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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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(Kopf...Schwanz...Rumpf).- Es geht offenbar um die Auseinandersetzung <strong>des</strong> einzelnen<br />

<strong>Dichters</strong> mit den grundlegendsten Erfordernissen der Dichtung. Als objektive Grundlage einer<br />

Verschmelzung von Geist und Form werden das handwerkliche Können - Abschnitt 3 und 4 -,<br />

die individuelle Unterscheidung vom gewöhnlichen Duktus - Abschnitt 5, 6, 7 - sowie die<br />

Anpassung an die Verschiedenheit metrischer Charaktere und die Mäßigung <strong>des</strong><br />

Temperaments - Abschnitt 8 und 9 - behandelt.<br />

Im mittleren Teil der Poetik - Abschnitt 10 bis 20 - konzentrieren sich diejenigen<br />

Reflexionen, die um die Problematik <strong>des</strong> Nachahmens (xue) im engeren Sinne kreisen. Er<br />

beginnt mit dem oben besprochenen Abschnitt 10, der das „Lebendige Wirken“ als mögliche<br />

Lösung der praktischen Widersprüche <strong>des</strong> Dichtens einführt. Ausschließlich hier ist mehrfach<br />

direkt vom Nachahmen die Rede - Abschnitt 10, 17 und 20 - und nur hier werden Gattungen<br />

und Personalstile großer Dichter beschrieben und unterschieden - Abschnitt 13, 14, 16 und<br />

17.<br />

Im letzten Drittel steht nicht mehr das Gedicht als solches und nicht der Weg zu ihm im<br />

Mittelpunkt, sondern vor allem der Dichter bzw. der Schriftsteller (zuo zhe) und der Prozeß<br />

<strong>des</strong> Dichtens. In den beiden folgenden Abschnitten 24 und 26 wird dieser Prozeß abermals<br />

zwischen intuitivem und reflektivem Gestaltungswillen angesiedelt:<br />

意出于格.先得格也格出于意.先得意也.吟詠情性.如印印泥.止乎禮義.貴涵養也.<br />

Wenn die Imagination aus dem Maßnehmen (ge) hervorgeht, dann hat man zuvor das<br />

Maß gefunden. Wenn das Maßnehmen aus der Imagination hervorgeht, dann hat man zuvor<br />

das Bild („Image“) gefunden. Die natürlichen Gefühle zum Singsang werden lassen, wie man<br />

ein Siegel in den Lack drückt; Sittlichkeit und Recht achten, so daß der ruhige Blick für das<br />

Ganze (han yang) wert geschätzt wird.<br />

意格欲高.句法欲響只求工于句字.亦末矣.故始于意格.成于句字.句意欲深.欲遠<br />

句調欲清.欲古.欲和.是為作者.<br />

Imagination und Maß verlangen Erhabenheit, der Versbau (jufa) verlangt<br />

Klanghaftigkeit. Wer alle Mühe nur auf die Details <strong>des</strong> Versbaus und der Worte verwendet,<br />

erreicht sein Ziel nicht! Deshalb beginne zuerst mit Imagination und Maß und vollende dann<br />

in Versen und Worten. Imagination im Vers verlangt nach Tiefe, nach Weite; Komposition <strong>des</strong><br />

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