</strong>en bei <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> weiter nachzugehen.<br />

3. Direkte Bezugnahme auf Lu Guimeng in lyrischen Texten<br />

Von den insgesamt drei Gedichttexten, in denen <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> direkt, d.h. indem er ihn beim<br />

Namen nennt, auf Lu bezugnimmt, entstanden zwei Einzeltexte - ein shi und ein ci - im Jahr<br />

1187 420 , also offenbar unmittelbar unter dem Eindruck der Anerkennung und Ermutigung, die<br />

Yang Wanli durch seinen Vergleich dem jungen, frisch aus der Provinz angekommenen<br />

Dichter zukommen ließ. Vier Jahre später, also 1191, folgte ein weiterer Vierzeiler innerhalb<br />

<strong>des</strong> Zyklus „In der Neujahrsnacht kehre ich vom Steinsee an den Trompetenjasminbach<br />

zurück“, der während der Rückkehr nach einem längeren Gastaufenthalt in der Villa <strong>des</strong> Fan<br />

Chengda entstand und insgesamt stilistische Einflüsse Lus erkennen läßt. 421 Auch wenn<br />

danach die namentlichen Erwähnungen abbrechen, setzen sich die stilistischen Einflüsse in<br />

späteren lyrische <strong>Werk</strong>en noch fort. Es gibt also Anlaß zu vermuten, daß <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> das Lob<br />

Yang Wanlis als ernstgemeinten Anstoß und als Orientierungshilfe für die Weiterentwicklung<br />

seines eigenen lyrischen Stils verstand und in die Tat umzusetzen versuchte. In diesem<br />

Abschnitt werden die beiden früheren Texte, bei denen davon auszugehen ist, daß eine länger<br />

andauernde bewußte Auseinandersetzung mit Lu zuvor noch nicht stattgefunden hatte,<br />

daraufhin untersucht, wie <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> die Persönlichkeit <strong>des</strong> anderen in bezug zu sich selber<br />

setzt.<br />

Der folgende Sieben-Silben-Vierzeiler im Neuen Stil dürfte, auch nach Xias<br />

Datierung 422 , 1187 während jener Reise durch das östliche Taisee-Gebiet entstanden sein, die<br />

<strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> von Hangzhou aus zum Steinsee führte. Dort hatte er vor Fan Chengda und <strong>des</strong>sen<br />

Gästen das oben besprochene Gratulationsgedicht zum besten gegeben. Vom Titel her - „Der<br />

Schrein der Drei Hohen“ - scheint es naheliegend, daß <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> den Ort, auf den er in den<br />

ersten Versen von „Der Unsterbliche vom Steinsee“ bezugnimmt, zuvor selbst besucht hatte<br />

und daß folglich dieses Gedicht kurz vor dem ci entstanden sein dürfte:<br />

419 Diese beiden Argumente genügen Xia für die noch recht allgemeine Behauptung, daß sich, ausgehend vom<br />

Einfluß <strong>des</strong> Lu Guimeng, in <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong>s shi-Dichtung „ein Übergewicht an bezugslosem Ausdruck und ein<br />

Mangel an realen Inhalten“ gebildet habe. (JBS; S.5)<br />

420 vergleiche Xia; Nian pu; S. 431<br />

421 siehe JBS; S. 5<br />

422 Nian pu; S. 432<br />

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