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Das Leben Jesu von E. G. White

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

die Stimmen der Sänger klangen so laut und klar wie immer. Jedoch lag ein Hauch der Fremdheit über allem.<br />

Einer nach dem andern fragte, welches sonderbare Ereignis stattgefunden habe. <strong>Das</strong> Allerheiligste, das<br />

bisher geschützt war, lag offen vor aller Augen; der schwere Vorhang, aus reinem Leinen gewebt und mit<br />

Gold, Purpur und Scharlach prächtig durchwirkt, war <strong>von</strong> oben bis unten zerrissen. Der Platz, an dem Gott<br />

dem Hohenpriester gegenübertrat, um seine Herrlichkeit mitzuteilen, der Ort, der bisher Gottes heiliger<br />

Audienzraum gewesen war, lag vor aller Augen offen da — er war eine Stätte, die der Herr nicht länger<br />

anerkannte. Mit dunklen Vorahnungen dienten die Priester am Altar; die Entschleierung des göttlichen<br />

Geheimnisses im Allerheiligsten erfüllte sie mit Furcht vor einem kommenden Unheil.<br />

Die Gedanken vieler waren noch mit den Vorgängen auf Golgatha beschäftigt. Von der Kreuzigung<br />

bis zur Auferstehung durchforschten viele schlaflose Augen beständig die Weissagungen der heiligen<br />

Schriften. Einige wollten sich der vollen Bedeutung des Passahfestes vergewissern; andere wollten<br />

feststellen, daß <strong>Jesu</strong>s nicht der war, für den er sich ausgegeben hatte; wieder andere suchten mit trauerndem<br />

Herzen nach Beweisen, daß <strong>Jesu</strong>s der wahre Messias war. Obgleich sie mit verschiedenen Zielsetzungen die<br />

heiligen Schriften durchforschten, wurden sie doch alle <strong>von</strong> einer Wahrheit überzeugt: daß sich die<br />

Prophezeiung in den Ereignissen der letzten Tage erfüllt hatte und daß der Gekreuzigte der Erlöser der Welt<br />

war. Viele, die diesem Gottesdienst beiwohnten, haben niemals wieder am Passahfest teilgenommen. Sogar<br />

viele Priester wurden <strong>von</strong> dem edlen Charakter <strong>Jesu</strong> überzeugt. Ihr Suchen in den Schriften war nicht<br />

vergebens gewesen; und nach <strong>Jesu</strong> Auferstehung anerkannten sie ihn als den Sohn Gottes.<br />

Als Nikodemus <strong>Jesu</strong>s am Kreuz erhöht sah, erinnerte er sich der Worte, die <strong>Jesu</strong>s in jener Nacht am<br />

Ölberg gesprochen hatte: „Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muß des Menschen Sohn<br />

erhöht werden, auf daß alle, die an ihn glauben, das ewige <strong>Leben</strong> haben.“ Johannes 3,1415. An jenem Sabbat,<br />

als <strong>Jesu</strong>s im Grabe ruhte, hatte Nikodemus Gelegenheit, über diese Worte nachzudenken. Ein helleres Licht<br />

erleuchtet jetzt seinen Verstand, und <strong>Jesu</strong> Worte blieben ihm nicht mehr länger geheimnisvoll. Er fühlte, daß<br />

er vieles versäumt hatte, weil er nicht schon zu dessen Lebzeiten mit <strong>Jesu</strong>s in Verbindung getreten war. Jetzt<br />

kamen ihm die Ereignisse auf Golgatha in den Sinn. <strong>Jesu</strong> Gebet für seine Mörder und seine Antwort auf die<br />

Bitte des sterbenden Übeltäters gingen dem gelehrten Ratsmitglied zu Herzen. Vor seinem inneren Auge<br />

erblickte er noch einmal den sterbenden Heiland, und wieder hörte er jenen letzten Aufschrei, wie aus dem<br />

Munde eines siegreichen Eroberers: „Es ist vollbracht!“ Johannes 19,30. Erneut sah er die taumelnde Erde,<br />

den verfinsterten Himmel, den zerrissenen Vorhang, die erbebenden Felsen — und sein Glaube war für<br />

immer gegründet. Gerade das Geschehen, das die Hoffnungen der Jünger vernichtete, überzeugte Joseph<br />

und Nikodemus <strong>von</strong> der Gottheit <strong>Jesu</strong>. Ihre Befürchtungen wurden durch den Mut eines festen,<br />

unerschütterlichen Glaubens überwunden.<br />

Nie hatte Christus so sehr die Aufmerksamkeit der Menge erregt wie jetzt, da er im Grabe ruhte.<br />

Gewohnheitsgemäß brachte das Volk seine Kranken und Leidenden in die Höfe des Tempels und fragte:<br />

Wer kann uns sagen, wo <strong>Jesu</strong>s <strong>von</strong> Nazareth ist? Viele waren <strong>von</strong> weit her gekommen, um den zu sehen, der<br />

Kranke geheilt und Tote auferweckt hatte. Von allen Seiten erscholl der Ruf: Wir wollen zu Christus, dem<br />

großen Arzt! Bei dieser Gelegenheit wurden alle jene <strong>von</strong> den Priestern untersucht, bei denen man<br />

Symptome des Aussatzes festzustellen glaubte. Viele mußten mit anhören, wie ihre Männer, Frauen oder<br />

Kinder als aussätzig erklärt wurden. Diese Armen mußten daraufhin ihre Heime verlassen, auf die Fürsorge<br />

seitens ihrer Freunde verzichten und jeden Fremdling mit dem traurigen Ruf „Unrein, unrein!“ davor warnen,<br />

sich ihnen zu nähern. <strong>Jesu</strong> gütige Hände hatten sich nie geweigert, die ekelerregenden Leprakranken mit<br />

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