12.07.2017 Aufrufe

Das Leben Jesu von E. G. White

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

begrüßt. Als sich die zum Schweigen gebrachten Pharisäer zurückzogen, ertönten aus dem Mund Hunderter<br />

Menschen die Worte Sacharjas: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze!<br />

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem<br />

Füllen der Eselin.“ Sacharja 9,9.<br />

Als der Zug die Höhe eines Hügels erreicht hatte und nun in die Stadt hinabziehen wollte, verhielt<br />

<strong>Jesu</strong>s seinen Schritt, und die Menge kam zum Stehen. Vor ihnen lag, in das Licht der untergehenden Sonne<br />

getaucht, Jerusalem in all seiner Herrlichkeit. Der Tempel zog alle Augen auf sich. In majestätischer<br />

Erhabenheit überragte er alle anderen Bauwerke und schien gen Himmel zu zeigen, als wollte er das Volk<br />

auf den einzig wahren und lebendigen Gott hinweisen. Seit langem war der Tempel der Stolz und der Ruhm<br />

des jüdischen Volkes, und selbst die Römer prahlten mit seiner Herrlichkeit. Ein <strong>von</strong> den Römern<br />

eingesetzter König hatte sich mit den Juden verbunden, um den Tempel wiederherzustellen und zu<br />

verschönern; der römische Kaiser selbst hatte ihn durch kostbare Gaben ausgezeichnet. Durch seine<br />

Ausdehnung, seinen Reichtum und seine große Pracht war er zu einem der Weltwunder geworden.<br />

Die untergehende Sonne verfärbte und vergoldete den Himmel. In ihren Strahlen leuchtete der weiße<br />

Marmor der Tempelwände auf und glitzerten die goldbedeckten Säulen. Von der Höhe aus, wo <strong>Jesu</strong>s und<br />

seine Jünger standen, erschien das massive Gebäude wie aus Schnee, besetzt mit goldenen Zinnen. Den<br />

Eingang des Tempels zierte ein Weinstock aus Gold und Silber mit grünen Blättern und schweren Trauben,<br />

geschaffen <strong>von</strong> den geschicktesten Künstlern. Dieses Werk stellte Israel als fruchtbaren Weinstock dar. Gold,<br />

Silber und lebendiges Grün waren <strong>von</strong> auserlesenem Geschmack und großer Kunstfertigkeit. Die Ranken<br />

wanden sich um die weißen, gleißenden Säulen und verbanden sich mit den goldenen Ornamenten. Auf<br />

ihnen spiegelte sich die sinkende Sonne in herrlichem Glanz, der vom Himmel zu stammen schien.<br />

Der Heiland schaute nachdenklich auf dieses Bild; die gewaltige Volksmenge war verstummt, gebannt<br />

<strong>von</strong> dem unerwarteten Anblick solcher Schönheit. Alle Augen waren auf den Heiland gerichtet, und sie<br />

erwarteten auf seinem Antlitz die Bewunderung zu sehen, die sie selbst erfüllte. Statt dessen erblickten sie<br />

den Schatten tiefen Kummers. Sie waren überrascht und enttäuscht, seine Augen in Tränen zu sehen. Sein<br />

Körper schwankte leicht hin und her gleich einem Baum vor dem Sturm, während — wie aus den Tiefen<br />

eines gebrochenen Herzens — ein Schrei angstvollen Klagens <strong>von</strong> seinen zitternden Lippen kam. Welch ein<br />

Anblick für die Engel im Himmel, ihren geliebten Herrn so voller Kummer zu sehen! Welch Erleben auch<br />

für die frohe Menge, die ihn mit begeisterten Jubelrufen und mit wedelnden Palmzweigen im Triumph nach<br />

Jerusalem begleitete, wo er — wie sie sehnlichst hofften — seine Herrschaft aufrichten würde. <strong>Jesu</strong>s hatte<br />

am Grabe des Lazarus geweint, aber es waren Tränen göttlichen Mitleids für das menschliche Weh gewesen.<br />

Doch dieser plötzliche Schmerz jetzt glich einem dumpfen Klagen inmitten eines großen Jubelchores.<br />

Inmitten der Freudenszene, da alle ihm huldigten, standen dem König Israels Tränen in den Augen. Es waren<br />

nicht stille Tränen der Freude, sondern Tränen und Seufzer eines inneren Ringens, das er nicht länger<br />

verbergen konnte. Die Menge überfiel plötzlich Düsternis; ihre Beifallsrufe verstummten. Viele weinten aus<br />

Mitgefühl mit einem Schmerz, den sie nicht begreifen konnten.<br />

<strong>Jesu</strong>s weinte nicht in Erwartung der auf ihn zukommenden Leiden. Dicht unter ihm lag Gethsemane,<br />

wo die Schrecken einer großen Finsternis ihn bald überschatten würden. Auch konnte er bereits das Schaftor<br />

sehen, durch das seit Jahrhunderten die Opfertiere geführt wurden. Dieses Tor sollte für ihn, das große<br />

Vorbild, auf dessen Opfer für die Sünden der Welt alle bisherigen Opfergaben hingewiesen hatten, bald<br />

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