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Das Leben Jesu von E. G. White

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

geöffnet werden. Nicht weit da<strong>von</strong> lag Golgatha, der Schauplatz seines baldigen Todeskampfes. Dennoch<br />

war es nicht wegen dieser Hinweise auf seinen Kreuzestod, daß der Heiland weinte und schmerzvoll<br />

aufstöhnte. Nicht selbstsüchtiger Kummer bedrückte ihn. Der Gedanke an das eigene Leiden ließ seine edle,<br />

uneigennützige Seele nicht verzagen. Es war der Anblick Jerusalems, der <strong>Jesu</strong> Herz rührte. Jerusalem, das<br />

den Sohn Gottes verworfen und seine Liebe verachtet hatte, das sich weigerte, sich durch die machtvollen<br />

Wundertaten <strong>Jesu</strong> überzeugen zu lassen, und im Begriff war, ihn zu töten. <strong>Jesu</strong>s erkannte, was die Stadt —<br />

in ihrer Schuld, ihren Erlöser zu verwerfen — war und was sie hätte sein können, wenn sie ihn, der allein<br />

ihre Wunden heilen konnte, angenommen hätte. Er war gekommen, Jerusalem zu retten; wie konnte er es<br />

preisgeben!?<br />

Israel war ein bevorzugtes Volk gewesen; Gott hatte den Tempel der Juden zu seinem Wohnort erkoren.<br />

„In Schönheit ragt sein heiliger Berg empor, er ist die Freude des ganzen Landes.“ Psalm 48,3 (Bruns). Über<br />

tausend Jahre hatte Christi schützende Fürsorge und hingebungsvolle Liebe — einem Vater gleich gegenüber<br />

seinem einzigen Kind — dort gewaltet. In diesem Tempel hatten die Propheten des Herrn ihre warnenden<br />

Stimmen erschallen lassen. Hier war das brennende Rauchfaß geschwenkt worden, während der Weihrauch<br />

mit den Gebeten der Gläubigen zu Gott emporgestiegen war. Hier war das Blut der Opfertiere geflossen, das<br />

<strong>Jesu</strong> Sühneamt versinnbildete. Hier hatte der Ewige seine Herrlichkeit über dem Gnadenstuhl offenbart. Hier<br />

hatten die Priester ihres verordneten Amtes gewaltet, und die Pracht des Gottesdienstes hatte sich seit<br />

Jahrhunderten hier gezeigt. All dieses mußte nun ein Ende haben!<br />

<strong>Jesu</strong>s erhob seine Hand, die so oft Kranke und Leidende gesegnet hatte, gegen die dem Untergang<br />

geweihte Stadt und rief mit schmerzerfüllter Stimme: „Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zu<br />

deinem Frieden dient!“ Lukas 19,42. Hier hielt der Heiland inne und ließ unausgesprochen, wie die Lage<br />

Jerusalems hätte sein können, wenn es die Hilfe angenommen hätte, die Gott anbot — die Gabe seines<br />

geliebten Sohnes. Würde Jerusalem erkannt haben, was es bevorzugt hätte erkennen können, und hätte es<br />

das Licht beachtet, das ihm vom Himmel gesandt wurde, dann wäre es hervorgetreten in der Blüte seines<br />

Wohlstandes, Königin aller Königreiche, frei dank der <strong>von</strong> Gott empfangenen Macht. Dann hätten keine<br />

bewaffneten Soldaten an seinen Toren gestanden, keine römischen Fahnen hätten <strong>von</strong> ihren Mauern geweht.<br />

Die herrliche Bestimmung, mit der Jerusalem durch die Annahme des Erlösers gesegnet worden wäre, stand<br />

dem Sohn Gottes vor Augen. Er sah, daß es durch ihn hätte <strong>von</strong> schwerer Krankheit geheilt, <strong>von</strong><br />

Knechtschaft befreit und zur mächtigen Hauptstadt der Welt hätte erhoben werden können. Es wäre der Welt<br />

größte Kostbarkeit geworden.<br />

Aber das herrliche Bild dessen, was Jerusalem hätte werden können, entschwand dem inneren<br />

Blickfeld des Heilandes. Ihm trat vor Augen, was es nun unter dem Joch der Römer war — dem Mißfallen<br />

Gottes und seinem strafenden Gericht unterworfen. Dann fuhr er in seiner Klage fort: „Aber nun ist‘s vor<br />

deinen Augen verborgen. Denn es werden über dich die Tage kommen, daß deine Feinde werden um dich<br />

und deine Kinder einen Wall aufwerfen, dich belagern und an allen Orten ängstigen; und werden dich<br />

schleifen und keinen Stein auf dem andern lassen, darum daß du nicht erkannt hast die Zeit, darin du<br />

heimgesucht bist.“ Lukas 19,42-44.<br />

<strong>Jesu</strong>s kam, um Jerusalem zu retten; doch pharisäischer Stolz, Heuchelei, Eifersucht und Bosheit<br />

hinderten ihn an der Erfüllung seiner Aufgabe. Der Heiland kannte die furchtbare Vergeltung, die diese<br />

verurteilte Stadt heimsuchen würde. Er sah sie schon <strong>von</strong> Kriegsheeren eingeschlossen, die belagerten<br />

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