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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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Als ich das hörte, nahm ich mir ein Boot,<br />

Und reiste hin, um dort zu sehen nach den Dingen.<br />

Ich hielt mich an den Ufern mit verdorrten Schilfen,<br />

Wo sich die Seidenreiher gegenseitig um den Vorrang bringen.<br />

Ein Tempel <strong>des</strong> Liu Bei war an dem See,<br />

Um wirklich grenzenlose Wasserflächen zu bezwingen.<br />

Wo ich auch hinkam sah ich sonst nichts mehr –<br />

Im Vollmondschein ließ ich das Boot auf Heimkurs bringen.<br />

欲詰無由緣<br />

我聞語此事<br />

乘舟往觀焉<br />

徑往苦葭浦<br />

白鷺爭相先<br />

湖有劉備廟<br />

實司浩渺權<br />

徘徊無所見<br />

歸櫂月明前<br />

In den Versen 1 bis 8 wird ein Vorspann zu den folgenden Ereignissen aufgebaut, der<br />

diese nicht nur lokalisiert, sondern auch mit bisher erwähnten und noch folgenden<br />

geographisch koordiniert. Die Verse 1 bis 6 folgen einer geographischen Achse von Süden<br />

nach Norden: Die Gegenden vom Qingcaosee und bis Changsha sind zunächst Wasserflächen<br />

und Ufer <strong>des</strong> Xiang-Flusses von seiner Mündung im Kreis Xiangyin, bis dorthin, wo er, von<br />

den Ausläufern <strong>des</strong> Heng-Gebirges kommend, die Stadt Changsha passiert. Die Bezeichnung<br />

Qingcaosee steht für die südöstlichen Gewässer <strong>des</strong> Dongtingsee-Gebietes, deren äußerster<br />

Zipfel an die Umgebung der Stadt Xiangyin grenzte und wo auch der Xiang mündet. 476<br />

Zwischen Ufern und Stadtgebiet befand sich der bereits erwähnte Huangling-Schrein, der in<br />

den Gedichten 1 und 4 Ausgangs- bzw. Ruhepunkt bisheriger Reisen war. Der Sprung zum<br />

Nordwesteck <strong>des</strong> Dongtingsees stimmt mit der geographischen Reiserichtung in Gedicht 1 -<br />

Vom Huangling-Schrein...Zum See <strong>des</strong> Roten San<strong>des</strong> - überein (vergleiche Anmerkungen zu<br />

Gedicht 1). In Vers 4 wird der räumliche Zusammenhang unterbrochen: das Sumpfgebiet<br />

Yunmeng, das ins Grenzenlose übergeht, wird namentlich an keiner anderen Stelle <strong>des</strong> Zyklus<br />

erwähnt. Tatsache ist, daß es nicht nur seit alters ein Gebiet war, in dem sich die Staatsmacht<br />

wegen der Unzugänglichkeit vieler Orte schwer und bisweilen gar nicht durchsetzen konnte,<br />

sondern daß die Erwähnung <strong>des</strong> Gebietes im Abschnitt „Tribut <strong>des</strong> Kaisers Yu“ (Yu gong) <strong>des</strong><br />

„Buches der Urkunden“ (Shu jing) unter den Song-Gelehrten eine Debatte darüber ausgelöst<br />

hatte, wie genau diese für die Herrschaftslegitiamtion bedeutsamen Gebiete zu umgrenzen<br />

476 Die am Anfang <strong>des</strong> Gedichtes erwähnten Orte lassen sich sämtlich auf Karte 63-64 in LDJ nachweisen.<br />

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