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Das Werk des Dichters Jiang Kui - AsiaRes

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Konturtöne:<br />

− / − − / / −<br />

/ − − / / − −<br />

/ − − / − − /<br />

/ / − − − / −<br />

Registertöne<br />

∪ ∪ ⊥ ⊥ ∪ ∪ ∪<br />

∪ ⊥ ⊥ ⊥ ⊥ ∪ ⊥<br />

⊥ ⊥ ∪ ∪ ∪ ∪ ∪<br />

∪ ∪ ∪ ⊥ ⊥ ⊥ ⊥<br />

黃鶴磯邊晚渡時<br />

柳花風急片帆飛<br />

一聲長笛魚龍舞<br />

白浪如山不肯歸<br />

Auf der Konturebene besteht die zunächst auffälligste formale Übereinstimmung mit dem<br />

vorgestellten Idealschema in der Zugehörigkeit der Reimlaute zu demselben Tongeschlecht<br />

(Ebentöne). Ein Klangparallelismus der Verse, aus dem sich eine paarweise Struktur ergibt,<br />

ist nicht zu erkennen. Dafür ist aber die Ausgewogenheit im Mengenverhältnis der<br />

Tongeschlechter denkbar klar: in jedem der vier Verse stehen ebene und schiefe Töne im<br />

Verhältnis 4:3.<br />

Daraus ist zunächst zu schließen, daß der tangzeitliche „tonale Kontrapunkt“, der „vor<br />

allem ein dynamisches System, in welchem sich ein Element entwickelt und umwandelt, sein<br />

Ebenbild anziehend, sein Gegenstück hervorrufend, nach den Regeln der<br />

Wechselbeziehungen und <strong>des</strong> Gegensatzes“ 128 war, hier keineswegs mehr angestrebt wurde.<br />

Ebenso kann aber davon ausgegangen werden, daß sich das monotone Mengenverhältnis von<br />

Eben- und Schieftönen im Klangbild <strong>des</strong> gesamten Gedichtes spürbar auswirkte. Sein<br />

deutlichster Charakterzug bestünde demzufolge in der leicht überwiegenden Neigung zum<br />

„Element der Ruhe. Dieses vorläufige Ergebnis läßt sich durchaus in Zusammenhang mit der<br />

obigen Auslegung der begrifflichen Ebene bringen, denn dort war ja die Unruhe im<br />

Gesamteindruck vor allem aufgrund jener ichlosen und daher vom Geschehen distanzierten<br />

Subjektivität gemäßigt worden.<br />

Die die Konturen <strong>des</strong> Klangbil<strong>des</strong> begleitenden Registertöne zeigen im obigen Schema<br />

zwar keine offensichtliche Struktur, ein genauer Blick auf die wechselnde Gewichtsverteilung<br />

von hohen (gespannten) und tiefen (gelösten) Tönen in allen vier Versen läßt aber eine<br />

bewußte Abstimmung auf die anderen beiden Ebenen vermuten. Eine Aufstellung der Anzahl<br />

von Hoch- und Tieftönen in allen vier Versen mag das veranschaulichen:<br />

128 Cheng; S. 57<br />

1. ∪ = 5 ⊥ = 2<br />

2. ∪ = 2 ⊥ = 5<br />

3. ∪ = 5 ⊥ = 2<br />

4. ∪ = 3 ⊥ = 4<br />

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