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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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Sinn und die Bedeutung einer höheren Wirklichkeit poetisch zu bewahren, denn diese ist,<br />

trotz der eingestandenen eigenen Unfähigkeit, sie ganz zu begreifen, über jeden Zweifel<br />

erhaben. In „Gedichte über das Reisen von einst“ offenbart sich diese höhere Wirklichkeit,<br />

wenn überhaupt, so stets unerwartet, wie oben in den Versen 25f. mitten auf dem Weg, der<br />

schon als Abstieg und Rückkehr gedacht war. <strong>Das</strong> muß auf Dauer zur Folge haben, daß sich<br />

der Zweifel an ihr einschleicht, so wie es im weiteren Verlauf dieses Textes dann auch<br />

ausdrücklich berichtet wird (Vers 31-36).<br />

Alles in allem steht <strong>Jiang</strong> <strong>Kui</strong>s Reise-Ich sehr viel mehr im Mittelpunkt <strong>des</strong> dichterischen<br />

Geschehens als das <strong>des</strong> Lu Guimeng. Dabei darf auch nicht übersehen werden, daß <strong>des</strong>sen<br />

Gedichte schon als Antwort auf eine Serie <strong>des</strong> Freun<strong>des</strong> Pi Rixiu - der an einigen Stellen auch<br />

angeredet wird - konzipiert waren, während „Gedichte über das Reisen von einst“, wenn wir<br />

bei den Aussagen <strong>des</strong> Vorwortes bleiben, vornehmlich als Selbstreflexion gedacht sind. Ein<br />

weiteres Beispiel aus Lus Gedichtfolge, in dem derselbe literarische Stoff wie in Gedicht 9<br />

auf ganz andere Weise behandelt wird, zeigt abschließend die grundverschiedene Disposition<br />

von Ich und Landschaft in beiden Zyklen:<br />

DER WALL DER PFIRSICHBLÜTEN 503<br />

Stets unterwegs nach jener Stelle ohnegleichen –<br />

Reichtum und Name sind einander nah verwandt.<br />

Umsonst lief ich entlang am Wall der Pfirsichblüten,<br />

Von Menschen aus der Zeit <strong>des</strong> Qin-Reichs ward mir nichts bekannt.<br />

War das der Wind nun, der, von Osten hergekommen,<br />

Den Frühling oben auf den Zweigen weckte?<br />

War dies etwa der Wasserlauf, in <strong>des</strong>sen Strömung<br />

Der Staub hinfuhr, der eben noch in Blüten steckte?<br />

War das der Ort von jenen, die die Vögel liebten,<br />

So daß mit ihnen sie die Nachbarschaft der Blumen teilten?<br />

War’s hier, wo sie durch Freundschaft mit den Schmetterlingen<br />

Denselben folgten und gemeinsam unter Blumen weilten?<br />

Am Morgen leuchten Blumen auf im Sonnenglast,<br />

Am Abend hüllt der Fluß sie wieder ein in Nebel.<br />

503 QTS; S. 7121<br />

桃花塢<br />

行行問絕境<br />

貴與名相親<br />

空經桃花塢<br />

不見秦時人<br />

願此為東風<br />

吹起枝上春<br />

願此作流水<br />

潛浮蕊中塵<br />

願此為好鳥<br />

得棲花際鄰<br />

願此作幽蝶<br />

得隨花下賓<br />

朝為照花日<br />

279

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