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Das Leben Jesu von E. G. White

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

heiligen Stätte, auf die er mit Trauer blickte. Dann verließ er mit seinen Jüngern diesen Ort und kehrte nach<br />

Bethanien zurück. Als das Volk ihn suchte, um ihn zu krönen, war er nirgends in der Stadt zu finden. Die<br />

ganze Nacht verbrachte <strong>Jesu</strong>s im Gebet, und am frühen Morgen ging er wieder zum Tempel. Auf dem Wege<br />

dahin kam er an einem Feigenhain vorbei. Er war hungrig, und „er sah einen Feigenbaum <strong>von</strong> ferne, der<br />

Blätter hatte; da trat er hinzu, ob er etwas darauf fände. Und da er hinzukam, fand er nichts als nur Blätter<br />

denn es war nicht die Zeit für Feigen.“ Markus 11,13.<br />

Die Zeit der reifen Feigen war noch nicht gekommen, außer in bestimmten Gegenden; und auf den<br />

Höhen um Jerusalem konnte man sagen: „Es war nicht die Zeit für Feigen.“ Doch in dem Garten, zu dem<br />

<strong>Jesu</strong>s kam, schien ein Baum allen anderen weit voraus zu sein. Er war bereits mit Blättern bedeckt, und es<br />

liegt in der Natur des Feigenbaumes, daß die wachsende Frucht erscheint, noch ehe sich die Blätter entfaltet<br />

haben. Deshalb versprach dieser im vollen Blätterschmuck stehende Baum gut entwickelte Früchte. Aber<br />

der Schein trog. Beim Absuchen seiner Zweige vom niedrigsten bis zum höchsten fand <strong>Jesu</strong>s „nichts als nur<br />

Blätter“, eine Fülle prunkenden Laubwerks, nichts weiter. Da verwünschte er den Baum und sprach: „Nun<br />

esse <strong>von</strong> dir niemand mehr eine Frucht ewiglich!“ Markus 11,14. Am nächsten Morgen, als <strong>Jesu</strong>s mit seinen<br />

Jüngern den gleichen Weg ging, erregten die verdorrten Zweige und die verwelkten Blätter ihre<br />

Aufmerksamkeit. Petrus sagte verwundert: „Rabbi, siehe, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist<br />

verdorrt.“ Markus 11,21.<br />

Christi Fluch über diesen Feigenbaum hatte die Jünger überrascht. Sie konnten diese Tat so gar nicht<br />

mit seinem Wandel und seinem Wirken in Einklang bringen. Oft hatte er ihnen gesagt, daß er nicht<br />

gekommen sei, die Welt zu verdammen, sondern zu erlösen. Sie erinnerten sich seiner Worte: „Des<br />

Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.“ Lukas 9,56.<br />

Seine wunderbaren Taten hatten bisher stets dazu gedient, etwas wiederherzustellen, niemals aber, um etwas<br />

zu vernichten. Die Jünger hatten ihren Herrn immer nur als Helfer und als Heiland kennengelernt. Diese Tat<br />

stand einzig da. Sie fragten sich: Warum hat der Herr diesen Baum vernichtet?<br />

Gott ist barmherzig! „So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: ich habe kein Gefallen am Tode des<br />

Gottlosen, sondern daß der Gottlose umkehre <strong>von</strong> seinem Wege und lebe.“ Hesekiel 33,11. Ihm ist das<br />

Vernichten und Verurteilen ein „fremdartiges Geschäft“. Jesaja 28,21 (Schlachter). Er lüftet aber in<br />

Barmherzigkeit und Liebe den Schleier der Zukunft und zeigt den Menschen die Folgen eines sündigen<br />

Wandels.<br />

<strong>Das</strong> Verfluchen des Feigenbaumes war ein in die Tat übersetztes Gleichnis. Jener unfruchtbare Baum,<br />

der mit seinem Blätterschmuck vor dem Herrn prunkte, war ein Sinnbild des jüdischen Volkes. Der Heiland<br />

wünschte seinen Jüngern die Ursache und die Gewißheit <strong>von</strong> Israels Schicksal zu verdeutlichen. Er rüstete<br />

darum den Baum mit sittlichen Eigenschaften aus und erhob ihn zum Ausleger göttlicher Wahrheit. Die<br />

Juden nahmen unter allen Völkern eine bevorzugte Stellung ein, indem sie ihren Bund mit Gott bekannten.<br />

Sie waren <strong>von</strong> Gott in auffallender Weise begünstigt worden und beanspruchten darum, gerechtfertigter zu<br />

sein als jedes andere Volk. Doch sie waren durch die Liebe zur Welt und durch ihre Gewinnsucht völlig<br />

verderbt. Sie rühmten sich ihrer Erkenntnis und waren doch unwissend gegenüber dem Willen Gottes.<br />

Außerdem waren sie voller Heuchelei. Gleich dem unfruchtbaren Feigenbaum reckten sie ihre<br />

vielversprechenden Zweige, üppig und schön anzusehen, hoch empor, dennoch brachten sie „nichts als nur<br />

Blätter“. Die jüdische Religion mit ihrem großartigen Tempel, ihren geweihten Altären, ihren geschmückten<br />

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