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Das Leben Jesu von E. G. White

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

und richten ihre verwunderten Blicke auf den Sohn der Maria. Als Maria der Jünger Zeugnis über <strong>Jesu</strong>s<br />

gehört hatte, war ihr Herz <strong>von</strong> der freudigen Gewißheit erfüllt, daß ihre langgehegten Hoffnungen sich nun<br />

bald erfüllen würden. In menschlich begreiflicher Weise mischte sich in die heilige Freude auch der<br />

natürliche Stolz einer liebenden Mutter. Als sie die vielen auf <strong>Jesu</strong>s gerichteten Blicke bemerkte, sehnte sie<br />

sich danach, ihr Sohn möge der Hochzeitsgesellschaft einen Beweis geben, daß er wirklich der Geehrte<br />

Gottes wäre. Sie hoffte, <strong>Jesu</strong>s fände eine Gelegenheit, für sie ein Wunder zu wirken.<br />

Eine Hochzeitsfeier in jener Zeit dauerte gewöhnlich mehrere Tage. Bei diesem Fest stellte sich heraus,<br />

daß der Vorrat an Wein nicht ausreichte, und diese Wahrnehmung verursachte Sorge und Bedauern. Es war<br />

Sitte, bei festlichen Gelegenheiten reichlich Wein zu spenden; ein Verstoß gegen diese Regel wäre ein<br />

Mangel an Gastfreundschaft gewesen. Maria hatte bei den Vorbereitungen zum Fest mitgeholfen und sagte<br />

jetzt zu <strong>Jesu</strong>s: „Sie haben nicht Wein.“ Diese Worte sollten ein Wink für ihn sein, dem Mangel abzuhelfen.<br />

Aber <strong>Jesu</strong>s antwortete: „Weib, was geht‘s dich an, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht<br />

gekommen.“ Johannes 2,34.<br />

Diese uns schroff erscheinende Antwort drückte jedoch keine Kälte oder Unhöflichkeit aus. Sie<br />

entsprach durchaus der damaligen orientalischen Gepflogenheit. Man bediente sich dieser Anrede bei<br />

Personen, denen man Achtung erweisen wollte. Jede Handlung Christi auf Erden entsprach dem <strong>von</strong> ihm<br />

selbst gegebenen Gebot: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!“ Als er am Kreuz seiner Mutter<br />

die letzte Fürsorge erwies, indem er sie der Obhut seines Lieblingsjüngers Johannes anbefahl, redete er sie<br />

in der gleichen Weise an. Sowohl auf der Hochzeit zu Kana als auch am Kreuz erklärte die in seinem Tonfall,<br />

seinem Blick und seinem Verhalten zum Ausdruck kommende Liebe die Bedeutung seiner Worte.<br />

Bei seinem Besuch als Knabe im Tempel, als das Geheimnis seiner <strong>Leben</strong>saufgabe sich ihm enthüllte,<br />

hatte er zu Maria gesagt: „Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?“ Lukas 2,49.<br />

Diese Worte enthüllen den Grundton seines ganzen <strong>Leben</strong>s und Wirkens auf dieser Erde. Alles mußte sich<br />

seiner hohen Aufgabe, die zu erfüllen er gekommen war, unterordnen. Jetzt wiederholte er diese Lehre. Die<br />

Gefahr lag nahe, daß Maria durch ihre Verwandtschaft mit <strong>Jesu</strong>s ein besonderes Anrecht auf ihn geltend<br />

machen wollte und zugleich den Anspruch, ihn in seiner Aufgabe bis zu einem gewissen Grade zu leiten.<br />

Dreißig Jahre lang war er ihr ein liebender und gehorsamer Sohn gewesen, und an seiner Liebe zu ihr hatte<br />

sich nichts geändert; doch nun mußte er das Werk seines himmlischen Vaters beginnen. Als Sohn des<br />

Allerhöchsten und als Heiland der Welt durften ihn keine irdischen Bande bei der Erfüllung seiner Aufgabe<br />

beeinflussen. Er mußte bei der Ausübung des göttlichen Willens frei und unbehindert sein. Hierin liegt eine<br />

Lehre für uns. Gottes Ansprüche stehen höher als die Bande menschlicher Verwandtschaft. Nichts Irdisches<br />

darf so anziehend für uns sein, daß unsere Füße sich <strong>von</strong> dem Pfad abwenden, den Gott uns gehen heißt.<br />

Die einzige Hoffnung auf Erlösung des gefallenen Menschengeschlechts liegt in Christus; selbst Maria<br />

konnte nur durch das Lamm Gottes Erlösung finden. Sie besaß keinerlei Verdienste bei sich selbst. Ihre<br />

Verbindung mit <strong>Jesu</strong>s brachte sie in kein anderes geistliches Verhältnis zu ihm als irgendeine andere<br />

menschliche Seele. Dies war auch in <strong>Jesu</strong> Worten angedeutet. Er wollte einen Unterschied gewahrt wissen<br />

in seinem Verhältnis zu ihr als Menschensohn und als Gottessohn. <strong>Das</strong> Band der irdischen Verwandtschaft<br />

rückte sie keineswegs auf die gleiche Stufe mit ihm. Die Worte „Meine Stunde ist noch nicht<br />

gekommen“ wiesen auf die Tatsache hin, daß jede Handlung Christi auf Erden in Erfüllung des Planes<br />

geschah, der schon <strong>von</strong> Ewigkeit her bestanden hatte. Bevor <strong>Jesu</strong>s auf diese Erde kam, lag der ganze Plan in<br />

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