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Das Leben Jesu von E. G. White

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

Aufs neue wurde der Heiland <strong>von</strong> übermenschlicher Angst ergriffen. Fast ohnmächtig vor Schwäche<br />

und völlig erschöpft, taumelte er an seinen Platz zurück. Seine Qual wurde noch größer als vorher, und in<br />

der Todesangst seiner Seele wurde „sein Schweiß wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde“. Lukas 22,44.<br />

Die Zypressen und Palmen waren stille Zeugen seines Ringens; <strong>von</strong> ihren blätterreichen Zweigen fielen<br />

schwere Tautropfen auf seine Gestalt, als ob die Natur über ihren Schöpfer weinte, der mit den Mächten der<br />

Finsternis einen einsamen Kampf ausfocht.<br />

Erst kürzlich hatte <strong>Jesu</strong>s gleich einer mächtigen Zeder dem Sturm des Widerstandes, der sich wütend<br />

gegen ihn erhob, Trotz geboten. Halsstarrige Köpfe sowie boshafte und verschlagene Herzen hatten<br />

vergebens versucht, ihn zu verwirren und zu überwältigen. In göttlicher Majestät hatte er sich als Sohn Gottes<br />

unbeugsam gezeigt. Jetzt dagegen glich er einem windgepeitschten Schilfrohr. Er war der Vollendung seiner<br />

Aufgabe wie ein Held entgegengegangen; mit jedem Schritt errang er einen Sieg über die Mächte der<br />

Finsternis. Als ein schon Verklärter hatte er seine Verbundenheit mit Gott behauptet; mit fester Stimme hatte<br />

er seine Lobgesänge ausströmen lassen und seine Jünger aufgemuntert und getröstet. Aber jetzt war die<br />

Stunde der Macht der Finsternis über ihn hereingebrochen. Seine Stimme klang wie der Hauch der<br />

Abendlüfte, sie hörte sich nicht an wie Triumphgesang, sondern war voller Angst und Sorge, als sie an die<br />

Ohren der schlaftrunkenen Jünger drang: „Mein Vater, ist‘s nicht möglich, daß dieser Kelch an mir<br />

vorübergehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille!“ Matthäus 26,42.<br />

Der erste Gedanke der Jünger war, zu ihm zu gehen; aber der Herr hatte ihnen ja geboten, an ihrem<br />

Platz zu bleiben, zu wachen und zu beten. Als der Heiland erneut zu ihnen kam, fand er sie „abermals<br />

schlafend“. Wieder hatte er sich nach ihrer Gesellschaft gesehnt, nach einigen Worten <strong>von</strong> ihnen, die ihm<br />

hätten Erleichterung bringen und die Zeit der Finsternis brechen können, die ihn fast überwältigte. Aber ihre<br />

Augen waren „voll Schlafs, und sie wußten nicht, was sie ihm antworten sollten.“ Markus 14,40. Seine<br />

Gegenwart machte sie wach; sie schauten sein vom blutigen Schweiß entstelltes Angesicht, und sie<br />

fürchteten sich. Sie konnten seine Seelenangst nicht verstehen, dazu war „seine Gestalt häßlicher ... als die<br />

anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder“. Jesaja 52,14.<br />

Wiederum wandte sich <strong>Jesu</strong>s ab und ging an seinen Zufluchtsort zurück; <strong>von</strong> den Schrecken einer<br />

großen Finsternis überwältigt, fiel er zu Boden. Die menschliche Natur <strong>Jesu</strong> zitterte in dieser<br />

entscheidungsschweren Stunde; er betete jetzt nicht für seine Jünger, daß ihr Glaube nicht wankend werden<br />

möge, sondern für seine eigene geprüfte und gemarterte Seele. Der schreckliche Augenblick war gekommen,<br />

jene Stunde, die das Schicksal der Welt entscheiden sollte. <strong>Das</strong> Geschick der Menschenkinder war noch in<br />

der Schwebe. Noch konnte sich Christus weigern, den für die sündige Menschheit bestimmten Kelch zu<br />

trinken; noch war es nicht zu spät. <strong>Jesu</strong>s konnte sich immer noch den blutigen Schweiß <strong>von</strong> seiner Stirn<br />

wischen und den Menschen in seiner Gottlosigkeit verderben lassen. Er konnte sagen: Laß den Übertreter<br />

die Strafe seiner Schuld empfangen; ich will zurückgehen zu meinem Vater im Himmel. Will der Sohn<br />

Gottes den bitteren Kelch der Erniedrigung und des Leidens bis zur Neige leeren? Will er, der unschuldig<br />

war, die Folgen des Fluches der Sünde erleiden, um die Schuldigen zu retten? Von den bleichen Lippen <strong>Jesu</strong><br />

fielen — stammelnd — die Worte: „Mein Vater, ist‘s nicht möglich, daß dieser Kelch an mir vorübergehe,<br />

ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille!“ Matthäus 26,42.<br />

Dreimal hatte <strong>Jesu</strong>s so gebetet; dreimal war das Menschliche in ihm vor dem letzten, krönenden Opfer<br />

zurückgeschreckt. Nun zieht im Geiste noch einmal die ganze Geschichte des Menschengeschlechtes an dem<br />

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