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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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keine besonders beachtete Position besetzte 402 - und den Weg, auf dem er für <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong><br />

Bedeutung gewann, kurz einzuführen.<br />

In das Jahr 1187 fiel <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong>s erste Begegnung mit dem für seine Beförderung in<br />

literarischen Kreisen so wichtigen Yang Wanli in Hangzhou. Letzterer war zur Zeit eben in<br />

das Studium von Dichtern der späten Tang vertieft, was nach seiner persönlichen<br />

Stellungnahme ein erster Versuch der Loslösung aus dem Schatten der großen Vorbilder<br />

seiner Vater- und Vorvatergeneration war. 403 Eine seiner wichtigsten Entdeckungen auf<br />

diesem Gebiet war das <strong>Werk</strong> <strong>des</strong> Lu Guimeng, nach <strong>des</strong>sen Lektüre er selber festhielt:<br />

Die Dichtung <strong>des</strong> Lu Guimeng hat Duft für tausend Jahre lang;<br />

Ein je<strong>des</strong> Mal, wenn ich sie lese, dann erschüttert mich ihr Klang.<br />

Die Seltenheit der späten Tang, wer kann sie mit mir schätzen noch?<br />

Die Dichter dieser Zeiten beachten kaum die späten Tang! 404<br />

In dieser Übersetzung ging es mir darum, die Pointe <strong>des</strong> Gedichtes, <strong>des</strong>sen inhaltliche<br />

Aussage nicht schwer zu begreifen ist, erkennbar zu machen. Es ist die Platzierung <strong>des</strong><br />

Ausdrucks die späten Tang auf der Reimposition <strong>des</strong> Schlußverses. Dadurch wird zugleich<br />

das Verkanntsein einer ganzen Epoche und ihre - nach Ansicht <strong>des</strong> <strong>Dichters</strong> - wirkliche<br />

Bedeutung hervorgehoben. Ferner entnehmen wir dem Gedicht, daß für Yang Wanli zu<br />

diesem Zeitpunkt offenbar Lu Guimeng der beeindruckendste Vertreter dieser<br />

halbvergessenen Literatur war. Es ist also nicht von der Hand zu weisen, daß Yang, als er<br />

1187 bei seinem ersten Zusammentreffen mit <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> diesen mit Lu verglich, kein relatives,<br />

sondern vielmehr das aus seiner Sicht vielleicht höchste Lob aussprach. Die stilistischen<br />

Qualitäten <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong>s lagen Yang Wanli zufolge darin, daß er „an seinen Texten keine Mühe<br />

sparte“, und das ist auch der Charakter, durch den sich Lus dichterischer Stil sowie seine<br />

Persönlichkeit auszeichneten. 405<br />

2.1. Biographische Zeugnisse<br />

402 JBS; S. 5<br />

403 Vergleiche dazu sein Vorwort zur „Sammlung vom Dornenfluß“ (Jing qi ji xu) in: Yang Wanli; Chengzhai ji;<br />

J. 80, S. 672.<br />

404 Die Übersetzung beruht auf der in Xias einleitendem Essay über <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong> enthaltenen Textfassung <strong>des</strong><br />

Gedichtes. (Siehe: JBS; S. 5)<br />

405 Vergleiche dazu auch: Nienhauser, William H.; The Indiana Companion of Traditional Chinese Literature;<br />

Bloomington 1986, S. 604-605<br />

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