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Das Leben Jesu von E. G. White

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

In der Gegenwart <strong>Jesu</strong> befiel den großen jüdischen Lehrer eine eigenartige Schüchternheit, die er durch<br />

einen Anschein <strong>von</strong> Gelassenheit und Würde zu verbergen suchte. „Meister“, sprach er <strong>Jesu</strong>s an, „wir wissen,<br />

daß du bist ein Lehrer <strong>von</strong> Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott<br />

mit ihm.“ Johannes 3,2. Indem er Christi einzigartige Lehrgabe und seine überwältigende Wundermacht<br />

hervorhob, hoffte Nikodemus, sich die Möglichkeit zu einem Gespräch zu bahnen. Seine Worte sollten<br />

Vertrauen zum Ausdruck bringen, offenbarten in Wirklichkeit aber nur Unglauben. Er anerkannte <strong>Jesu</strong>s nicht<br />

als Messias, sondern sah in ihm nur einen <strong>von</strong> Gott gesandten Lehrer.<br />

Statt diesen Gruß zu erwidern, richtete <strong>Jesu</strong>s seine Augen auf den Sprecher, als wollte er in dessen<br />

Seele lesen. In seiner unendlichen Weisheit erkannte er in ihm einen nach Wahrheit suchenden Menschen.<br />

Er wußte den Grund seines Besuches, und er wollte die Überzeugung, die der Besucher schon besaß, noch<br />

vertiefen und kam deshalb gleich zum Kern der Sache, indem er diesem ernst, aber freundlich sagte:<br />

„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand <strong>von</strong> neuem geboren werde, so kann er das Reich<br />

Gottes nicht sehen.“ Johannes 3,3. Nikodemus war in der Erwartung zum Herrn gekommen, eine angeregte<br />

Diskussion mit ihm zu führen. <strong>Jesu</strong>s aber breitete vor ihm die Grundlagen der Wahrheit aus. Er sagte zu<br />

Nikodemus, daß er mehr der geistlichen Erneuerung bedürfe als des theoretischen Wissens, daß er ein neues<br />

Herz brauche und nicht nur die Befriedigung seiner Wißbegierde, daß er ein neues <strong>Leben</strong> <strong>von</strong> oben her<br />

empfangen müsse, bevor er himmlische Dinge wertschätzen könne. Solange nicht diese alles erneuernde<br />

Wandlung eingetreten sei, habe es keinen Nutzen für Nikodemus, mit ihm über die ihm innewohnende<br />

Vollmacht und seine Aufgabe zu reden.<br />

Nikodemus hatte gehört, was Johannes der Täufer über Bekehrung und Taufe verkündigt und wie er<br />

die Leute auf den einen hingewiesen hatte, der mit dem Heiligen Geist taufen werde. Auch er empfand, daß<br />

es den Juden an geistlicher Gesinnung mangelte und daß sie in hohem Maße <strong>von</strong> Frömmelei und weltlichem<br />

Ehrgeiz geleitet wurden. So hatte er gehofft, daß sich mit dem Kommen des Messias diese Dinge zum Guten<br />

wenden würden. Anderseits hatte die herzergreifende Botschaft des Täufers ihn doch nicht <strong>von</strong> seiner<br />

eigenen Schuld überzeugt. Er war ein auf Genauigkeit bedachter Pharisäer und stolz auf seine guten Werke.<br />

Auch wurde er <strong>von</strong> vielen hoch geachtet wegen seiner wohltätigen und großzügigen Gesinnung hinsichtlich<br />

der Unterhaltung des Tempeldienstes. Er war sich des göttlichen Wohlwollens gewiß und deshalb erschreckt<br />

<strong>von</strong> dem Gedanken an ein Reich, das für ihn in seiner gegenwärtigen Verfassung zu rein wäre.<br />

<strong>Das</strong> Bild <strong>von</strong> der Wiedergeburt, das Christus hier gebrauchte, war Nikodemus nicht ganz unbekannt.<br />

Die vom Heidentum zum Glauben Israels Bekehrten wurden oft mit neugeborenen Kindern verglichen.<br />

Darum mußte Nikodemus auch begriffen haben, daß <strong>Jesu</strong> Worte nicht buchstäblich gemeint sein konnten.<br />

Durch seine israelitische Herkunft aber glaubte er seines Platzes im Reiche Gottes sicher zu sein und<br />

vermochte nicht einzusehen, warum er dazu noch einer Bekehrung bedürfe. Deshalb überraschten ihn die<br />

Worte des Heilandes. Außerdem verstimmte ihn die unmittelbare Anwendung dieses Bildes auf ihn. Der<br />

Stolz des Pharisäers kämpfte in ihm mit dem aufrichtigen Verlangen einer nach Wahrheit suchenden Seele.<br />

Er wunderte sich, daß Christus so ohne jede Rücksicht auf ihn als Obersten in Israel sprechen konnte.<br />

Verwundert über seine Selbstbeherrschung, antwortete er dem Herrn ironisch: „Wie kann ein Mensch<br />

geboren werden, wenn er alt ist?“ Johannes 3,4. Damit offenbarte er gleich vielen anderen, denen die gehörte<br />

Wahrheit ins Gewissen dringt, die Tatsache, daß der natürliche Mensch nichts vom Geiste Gottes vernimmt.<br />

In ihm ist nichts, was auf geistliche Dinge anspricht; denn geistliche Dinge müssen geistlich gerichtet sein.<br />

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