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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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seiner Dichtung, die sich, nachdem das äußere <strong>Das</strong>ein erst einmal bestimmtere Formen<br />

angenommen hatte, zu entwickeln begannen. Ein äußeres Kennzeichen dieser Entwicklung ist<br />

das Aufnehmen bestimmter landschaftlicher Aspekte seiner neuen Umgebung in das<br />

dichterische Repertoire. Dies geschah nicht, um sich dem Geschmack <strong>des</strong> regionalen<br />

Publikums anzupassen, sondern das wichtigste Kriterium war wohl eine imaginäre Beziehung<br />

zu einzelnen Örtlichkeiten, die meist in verschiedenen Gedichten wiederholt vorkommen.<br />

<strong>Das</strong> man-ci auf die Melodie “Der Zauber der Niannu” und <strong>des</strong>sen Vorwort, deren<br />

Übersetzung nun folgt, geben ein interessantes Beispiel für einen topographischen Kontext<br />

von <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong>s dichterischen Konzeptionen, auch in der ci-Dichtung. James Y. Liu hat<br />

diesem Gedicht eine kurze, aber ausgezeichnete Interpretation gewidmet 574 , die zwar diesen<br />

Aspekt nicht einbezieht, auf die aber dennoch anschließend zurückgegriffen werden kann:<br />

DER ZAUBER DER NIANNU (Niannu jiao) 575<br />

Ich war zu Gast in Wuling, wo sich die oberste Justizbehörde von<br />

Hubei befindet. Dort gibt es eine alte Stadtmauer, ungenutzte Gewässer,<br />

und gewaltige Bäume ragen in den Himmel hinein. Täglich unternahm ich<br />

dort Ausfahrten im Boot, mit zwei oder drei Freunden. Bei den<br />

Wasserlilien hielten wir an, um zu trinken. Unsere Gedanken waren im<br />

Zustand tiefer Ungestörtheit, als wäre dieser Ort nicht von der Art<br />

menschlicher Umgebungen. Als die Herbstfluten versiegten, erhoben sich<br />

die Blätter der Wasserlilien mehrere zhang über den Grund, so daß wir<br />

uns darunter zum Sitzen einrichteten. Oben ließ sich die Sonne nicht<br />

blicken, ein erfrischender Wind wehte gemach heran, und die grünen<br />

Wolken bewegten sich wie von selber. Zwischen den Standorten<br />

vereinzelter Wasserlilien sahen wir nach den bemalten Booten der<br />

herumfahrenden Leute. Auch das war eines, woran wir unsere Freude<br />

hatten.<br />

Als ich nach Wuxing kam, konnte ich mich auch dort oftmals bei den<br />

Wasserlilien aufhalten. Ebenso bin ich <strong>des</strong> nachts über den Westsee<br />

gefahren, wo die Schönheit der Umgebung unübertroffen ist. Deswegen<br />

beschreibe ich sie in diesen Versen.<br />

574 Liu, James Y.; Some Literary Qualities of the Lyric (Tz’u); S. 142-144<br />

575 JBS; S. 30<br />

念奴嬌<br />

予客武陵.湖北憲治在焉<br />

.古城野水喬木參天.予<br />

與二三友日蕩舟.其間薄<br />

荷花而飲.意象幽閒不類<br />

人境.秋水且涸.荷葉出<br />

地尋丈.引列坐其下.上<br />

不見日.清風徐來.綠雲<br />

自動.間于疏<br />

處窺見遊人畫船亦一樂<br />

也.<br />

朅來吳興.數得相羊荷花<br />

中.又夜泛西湖.光景奇<br />

絕.故以此句寫之.<br />

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